11 Münchner Klischees, die absolut und wahrlich stimmen
Jede Stadt hat ihren Ruf. Das merkt man, sobald man diese mal verlässt.
„Oh, du bist aus Berlin? Wie coooool!“
„Ne, eigentlich komme ich aus München.“
„Oh.“
Als Münchner*in ist man es gewohnt, sich zu rechtfertigen. München ist spießig, langweilig, provinziell. Immer wieder aufs Neue versucht man mit den Vorurteilen aufzuräumen und sein Gegenüber vom Gegenteil zu überzeugen. Ziemlich anstrengend. Daher sagen wir: Schluss damit! Wir mögen München wie es ist, mit all seinen Facetten. Und seien wir doch mal ehrlich: Klischees machen erst so richtig Spaß, wenn sie auch erfüllt werden.
1. München ist völlig überteuert
Keine Frage, das Preisniveau in München gewinnt keinen Limbowettbewerb. Zehn Euro für den Club, zehn Euro für die Wiesnmaß, zehn Euro für den Deluxe-Grünkohl-Chia-Bergkäse-Smoothie. Da überlegt man sich schon dreimal, ob man vorm Feiern nicht lieber auf die Grundlage verzichtet, damit der Rausch günstiger wird. Aber hey, so lernt man wenigstens mit seinem Geld umzugehen.
2. München ist sooo sauber
Theoretisch kann man in der Stadt vom Boden essen. Wer seinen Kronenkorken oder Zigarettenstummel achtlos fallen lässt, erntet entsetzte Blicke. Völlig zu Recht. We don’t like it, if nobody kehrs.
3. Bier ist ein Grundnahrungsmittel
Wikipedia sagt: Als Grundnahrungsmittel werden die Nahrungsmittel bezeichnet, die in der jeweiligen Kultur mengenmäßig den Hauptbestandteil der Ernährung des Menschen ausmachen. True story. Bier, die flüssige Verkörperung eines Lebensgefühls, das die Münchner*innen zur Perfektion gebracht haben: die Gemütlichkeit. Das wohl mit Abstand beste Klischee der Welt.
4. München ist ein Dorf
Und was für eins! Hier gibt es alles, was es in einem ordentlichen Dorf geben muss. Wirtshaus, Volksfest, viele Bäume. Jede*r kennt jede*n oder zumindest jemanden, der*die jemanden kennt. Aber im Gegensatz zu einem richtigen Dorf ist zumindest nicht jede*r mit jedem*r verwandt.
5. In München ist die Polizei überall
Laut Polizeistatistik ist München die sicherste Stadt Deutschlands. Daher ist die Lieblingsbeschäftigung der Münchner Polizei, gesetzlose Radler*innen zu jagen und zu läutern. Recht nervig, aber wir sind ganz froh, dass die Cops keine schwerwiegenderen Probleme haben.
6. München ist so Schickimicki
Maximilianstraße, Bayerischer Hof, P1. München hat viele Spielplätze für die selbst ernannte High Society, den Jetset, die Schickeria. Während sonst Clubs und Bars in München kommen und gehen, trifft sich der Stadtadel seit Jahrzehnten an den gleichen Orten. Gut so, da weiß man wenigstens genau, wo man seine Freizeit nicht verbringt.
7. Es ist unmöglich eine Wohnung zu finden
Ja, und das ist richtig scheiße und anstrengend und nervig und bringt regelmäßig - vor allem zum Semesterstart - tausende Menschen zur Verzweiflung. Hat man dann nach drölfzig erfolglosen Besichtigungen ein neun Quadratmeter Zimmer in Neuperlach für 550 Euro gefunden, ist die Freude aber umso größer.
8. Die Münchner*innen sind Lokalpatrioten
Die Oma hat immer gesagt: „Kind, was wahr ist, darf man sagen.“ Eine etwas heikle Aussage, aber wenn man seine Stadt sehr gerne hat und sie einen gut behandelt, darf man sich vermutlich vielleicht eventuell auch ein klein bisschen drüber freuen und das dann auch mal ganz leise sagen.
9. Die Münchner*innen sind grantig
So ein Schmarrn, was soll denn das, das ist doch eine Unverschämtheit! Nein, es ist schon wahr, es gibt ihn, den Grantler. Dabei darf man jene übelgelaunte Spezies Mensch nicht gleich verteufeln. Er ist eine Traditionsfigur in der Stadtgeschichte und humoristische Inspirationsquelle. Ohne den Grantler gäbe es keinen Karl Valentin, keinen Gerhard Polt und schon gar keinen Harry G.
10. München ist die nördlichste Stadt Italiens
Das klingt in erster Linie nach einem Wunschtraum oder einer Identitätsstörung oder einem miserablen Erdkundelehrer. Aber was den Italienern ihr Dolce Vita ist für uns die Gemütlichkeit. Bei einem Aperol Spritz und Saltimbocca alla Romana können wir meisterlich so tun, als wäre Monaco di Bavaria mitten in Bella Italia.
11. In München tragen alle Leute Tracht
Dieses Klischee stimmt natürlich nicht vollkommen. Es rennt nicht jede+r täglich in der besten Festtracht durch die Stadt. Dennoch gibt es in München genügend Gelegenheiten die Lederhose anzuschnallen und das Dirndl festzuzurren. Oktoberfest, Frühlingsfest, Starkbierfest, Maidult, Jakobidult, Kirchweihdult,...