ARTVERGNÜGEN #3 – Unsere 11 Kunsttipps für den April

Punkt, Punkt, Komma, Strich. Fashion und Celebrities. Zirkus. 42 Einkaufswägen. Hip Hop und Jazz. Strände, Ozeane und Alpen. Und ein paar leidenschaftliche Sammler. Der April hat es kulturell in sich, genauso wie das Artvergnügen. Egal, mit wem ihr in diesem Monat ein Date habt – euren besten Freunden, den Kollegen, euren wanderlustigen Großeltern oder den jazzenden Eltern – mit unseren Kunsttipps habt ihr auf jeden Fall schon mal eine Ahnung, was man sich in diesem Monat so anschauen sollte!

Artvergnügen April
© Peter Lindbergh

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Peter Lindbergh. From Fashion to Reality

Nicht ohne Grund hat George Michael sein Musikvideo zu „Freedom” mit Supermodels besetzt – inspiriert wurde der Sänger von der legendären VOGUE-Fotostrecke, die auch heute noch für eine einzigartige Ära und vor allem für einen außergewöhnlichen Fotografen, der natürliche und markante Schönheit einzufangen weiß, steht: Peter Lindbergh. Der in Deutschland geborene Ausnahmefotograf gewährt Thierry-Maxime Loriot und damit dem Besucher von „Peter Lindbergh. From Fashion to Reality” einen uneingeschränkten Einblick in seine Archive. Egal, ob ihr Fotografie – das Handwerk oder das Ergebnis – liebt, Fashionistas seid, Lust auf Bilder, die Geschichten erzählen, habt, oder einfach Teil eines wirklich besonderen Kunstereignisses in München sein möchtet: der Wahrheit dieses Künstlers solltet ihr euch unbedingt stellen. Die multimediale Ausstellung umfasst rund 220 Objekte, zu denen auch Filme, bisher unveröffentlichte Storyboards, Requisiten, Polaroids und Kontaktabzüge gehören. Anlässlich dieser Ausstellungen finden an jedem dritten Mittwoch im Monat die beliebten AfterworkKH – Events mit DJ und Drinks in der Café-Bar-Brasserie Kunsthalle statt.

Artvergnügen April
© Stik / Galerie Kronsbein

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STIK – Street Art for a better World

Die Anfänge von STIKs Straßenkunst markierten einfache, wortlose, aber emotionsstarke Strichmännchen. Verewigt in seinem Heimatort Hackney in East London. Bereits seit 2001 erzählen die Figuren STIKs eigene Geschichte sowie die seines Umfelds. 2002 signierte er sein erstes Wandbild und konnte Kunstkenner und Urban Art-Fans wie Elton John und Bono für seine Zeichnungen begeistern. STIK geht es um den Austausch mit seinen Mitmenschen und darum, auf Missstände in der Gesellschaft hinzuweisen. Diese Hinweise finden sich dann – nach erteilter Sprüherlaubnis – meterhoch auf Hauswänden, Türen, Brücken, Fassaden und in verlassenen Straßenzügen. Diese Ausstellung ist eine Premiere: Zum ersten Mal werden Werke des britischen Urban Art Künstlers in Deutschland gezeigt und damit im selben Atemzug wie die von Banks und Blek le Rat, dem Urvater der sogenannten Stencil-Kunst, genannt.

  • Galerie Kronsbein Wurzerstr. 12, 80539 München
  • 7. April bis 7. September 2017 (Dienstag – Freitag: 11.00–18.00 Uhr, Samstag: 11.00–16.00 Uhr)
  • Eintritt frei
Artvergnügen April
© Sabrina Hasenbein

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URBAN FINE ART – Die Hohe Kunst der Urban Art

Klar, wir haben alle hier und da eine Kunstsammlung – Bilder aus den frühen Jahren im Keller oder auf dem Dachboden, lustige Schnappschüsse am Kühlschrank, das ein oder andere tolle Poster (nicht der Bravo-Starschnitt) im Schlafzimmer und richtig schöne Kunst, kostspielig eingerahmt, im Wohnzimmer. Doch was echte Sammler mit dem feinen Gespür für vielversprechende Künstler und Exponate in ihren Schatzkammern hüten, wird in der „Collector’s Show” offenbart. Neben ausgewählten Werken der hauseigenen MUCA-Collection könnt ihr Sammlerstücke namhafter Künstler wie Banksy, Vhils und vieler weiterer betrachten.

  • Museum of Urban and Contemporary Art Hotterstraße 12, 80331 München
  • 7. April bis 28. Mai 2017 (Montag – Sonntag: 10.00–20.00 Uhr, Dienstag geschlossen)
  • Eintritt frei
Artvergnügen April
© Marc Hom

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Marc Hom – Profiles

Dieser Monat steht im Zeichen der Fashion-Fotografen. Marc Hom hat 1989 seinen Geburtsort Kopenhagen verlassen, um in New York seine Karriere als Fotograf zu starten – durch die Zusammenarbeit mit einem Team von Harper’s Bazaar wurde er in die Modewelt eingeführt und arbeitete für Labels wie Gucci und Max Mara. Doch nicht nur Mode und Models, sondern auch Designer wie Alexander McQueen und Vivienne Westwood nahmen vor seiner Kamera Platz. Die Bilder der „Marc Hom – Profiles” Ausstellung entstanden in den vergangenen sechs bis acht Jahren und zeigen bekannte Größen der Kunst- und Filmszene sowie Freunde und Familie des Dänen. Die Fotos sind eine Auwahl aus dem gleichnamigen Bildbank, der im vergangenen Jahr erschienen ist.

  • Immagis Galerie Blütenstraße 1, 80799 München
  • Vernissage am 6. April, Ausstellung 6. April bis 8. Mai 2017 (Dienstag – Freitag: 14.00–18.00 Uhr, Samstag: 11.00–14.00 Uhr)
  • Eintritt frei
Artvergnügen April Wannda
© Wannda e.V.

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Wannda Kulturfestival 2017

Bunt und verrückt, skurril und ganz anders, ein Potpourri aus Konzerten, Lesungen, Theater, Comedy, Floh- und Foodmärkten, Performances und Kunst: Der Wannda Circus auf dem Viehhof. Gut zwei Wochen lang entsteht innerhalb der imposanten Backsteinmauern eine eigene Welt, in der sich Kunst- und Festivalliebhaber mit Künstlern jeglichen Genres treffen. Kreative aus der Region, die über eine Ausschreibung kontaktiert wurden, finden im Zirkuszelt, im Karussel, oder auf der Außenfläche ein Forum für ihre Werke, darunter Fotografien, Malereien, Installationen, Figuren eines Steinmetzes und aus Holz sowie Lichtobjekte. Die Vernissage findet am 13.04. ab 18 Uhr statt, die Kunstausstellung kann bis zum 28. April besucht werden.

  • Viehhof Tumblingerstraße 29, 80337 München
  • 13. April bis 1. Mai 2017 (Montag – Donnerstag: 16.00–23.00 Uhr, Freitag: 16.00–01.00 Uhr, Samstag & Sonntag: 11.00–01.00 Uhr // abweichende Zeiten zu Ostern)
  • Eintritt frei
Artvergnügen April
© Galerie der Künstler / Christian Engelmann

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SHOPPINGMALL

Was passiert, wenn man 42 Künstlerinnen und Künstlern aus München und dem Allgäu je einen handelsüblichen Einkaufswagen zur Verfügung stellt und sie ihren Eingebungen und ihrer Kreativität überlässt? Der Einkaufswagen, Symbol der modernen Konsumgesellschaft, wird kritisch betrachtet, auseinandergenommen und in Form von Bildhauerei, Fotografie, Malerei und Videokunst neu in Szene gesetzt. „Shoppingmall” ist ein kuratorisches Experiment von Torsten Mühlbach und Bruno Wank – am 6. April um 18 Uhr führt Kurator Torsten Mühlbach selbst durch die Ausstellung (keine Anmeldung erforderlich).

Artvergnügen April
© Matthias Hill

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Hoch hinaus! Wege und Hütten in den Alpen

Ganz langsam verabschieden wir uns vom Skifahrgedanken, wenn es heißt „Hoch hinaus, ab in die Berge”, denn es wird Zeit, die Wandersaison zu eröffnen! Eine schöne Einstimmung und vor allem auch einen spannenden Perspektivenwechsel auf die eigenen Lieblings-Bergtouren erlaubt diese Ausstellung. Was genau ist so faszinierend an den alpinen Wegen und was zeichnet die Hütten hoch oben in den Bergen aus? Um diese Fragen zu beantworten, wird ein Blick auf die Entstehung der bergtouristischen Infrastruktur geworfen – von den Anfängen in den 1870er Jahren zu den „Berg-Hotels” der Jahrhundertwende bis zum heutigen, nachhaltigen Hüttenbau. Neben der Ausstellung von Einrichtungsgegenständen, Fotografien und Modellen geht das Museum auch auf die Philosophie, die den Hütten- und Wegebau prägte, ein.

Artvergnügen April
© Harald Rumpf

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Harald Rumpf “HipHop – a Tale from the Hood"

Eine Hip Hop-Ausstellung! Die Rap-Battles begannen im goldenen Zeitalter des HipHop, in den 1980er Jahren in New Yorks berühmt-berüchtigten Neighborhoods Queens und der Bronx. Sieger stehen auch heute noch nicht fest, der Kampf darum, wer das letzte Wort und vor allem den besten, schlagfertigsten Reim hat, wird weiterhin ausgetragen. Damals traten KRS 1 und MC Shan mit Wortgewandheiten gegeneinander an, heute geht das Buchstaben-Battle mit I.G.Off und Hazadus in die nächste Runde. Allerdings setzen der Freestyle Rapper und der ehemalige Kleinganove auf geballtes Können und haben sich in der Szene einen Namen gemacht. Harald Rumpf, Dokumentarfilmer und Fotograf, hat das Team begleitet und ihren Kampf, ihrer Vergangenheit mit Musik zu entkommen, in Bildern festgehalten.

Artvergnügen April
© Deutsches Museum

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Zukunft Ozeane

Die Ausstellung rund um das Thema Meeresforschung ist Teil des EU-Projektes “irresistible”, das Schüler und Schülerinnen mit nachhaltigem Forschen und Innovation vertraut macht. Hier in München spielen dabei beispielsweise Fischfang und Überfischung, Plastikmüll im Ozean, Klimaerwärmung und der Schutz der Weltmeere eine Rolle. Außerdem wird erklärt, welche Forschungsschiffe und Forschungs-U-Boote zur Erkundung der Meere im Einsatz sind. Die Ausstellung ist eine von zahlreichen Aktionswochen zum Wissenschaftsjahr „Meere und Ozeane”.

Artvergnügen April
© artsy / Galerie Benjamin Eck

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‘Beachlife‘ Rolf Ohst & Tilmann Krumrey

Über die Werke zweier komplett unterschiedlicher Künstler könnt ihr in der Galerie Benjamin Eck noch bis zum 29. April philosophieren. Rolf Ohst fängt in seinen Strand-Gemälden (Öl/Mischtechnik) teils surreale Szenen ein, die auf den ersten Blick frappierend real sind und sich beim genauen Hingucken dieser Realität wieder entziehen. Seine Darstellungen vom Meer sind umso mehr detailverliebtes, der Wirklichkeit entsprechendes Abbild dessen, was uns alle an Wellen fasziniert – Kraft, Farbspiel und die Wucht, mit der die Natur gibt und nimmt. Die Skulpturen Tilmann Krumreys erzählen ihre Geschichte durch Körpersprache und sind damit kultur- und raumübergreifend. Mit Titeln wie „Silence”, „Impotence” und „Cain and Abel” gibt der in München schaffende Künstler seinen Werken, die stets in Zusammenhang mit der für sie kreierten Bühne stehen, einen Namen. Dabei vervollständigen und bestärken unter anderem Licht, Temperatur und Akustik die Aussage der Skulptur als Gesamtkonzept.

Artvergnügen April
© Rainer Ortag

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Rainer Ortag – Jazz Portraits

Am 25. April 2017 wäre Ella Fitzgerald, eine der Jazzlegenden unserer Zeit, 100 Jahre alt geworden. Im INTERIM wird dieser Musikrichtung mit Rainer Ortags „Jazz-Portraits” Tribut gezollt. Der österreichische Fotograf hält auf seinen Bildern die Intensivität fest, mit der sich die Künstler ihrer Musik, ihrem Instrument und ihrer Leidenschaft hingeben. Zu sehen sind nicht nur die großen Namen der internationalen Jazzszene, sondern auch Künstler, die im INTERIM auftreten. Mit ihrer Passion verstehen sie es, dem Publikum während monatlicher Jam-Sessions diesen Musikstil und das gesamte, damit verbundene Lebensgefühl, nahe zu bringen.

Titelbild: © Wannda e.V.

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