Trio für Rio – Mit dem Radl von München zu den Olympischen Spielen
Es gibt viele Menschen, die fahren mit dem Fahrrad zum Bäcker, zur Arbeit oder auch mal an den See. Und dann gibt es Menschen, die fahren mit dem Fahrrad von München nach Rio de Janeiro. Das sind dann nicht mehr ganz so viele. Eigentlich nur drei.
Die Münchner Freunde Nico, Julian und Sandro machen sich im April 2015 auf den Weg, durchqueren 24 Länder, legen fast 30.000 Kilometer zurück und verbringen mehr als 1500 Stunden auf dem Sattel. Nach genau 467 Tagen erreichen sie ihr Ziel und kommen rechtzeitig zu den Olympischen Spielen in Rio an. Ein Ziel, das nicht von Anfang an klar ist.
Für die Brüder Nico und Julian sind lange Reisen mit dem Fahrrad kein Neuland. Zusammen sind sie schon von München nach Athen geradelt. Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen schmieden sie schließlich einen ganz besonderen Plan: Sie wollen mit ihren Rädern zuerst nach Schottland, dann über Island nach Alaska fliegen und dort die lange Reise entlang der berühmten Panamericana bis ins Feuerland wagen – den südlichsten Zipfel Südamerikas. Rio steht da noch gar nicht zur Debatte.
Für das große Abenteuer holen sie sich ihren Freund Sandro ins Boot – oder besser gesagt aufs Fahrrad. Gemeinsam beschließen sie, dass Rio und die Olympischen Spiele ihr endgültiges Ziel werden soll. Wenn man schonmal da ist, sozusagen. Und so wird aus den drei Freunden das „Trio for Rio“. Ein wenig Kalkül bei der Wahl ihres Ziels ist dabei, denn sie hoffen auf Sponsoren, die sie bei ihrem Abenteuer unterstützen. Sie bekommen viele Absagen, doch am Ende finden sie eine Handvoll Unterstützer, die sie mit wichtigem Reise-Equipment und vor allem Fahrrädern ausstatten.
Lücke im Lebenslauf? Ja, war geil!
Sandro, Nico und Julian haben für ihre Reise ihre Jobs aufgegeben und sie würden es sofort wieder tun. Unterwegs leben sie sparsam, denn sie haben zwar Sponsoren, die sie mit Ausrüstung versorgen, aber finanziell stemmen sie die Reise von ihren Ersparnissen. Sie schlafen im Zelt, in leerstehenden Häusern, unter freiem Himmel oder bei den vielen gastfreundlichen Menschen, denen sie auf ihrem Weg begegnen.
Die Geschichten, die sie auf ihrem Blog teilen, sind teilweise mehr als abenteuerlich. Von Begegnungen mit bewaffneten Milizen und wilden Bären über Erdbeben und den Hurricane Patricia, dem sie nur knapp entgehen. Doch egal, wie furchtbar sich 28.464 Kilometer auf einem Fahrrad manchmal anfühlen müssen: Es ist das „schönste Loch im Lebenslauf“, das man haben kann.
Für mehr Bilder und alle Geschichten dieser wilden Reise besucht den Blog der drei Abenteurer: „Trio for Rio“.