11 Dinge, die du immer am Bodensee machen kannst
Warum muss es eigentlich immer Thailand, Portugal oder Mallorca sein? Auch (Süd-)Deutschland hat wunderbare Ecken, die sich nach Urlaub anfühlen. Ob bis nach 24 Uhr im T-Shirt ein Eis essen, sich barfuß am Strand die Fußsohlen verbrennen, mit einem Bier in der Hand und Wellenrauschen im Ohr den Sonnenuntergang am Ufer genießen oder sich vom Schlauchboot ins Wasser stürzen – all das macht am wunderschönen Bodensee genauso Spaß wie in der Ferne. Nicht umsonst wird Europas drittgrößter See auch das Schwäbische Meer genannt. Was man rund um den See im Dreiländereck Deutschland, Österreich und Schweiz noch so tun kann, lest ihr hier.
1 Baden und grillen in Langenargen
Grillen, chillen, Kasten killen. Das geht am besten am öffentlichen Strand von Langenargen – dem Malereck. Tagsüber kann man sich hier wunderbar mit Blick auf die Schweiz und die Berge am Kiesstrand bräunen und mit Luftmatratze bewaffnet im türkisen See abkühlen. Gegen Abend ist dies der perfekte Ort, um den Sonnenuntergang am Horizont zu bewundern und mit Freunden in die laue Sommernacht zu feiern. Offene Feuer sind am Malereck (wie eigentlich überall am See) nicht erlaubt, aber ein Picknick oder grillen auf dem mitgebrachten Grill ist doch genau so gemütlich. Ach ja, den entstandenen Müll wieder mitzunehmen ist Ehrensache, versteht sich.
2 Kuchen essen im Café Höpker
Dieses versteckte Café in einer Wohnsiedlung am Rande von Friedrichshafen gehört zu meinen unangefochtenen Geheimtipps rund um den Bodensee. Seit 1953 serviert die Familie Höpker in dem bezaubernden Garten (bei schlechtem Wetter natürlich auch drinnen) superleckere Kuchen, Torten und Pralinen. Wem der Gaumen nach Herzhaftem sehnt, kann hier toll frühstücken oder ein leichtes Gericht von der Mittagskarte wählen. Das Personal ist sehr freundlich und im hübschen Garten mit Teich und viel Grün möchte man am liebsten wohnen. Da sei sogar die fehlende Seesicht verziehen.
3 Blumen bewundern auf der Insel Mainau
Sie ist zwar nur die drittgrößte Insel im Bodensee, aber dafür vermutlich die schönste – die Mainau, auch Blumeninsel genannt. Blumenkinder, Schmetterlings-Fans und Palmenliebhaber kommen hier auf ihre Kosten. Neben einem Meer aus Blumen bietet die Insel das ganze Jahr weitere Sehenswürdigkeiten wie das Barockschloss, die Schlosskirche, die Mediterran-Terrassen oder das Schmetterlingshaus. Lustwandeln, die Sonne genießen, mit Seeblick essen oder Fotos en masse schießen, es gibt wohl keinen besseren Ort dafür. Wer also Lust hat, einen Tag lang das Paradies zu testen, kommt auf die Insel Mainau!
4 Über die Lindauer Insel spazieren
Wer von München einen Ausflug an den Bodensee plant, kommt an der einfachsten (und schönsten!) Lösung kaum vorbei: mit dem Zug nach Lindau fahren. Da sich der Bahnhof direkt auf der sehenswerten Insel befindet, hält der Zug sozusagen direkt mitten im Geschehen, am Hafen und der Uferpromenade. Hier kann man so richtig den Touri raushängen lassen und flanieren, sich als Karikatur zeichnen oder seinen Namen auf ein Reiskorn schreiben lassen, Straßenkünstlern zusehen, ein Eis essen oder Enten füttern. Wer keine Lust auf diese Art des mittfünfzigerns hat, springt auf der sogenannten Hinteren Insel ins Wasser, geht in der Altstadt bummeln oder trinkt einen Cappuccino in einem der unzähligen netten Cafés am Ufer. Folgendes ist aber klar: Die Lindauer Insel ist immer eine gute Idee!
5 Auf der Terrasse der Gutsschänke essen
Ein vollmundiger Tropfen im Glas, eine herzhafte Köstlichkeit auf dem Teller und diese Seesicht für Götter – das bietet die Gutsschänke in Meersburg. Auf der großzügigen Sonnenterrasse hat man eine wunderbare Sicht auf den Hafen und die umliegenden Weinberge. Riesige Sonnenschirme spenden Schatten beim Genuss von Fisch, Schnecken oder Flammkuchen. Auf Grund des großen Andrangs in den Sommermonaten, lässt sich hier jeweils nur eine Anzahl an Plätzen reservieren, anstatt eines ganzen Tisches. Wer Glück hat, bekommt also außerdem noch einen interessanten Tischnachbarn obendrauf.
6 Schiff fahren
Für das richtige, echte Bodensee-Feeling sollte zumindest eine Strecke mit dem Schiff zurückgelegt werden. Mit Sonnenbrille auf der Nase, Kamera in der Hand und einer steifen Brise um die Ohren, träumt es sich hier ganz schnell in ferne Länder und ans Meer, ehrlich! Fahren kann man jeweils zwischen Konstanz und Meersburg, Friedrichshafen und Konstanz oder Friedrichshafen und Romanshorn. Fähren-Erstis empfehle ich von Meersburg nach Konstanz zu fahren. Erstens, weil die Fahrt mega günstig (als Fußgänger 5,50 Euro Hin- und Rückfahrt) und zweitens, weil Konstanz ein tolles Ausflugsziel ist.
7 Affen füttern auf dem Affenberg Salem
Dein Urlaubs-Budget reicht dieses Jahr weder für den Dschungel, noch eine Safari aus aber du möchtest trotzdem (niedliche) Tiere in freier Wildbahn sehen? Der Affenberg in Salem machts möglich. In dem beeindruckenden Waldgebiet kann man circa 200 Berberaffen füttern und ihnen beim Spielen, Streiten und Klettern zusehen. Achtung: Vor dem Besuch sollten Rucksack oder Handtasche auf Naschereien untersucht werden, denn die Affen brauchen keine Einladung – was gut riecht wird per Selbstbedienung an sich gerissen. Außerdem gibt’s Störche, Damwild und den ein oder anderen Fisch im riesigen Teich. Wer noch mehr Aufregendes sehen möchte, schaut sich anschließend das Schloss Salem an. Mit Glück lässt sich hier der ein oder andere betuchte Schüler des bekanntesten deutschen Internats in seinem natürlichen Lebensraum betrachten.
8 Die Wassermassen des Rheinfalls erkunden
Der Rheinfall liegt zwar nicht direkt am Bodensee, er lässt sich aber vom Untersee mit dem Zug in weniger als einer Stunde erreichen, mit dem Auto sogar noch schneller – und ist ein Must-see der Region, denn er ist einer der drei größten Wasserfälle Europas! Neben dem Offensichtlichen, nämlich dem Bewundern des Wasserfalls (bis zu 600.000 Liter Wasser Abflussmenge pro Sekunde sieht man nicht alle Tage) gibt es hier zudem das Schloss Laufen, einen Adventure Park und natürlich wunderbare Wander- und Radlwege in der Gegend. Genau das richtige also für Naturburschen und -mädels.
9 Oper gucken bei den Bregenzer Festspielen
Okay, „immer“ ist vielleicht ein bisschen übertrieben aber zumindest im Juli und August bietet Vorarlbergs Landeshauptstadt Bregenz wieder ein Kulturprogramm vom Feinsten. Wie jedes Jahr werden hier im Zuge der Bregenzer Festspiele Opern, Orchesterkonzerte und Musiktheater in verschiedenen Locations der Stadt zum Besten gegeben. Das absolute Highlight ist dabei immer die Open-Air-Oper – dieses Jahr übrigens „Carmen“ – auf der beeindruckenden Seebühne. Und warum erzähle ich euch das genau jetzt? Weil man bei den Tickets schnell sein muss! Die sind zwar nicht gerade ein Schnäppchen aber für dieses unvergesslich schöne Erlebnis ist das Geld wirklich richtig investiert. Trust me.
10 Die Zeit zurückdrehen im Pfahlbaumuseum
Und wieder ein Superlativ am Bodensee: Das Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen zählt zu den größten und bestbesuchten Freilichtmuseen in Europa und ist Weltkulturerbe obendrein. Nach dem Motto „willkommen in der Vergangenheit“ kann man sich hier archäologische Funde und Nachbauten von Pfahldörfern aus der Stein- und Bronzezeit anschauen. Vor dieser Hammer Seekulisse macht sogar Geschichte und Lernen wieder Spaß! Wem davon der Kopf raucht, der kühlt sich einfach anschließend im See wieder ab.
11 Um den See radeln
Ihr habt ein paar Tage Zeit und könnt euch einfach nicht entscheiden, welche der bisher erwähnten Dinge ihr als erstes tun möchtet? Dann schnapp eure Radl, fahrt um den Bodensee und schaut einfach alles an! Genießt die Aussicht (z.B. Meersburg von oben, siehe Bild) und verliebt euch in dieses wunderschöne Fleckchen Erde. Ganz Ehrgeizige nehmen sich gleich die gesamten 260 Kilometer des Bodensee-Radwegs auf einmal vor. Die etwas Entspannteren unter uns fahren eine oder mehrere Teilstrecken (diese Variante habe ich gewählt). Starten kann man besonders gut in Bregenz, Rohrschach, Konstanz, Stein am Rhein, Überlingen oder Friedrichshafen – je nachdem, welches Eck des Sees einen am meisten interessiert. Mein Tipp: Ich würde nicht noch einmal von Bregenz Richtung Schweiz starten. Da gibt es tatsächlich schönere Strecken. Wer kann, meidet Schulferien oder lange Wochenenden, denn da herrscht gefühlt Völkerwanderung auf dem Radlweg und Unterkünfte sind oft schon ausgebucht.
Titelbild: © Daniel Berkmann