11 Momente, in denen uns München immer wieder kriegt
Es gibt diese Momente, in denen wir uns immer wieder in München verlieben. In denen uns kurz die Knie weich werden. In denen alles gerade so perfekt ist, dass man einfach nur glücklich ist. Diese Momente verstecken sich überall in der Stadt – auf dem Radlweg heim von der Arbeit, morgens um sieben zwischen Cornelius- und Reichenbachbrücke, beim Spaziergang durch den Englischen Garten.
1. Der Radlweg zum Maria Einsiedel
Wenn ich an einem schönen Sommersamstag nicht raus ins Umland fahren kann, ist eines mindestens genauso schön: Das Maria-Einsiedel. Im hinteren Teil des Freibads liegt man zwischen Isar-Kanal, bunten Wimpelgirlanden und Naturbecken teilweise alleine in der Wiese – ohne Frage das schönste Bad in München. Allein der Radlweg zum Freibad hin zwischen der rauschenden Isar, dunkelgrünen Blättern und Waldwegen holt mich schon immer so runter, dass ich tiefenentspannt ankomme. (Anja)
2. Die Wiesn am Morgen danach
Der erste Montag im Oktober ist in München ein spezieller Tag. Vor allem, wenn man frühmorgens über die Theresienwiese streift. Wo am Tag zuvor noch hunderttausende Besucher ihre Opfer für den Bier- und Umsatzgott der Wiesnwirte gebracht haben, ist es nun ruhig. Der Abbau läuft bereits, die Putzmaschinen haben nun auch den letzten Wiesngast vom Gelände gefegt. Die Bavaria, nicht länger ein Schlachtfeld alkoholverseuchter Deserteure, hat ihre Würde zurück. Eine Stimmung als würde die Stadt nach zwei Wochen Luft anhalten, tief durchatmen, eine Weile entspannen, zu sich kommen. Nur um sich bereit zu machen. Fürs nächste Jahr. (Nina)
3. Der Nordteil im Englischen Garten
Die halbe Stadt pilgert gen Monopteros. Dabei gibt es sie doch – die Orte fernab der Menschenmassen. Und dafür muss man gar nicht weit reisen. Ab aufs Radl und ein paar Minuten vom Monopteros Richtung Norden fahren, vorbei am Kleinhesseloher See, die Brücke über den Mittleren Ring überqueren und voilà: ein scheinbar unerforschtes Gebiet. Nordteil Englischer Garten. Hierher scheinen sich nur vereinzelt Jogger und Gassigeher zu verirren. Perfekt, um dem wilden Treiben rund um den südlichen Teil des Schwabinger Bachs zu entkommen. Unendliche Weiten erstrecken sich entlang der Isarauen bis zum Flughafen, den man gar nicht so dringend braucht, denn ein bisschen ist das hier schon wie Urlaub. (Nina)
4. Die Flaucherbrücke im Sommer
Über die Holzbrücke am Flaucher laufen, den Grillgeruch in der Nase, die laue Sommerluft im Rücken, der Blick über das Wasser, die badenden, betrunkenen Menschen. Es gibt wahrscheinlich kaum einen schöneren Anblick von München. (Anja)
5. Der Blick auf die St. Maximilian Kirche
Wenn ich daheim bin und mich ein bisschen aus dem Fenster lehne, kann ich sie sehen. Wenn ich morgens ins Büro radele, steht sie immer ganz plötzlich da. Und wenn ich an der Isar sitze, sehe ich ihr sowieso immer gerne zu. Seit dem Hauskonzert von Alice Phoebe Lou in der Kirche ist die St. Maximilian nun noch einmal um eine Erinnerung reicher. Und bedeutet so viel heimkommen für mich. (Anja)
6. Das Afrika-Gefühl im Englischen Garten
Wenn Mama Afrika an einem lauen Sommerabend zur Trommelgruppe im Englischen Garten tanzt, vergisst man kurz, ob man in München, Medellín oder im Mauerpark ist. (Inga)
7. Die Isar am frühen Morgen
Wenn man aus dem Club stolpert und es schon hell ist. Wenn dann auch schon ganz egal ist, ob es gerade sechs oder acht ist. Wenn die ganze Stadt still steht und man sich auch noch die Zeit nimmt, gemütlich nach Hause zu spazieren. Obwohl die Füße vom Tanzen weh tun, aber die Luft ist halt gerade so gut. Und man dann über die Corneliusbrücke spaziert und das sieht. (Anja)
8. Die Freiheit der Theresienwiese
Mein Weg in die Stadt ging schon immer über die Theresienwiese, der Radlweg über die Wiesn ist mein kleiner Münchnen-Moment. Freiheit in der bayrischen Großstadt. Die Weite der 42 Hektar Freifläche lässt einen auf dem Rad sofort das Gefühl von sorgenfreier Leichtigkeit verspüren. Das Bedürfnis freihändig zu fahren steigt, der Blick schweift über die hübsche Münchner Skyline. Vor allem nachts oder bei Sonnenuntergang ist der Anblick der Bavaria oder der St. Pauls Kirche einfach unschlagbar. (Franzi)
9. Die bayrische Gemütlichkeit
Wenn ich Zeit habe, fahre ich zur Großhesseloher Brücke, suche mir auf dem Weg zwischen Straßenbahnstation, Wald und Isar in Gedanken ein Häuschen aus und bin jedes Mal aufs Neue überrascht, wie hoch die Eisenbahnbrücke am Stadtrand wirklich ist. Wenn dann auch noch eines dieser Holzfloße vorbeifährt, alle in Tracht sind und eine Band bayrische Musik spielt, dann merke ich erstmal wieder, wie viel Heimat Bayern für mich bedeutet. Dann geht a bisserl das Herz auf. (Anja)
10. Die in der Isar badenden Hellabrunn-Bären
Unser Tierpark liegt zwar nicht direkt in der Stadt, trotzdem kann man oft, wenn man am Flaucher sitzt oder Freunde besucht, die ums Eck wohnen, Affen kreischen und Bären brummen hören. Das gibt einem immer wieder das Gefühl von Großstadt-Zoo. Noch lieber schaue ich den Hellabrunn-Bären zu. (Simone)
11. Der leere Starnberger See
Manchmal hat man ja Glück und kann sich an einem Sommer-Mittwoch einen Urlaubstag nehmen. Dann gibt es nichts Besseres, als den ganz frühen Zug nach Tutzing zu nehmen und die Erste zu sein, die bis zur Hüfte im klaren See steht und in die Berge guckt. Alles ist ganz still, man spürt schon, wie heiß der Tag heute wird. Und dann taucht man seinen Kopf unter Wasser und alles ist noch ein bisschen zu kalt. (Anja)