Kunst ist frei: Die Panama Paper Party
Es waren einmal drei junge Münchner Theaterregisseure, die sich voll Überschwang auf den Weg machten, um eine Don Quijote-Trilogie auf die Bühne zu bringen. Leider mussten sie rasch feststellen, dass nicht nur ihre Hauptfigur gegen Windmühlen ankämpfen muss, sondern ihnen ein ähnliches Schicksal beschert war. So beschlossen sie, ihr Glück selbst in die Hand zu nehmen und mit einer großen Feier auf sich aufmerksam zu machen.
Laut Grundgesetz ist die Kunst frei. Frei vielleicht, aber nicht gratis. Will man als junger Kunstschaffender seine Projekte umsetzen, ist man – vor allem im Theater – auf Förderungen angewiesen. Die Stadt München vergibt jährlich Projektförderungen, für die sich hunderte darstellende Künstler bewerben. Diese Gelder sind wichtig, um viele Projekte überhaupt erst zu ermöglichen. Aber: Die Bewerbung ist mit viel bürokratischem Aufwand verbunden und die Kriterien für die Vergabe sind nicht leicht zu erfüllen. Natürlich sind die Mittel begrenzt, sodass viele Projekte auf der Strecke bleiben.
Wie frei ist die Kunst?
Mit dieser Tatsache wurden die drei Jungregisseure Nora Schüssler, Markus Kubesch und Jens Bluhm konfrontiert. Ihr Projekt – eine Don Quijote Trilogie – sollte eigentlich schon diesen Sommer umgesetzt werden, doch es scheiterte vor allem an der Finanzierung durch Fördergelder. Das weckte in ihnen die Frage, wie frei Kunst wirklich ist. Was es bedeutet, wenn Kunst in einen bürokratischen Rahmen gepresst wird und Abhängigkeiten entstehen. Wie sehr kann, muss, darf man sich anpassen, um nicht mit der eigenen Persönlichkeit und der eigenen Idee von Kunst auf der Strecke zu bleiben?
Weil die drei ihr Projekt nicht aufgeben wollen, haben sie sich etwas Neues überlegt und wollen nun selbst Geld aufzutreiben, um ihr Projekt im Frühjahr 2017 realisieren zu können. Am Samstag, den 25. Juni laden sie zur „Panama Paper Party“ ins Pathos. Warum Panama Papers? In Anlehnung an Don Quijotes Kampf gegen die Windmühlen gründen sie das Regie-Startup „offshore group“. Offshore, ein Begriff der gleichzeitig mit Wind aber auch mit dem Panama Paper Skandal verbunden wird. Das Ziel: Wind machen und Geld zur Seite schaffen.
Auf dem Plan stehen eine performative Podiumsdiskussion, Indie-/Folk-Sound mit Jasper Flynn und Party mit Moritz Butschek, Jan Bolmer und mehr. Seid dabei und feiert für die gute Sache.
Offshore - Die Panama Paper Party // Pathos München // Dachauer Str. 112, 80636 München // Beginn: 20.30 Uhr // Eintritt: 8 €, Ermäßigt: 5 €