Das Pop-Up Restaurant "Fleischkonsum" in der Maxvorstadt

© Vincent Fricke

Erst gestern kursierte die Schlagzeile, dass in Deutschland so viele Tiere geschlachtet werden wie nie zuvor. Gleichzeitig schrauben immer mehr Menschen ihren Fleischkonsum herunter und versuchen weniger und vor allem bewusster Fleisch zu essen. Klingt paradox, aber es ist tatsächlich so, dass die Verfügbarkeit von Fleisch in den letzten Jahrzehnten immer selbstverständlicher wurde.

Früher gab es, wenn es gut lief, einmal in der Woche einen Sonntagsbraten. Seit kurzem fangen aber immer mehr Leute an, den übermäßigen Fleischkonsum wieder in Frage zu stellen. Einer davon ist der Münchner Koch Vincent Fricke, der einen ganz eigenen Plan hat, um seinen Gästen bewussten Fleischkonsum näher zu bringen.

Hauptzutat: Fleisch.

Der junge Koch ist kein Unbekannter in Sachen Food-Events – Er ist einer der Köpfe der Supper Club Reihe "sonntagsbraten" und hat sich diesen Sommer mit seinem Popup StewHouse "Bairish Stew" einen Namen in München gemacht.

Am 24. August startet sein neuestes Projekt: Das Pop-Up Restaurant „Fleischkonsum“ im Nudo in der Amalienstraße. Bis 03. September wird es jeweils von Mittwoch- bis Samstagabend ab 19 Uhr mehrgängige Menüs geben. Die Hauptzutat dabei jedes Mal: Fleisch.

© Vincent Fricke

Auf unkontrollierten Fleischkonsum aufmerksam machen, indem man genau das serviert? Wer sich wie wir fragt, wie das gehen soll, sollte einen genauen Blick auf das Menü werfen. Dort stehen nicht Putenbrust, Filetsteak oder Schweinebraten, sondern Ochsenschwanz, Hühnerherzen oder Kalbsbries. Dahinter steckt das „nose to tail“-Prinzip, das darauf abzielt, dass alle Teile eines Tiers verarbeitet werden – nicht nur die „Filetstücke“.

Die inneren Werte zählen

Was in anderen Kulturkreisen selbstverständlich ist, führt bei uns eher zu Naserümpfen. Innereien sind so 1900-irgendwas. Dabei muss es nicht Altkanzler Helmut Kohls Leibspeise „Pfälzer Saumagen“ sein. Es geht auch weniger rustikal. Vincent Fricke zaubert zum Beispiel Bun Bao – die taiwanesische Antwort auf den Burgertrend – mit Hühnerherzen und Ingwer oder Schweinebacken mit Artischocken-Kartoffelpüree. Die Nachspeise ist dann ausnahmsweise fleischfrei. Wenn du Lust hast, das Ganze auszuprobieren, raten wir dir, dich rechtzeitig anzumelden.

Popup Restaurant Fleischkonsum // Nudo, Amalienstr. 53, 80799 München // 24.8. bis  3.9.2016, Mittwoch–Samstag: 19.00–23.00 Uhr // Menü inkl. Aperitif: 36 Euro (3-Gang), 42 Euro (4-Gang) und 47 Euro (5-Gang). // Reservierung ab 8. August: telefonisch unter 0177-7288667 oder per Email unter [email protected] // Alle Infos findest du hier.

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