Nostalgie in Kugelform: Kaugummiautomaten in München
Es war einmal vor langer Zeit – oder auch nicht so langer Zeit. So genau lässt sich das schwer sagen. Für jemanden Mitte Zwanzig ist es vermutlich schon mehr als ein halbes Leben her, dass man zuletzt Münzen aus seinem Brustbeutel – oder eher seiner Eastpak-Bauchtasche – gekramt hat, um sie in einen Metallkasten zu stecken, an einem Hebel zu drehen und dem Klackern zu lauschen, wenn die bunte Kaugummikugel in das Ausgabefach rollte.
Kaugummiautomaten – vom Westend bis zur Maxvorstadt
Die Münzen hießen vielleicht sogar noch Pfenni(n)ge und diese bunte Kugel schmeckte schon damals so, als wäre sie bereits länger als ein halbes Teenagerleben in diesem Automaten gesteckt. Aber es ging ja oft gar nicht um das Geschmackserlebnis, eher um das Gefühl der Selbstständigkeit. Sein Geld für all das auszugeben, was die Eltern für Verschwendung hielten. Pure Nostalgie, wenn man heute daran denkt.
Doch meistens läuft man heute einfach daran vorbei und achtet nicht weiter auf diese Artefakte – die schon in der Jugend manchmal wie aus der Zeit gefallen wirkten. Einer, der dem guten alten Kaugummiautomaten zu neuem Glanz verhilft, ist Nicolas Palme, der mit seinem Instagram-Account kaugummiautomat vor allem Münchner Automaten in Szene setzt und ihnen die Aufmerksamkeit widmet, die ihnen gebührt. Wir halten ab jetzt auch die Augen offen und unser Kleingeld bereit.