089 – 8 Fragen, 9 Antworten mit Mirko Hecktor

© Julia Krüger

Mirko Hecktor gehört zu Münchens Urgesteinen – und hat irgendwie überall seine Finger im Spiel. Der Musikproduzent, DJ und ehemalige Balletttänzer am Bayerischen Staatsballett ist auch Chefredakteur vom Super Paper und hat das Mjunik Disco-Buch herausgebracht. Mirko wohnt in der Maxvorstadt, in München ist er mit einigen Unterbrechungen von Montréal bis Monte-Carlo schon seit 1974.

Sein Lieblingsmünchen? Der Blick aus seinem Musikstudio auf die 50er-Jahre-Hinterhof-Bebauung mit vielen Mini-Garagen, dazu hört man die spielenden Schulkinder am Nachmittag in der Entfernung. Sein Hass-München? "Die Bebauung der letzten 15 Jahre! Alles auf der Stammstrecke zwischen Laim und Pasing – wenn jemand mit dem Zug anreist, wie peinlich ist das denn bitte?".

Man trifft Mirko Hecktor wahrscheinlich im Enrico Pallazzo, im Unter Deck, der Goldenen Bar, im Bikini Mitte und überall sonst, wo was los ist. Wenn er es mal ruhig haben möchte, spaziert er dann über den Alten Nordfriedhof und denkt zwischen pferdeschwanzwippenden Joggerinnen über den Tod und Körperoptimierung nach.

1. Das Schönste, das ein Türsteher in München einmal zu dir gesagt hat?

„Sorry Mirko, du weißt, wir lieben dich hier alle, aber ich darf dich leider nicht mehr reinlassen.“

2. Deine teuerste Taxifahrt?

Totale Lieblingsfrage! Eigentlich habe ich hier vier gute Geschichten, aber das teuerste waren 500 Euro von München nach Berlin. Ich hatte den letzten Flieger verpasst und musste um fünf Uhr morgens einen Gig in Berlin spielen. Der Taxifahrer meinte, es wäre ein Spezialpreis.

3. Was wirst du in München nie verstehen?

Leider verwechseln viele Deutsche gerne Mainstream mit Erfolg. München gilt hier sicherlich als avantgardistischer Vorreiter einer anhaltenden, grandiosen Verwechslungs-Tragödie!

4. Wann und wo hast du zuletzt jemanden Bekanntes getroffen?

Einige meiner Bekannten sind natürlich auch anderen Bekannten bekannt.

5. Wo kennst du den Kellner mit Namen?

In der Goldenen Bar, im Schumanns oder der Bar Gabányi und vielen anderen internationalen Bars mit gutem Standard. Das ist allerdings nicht verwunderlich, denn die Namen der Kellner sind meistens in deren Kleidung gestickt.

6. Wohin flüchtest du, wenn Wiesn ist?

Ins Augustiner Zelt? Letztes Jahr war ich allerdings wegen des Auflegens und für meine Musikproduktion in Hamburg, Bremen, Bochum, Berlin und Wien. Deshalb habe ich die letzte Wiesn komplett verpasst.

7. Der schönste bayerische Fluch?

Als Beleidigung vielleicht diese hier: „Du Depp, du depperter!“.

8. Dein letztes Handybild von der Isar?

Die Isar habe ich tatsächlich noch nie fotografiert. Aber hier ist die Agip Tankstelle an der Sonnenstraße gegenüber vom Bikini Mitte nach ihrer Renaturierung. Auch sehr pittoresk!

Mirko Hecktor
© Mirko Hecktor

9. ...

In Ecuador existiert zwar kein Club für elektronische Tanzmusik, dafür gibt es dort aber zwei Exil-Münchner die ihr hervorragendes Páramo Craft Bier brauen.

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