Suppe schlürfen im Urban Soup am Reichenbachplatz
Was haben Rote Beete, Wasabi, Ingwer und Paranüsse gemeinsam? Sie sind Zutaten für gesundes Fastfood, dem sich die Jungs von Urban Soup verschrieben haben. In ihrem Laden in der Rumfordstraße zwischen Viktualienmarkt und Gärtnerplatz kommen frische, leckere und gesunde Suppen ins Glas – nicht auf den Teller.
Auf den ersten Blick könnte der im Hipsterchic gestaltete Laden auch Fixies, Jutebeutel und Hornbrillen verkaufen. Doch spätestens beim Blick auf die „Speisekarte“, die in Form von großen Bildern an der Wand hängt, wird klar, dass hier die Suppe im Fokus steht.
Da gibt es Leichtes wie „Back to the Roots“ mit besagter Rote Beete und Ingwer, Herzhaftes wie „Smoky Vienna“ mit Kartoffeln und Wienern oder Exotisches wie „Himalayan Dhal“ mit Linsen und Cumin.
Seit Ende 2015 gibt es Urban Soup. Den Freunden Daniel Schmel und Tim Maiwald kam die Idee dafür zu Hause auf der Couch. Ihr Essen vom Lieferdienst war optisch nicht besonders ansprechend und gesund schon gar nicht. Also überlegten sie, wie sie es besser machen könnten. Ihr Ziel: Gesundes Fastfood.
Schnell stand fest, dass Suppen sich perfekt eignen und allen Anforderungen entsprechen: schnell, gesund, lecker und vor allem leicht zu transportieren, denn natürlich kann man sich die Suppen auch einfach nach Hause oder ins Büro liefern lassen.
Gemeinsam mit Tims Bruder Ben, der als gelernter Koch natürlich gleich am Start war, tüftelten die Studenten nächtelang an den Rezepten. An die Location kamen die Jungs allerdings ziemlich spontan, weswegen alles schnell gehen musste. Familie und Freunde packten an und gestalteten gemeinsam den ehemaligen Frozen Yogurt Laden in Rekordzeit um.
Bestellt wird an der Theke bei auffällig freundlichen Mitarbeitern, die den Suppen mit Nüssen, Feta, Chorizo und vielen anderen frischen Zutaten den letzten Schliff geben. Wählen kann man zwischen zwei verschiedenen Größen. Dabei heißt das hipperweise nicht groß oder klein, sondern „Hi-Top“ oder „Low-Top“.
Das liegt daran, dass man die gewünschte Suppe dann in einem Glas mit Schraubverschluss bekommt. Marmeladegläser erleben also nicht nur in Bars eine Renaissance als Drink-Gefäß, sondern auch hier bei Urban Soup. Auch den Löffel sucht man vergeblich, denn damit alles noch ein bisschen schneller und einfacher geht, wird die Suppe getrunken.
Es gibt leider keine Suppenkultur in Deutschland. Wir wollen das ändern.
Nach den ersten zögerlichen Schlucken, wird uns klar, dass das richtig Spaß macht. Das anfängliche Gefühl mit Suppe aus dem Glas ins Kleinkindalter zurückversetzt zu werden, ist schnell verflogen. Die knackigen Nüsse und Gemüsestücke in der Suppe sorgen für Abwechslung und die kleine handgerollte Semmel, die es zur großen Portion dazu gibt, ist wunderbar resch.
Teller ausschlecken ist dann aber Fehlanzeige. Zum Thema Zunge verbrennen bei heißer Suppe können wir leider kein Urteil fällen. Es war so warm, dass wir uns an kalter Gazpacho und Rote Beete Suppe versucht haben. Urteil: Gut gewürzt, abwechslungsreicher Geschmack und selbst die kleinere „Low Top“-Variante reicht für ein leichtes Mittagessen. Na dann, Prost, Mahlzeit!
Unbedingt probieren // Wenn's warm ist: Gazpacho. Wenn's kalt ist: die gute alte Kartoffelsuppe.
Geht immer // Eine kühle Aqua Monaco Limo aus dem gelben Kühlschrank.
Vegetarisch // Fast alle Suppen gibt es auch ohne Fleisch.
Money // Die "Low-Top" Portionen kosten zwischen 4,90 und 6,90 Euro. Die "Hi- Top" Variante inklusive Semmel gibt's für 6,90 oder 8,90 Euro.
Beste Zeit // Mittags
Urban Soup // Rumfordstraße 7, 80469 München // täglich 12.00–22.00 Uhr // Ihr könnt Urban Soup aktuell bei ihrer Crowdfunding-Aktion unterstützen, damit sie bald einen zweiten Laden eröffnen und sich mehr Leute am gesunden Fastfood aka Suppe erfreuen können.
Wir wurden vom Restaurant eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung!