Ausflugsvergnügen: Wandern auf den Herzogstand am Walchensee
Dass am Wochenende ausschlafen und trotzdem auf einem Berggipfel stehen wollen, sich nicht ausschließen muss, haben bereits die Munich Mountain Girls in ihrem Katerwanderungen-Guide gezeigt. Wer also feiern gehen möchte, danach ausschlafen und trotzdem raus in die Natur will, der macht genau das – und kommt am Walchensee heraus, einem der schönsten Seen im Voralpenland, zu Füßen des Herzogstandes.
10.30 Uhr: Abfahrt in München
Mit dem Auto fährt man in einer guten Stunde ins Zwei-Seen-Land, das sich aus Kochel- und Walchensee zusammensetzt – die vorbeiziehende, traumhafte Landschaft inklusive. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Herzogstand möchte, hat verschiedene Möglichkeiten: Eine davon ist, die Regionalbahn nach Garmisch-Partenkirchen zu nehmen und dort in den Bus zum Walchensee mit der Station Herzogstandbahn zu steigen.
12.00 Uhr: Gondel, Aufstieg oder Panoramaweg
An der Herzogstandbahn angekommen, kann man sich nun entscheiden zwischen einer zweistündigen Wanderung über anspruchsvolle, jedoch vollkommen machbare Serpentinen, oder einer schnellen und steilen Gondelfahrt nach oben.
Ein super Kompromiss ist übrigens eine Kombination aus beiden: Mit der Gondel hochfahren und dann nicht sofort ins Herzogstandhaus einkehren, sondern über den Panoramaweg zum Martinskopf laufen oder bis ganz nach oben auf den Herzogstand, was lediglich ein paar Minuten länger dauert.
Dieser Weg bietet fantastische Aussichten, man vertritt sich ein bisschen die Beine und die kleine Wanderung dauert nur rund eine halbe Stunde. Oben wird man belohnt mit einem Rundumblick über mehrere Seen, über den Kochel- und Walchensee hinweg bis nach München. Im Süden türmt sich die Alpenkette auf, bei klarer Sicht schweift der Blick vom Wetterstein über den Karwendel bis in die Tiroler Berge und Gletscher hinein. So schön!
Herzogstandbahn | Am Tanneneck 6, 82432 Walchensee | Die Wochenende & Feiertagen: 08.30–17.45 Uhr, Montag – Freitag: 9.00–17.15 Uhr, dienstags geschlossen | Mehr Infos
14.00 Uhr: Einkehr im Herzogstandhaus
Danach heißt es endlich: Einkehren! Im Gasthaus auf 1575 Metern. Hier gibt es neben Kaiserschmarrn und Spinatknödeln in Butter und Parmesan auch andere bayerische Leckereien, natürlich Bier und durstlöschende Saftschorlen. Einatmen, ausatmen, Stadtluft adé: Bei schönem Wetter unbedingt auf der Terrasse ein Plätzchen ergattern und den weiten Blick über den See bis in die Alpen genießen!
Die Gerichte sind lecker, das Servicepersonal auch bei einem großen Ansturm total freundlich – das Restaurant ist definitiv ein Plätzchen zum Wohlfühlen. Schwierig wird es, hier wieder aufzustehen und den Weg nach unten anzutreten. Wäre da nicht noch so ein tolles Café direkt am Wasser.
Herzogstandhaus | Rothenberg Nord 14a, 82431 Kochel am See | Sommersaison (1.5. bis ca. 15.11.), täglich außer dienstags geöffnet ab 9.15 Uhr, Wintersaison (26.12. bis 30.4.) nur am Wochenende geöffnet | Mehr Infos
16.30 Uhr: Kaffee trinken im Bucherer Strandcafé
Unten angekommen, entweder über die Talfahrt der Bahn oder Abstieg, muss man nicht sofort den Heimweg antreten, dafür ist die Zwei-Seen-Landschaft einfach zu schön. Wer noch einen leckeren Affogato oder Cappuccino, eine Holunderschorle oder Spritz trinken möchte, der sollte das Bucherer Strandcafé ansteuern. Schlichter Name, süßer Garten, in dem einige kleine Tische weiträumig verteilt auf weichem Gras stehen, während die Segelboote auf dem Wasser vorbeigleiten.
Ein kulinarischer Tipp sind übrigens die hausgebackenen Kuchen, die jeden Morgen frisch zubereitet werden und traumhaft schmecken. Überhaupt steckt in diesem Café ganz viel Liebe zum Detail. Also Schuhe aus, Socken aus, Füße hochlegen und sich ein bisschen wie im Kurzurlaub fühlen – denn genau so fühlt sich das hier an.
Bucherer Strandcafé | Seestraße 1, 82432 Kochel am See | März/April: Bei schönem Wetter an Wochenenden von 12.00–17.00 Uhr, Mai bis Oktober/Anfang November: Bei schönem Wetter täglich von 10.00–18.00 Uhr | Mehr Infos
18.00 Uhr: Rückfahrt über die private Mautstraße
Wer mit dem Auto zurückfährt und nicht dieselbe Strecke nehmen will, der kann über eine private Mautstraße, die eine Gebühr von vier Euro kostet, ein Stück entlang des Südufers fahren. Der Weg führt an kleinen Buchten vorbei, wo man an einem der letzten heißen Sommertage noch ein letztes Mal ins Wasser hüpfen oder einen schönen Abendspaziergang dranhängen kann. Die insgesamt zwölf Kilometer lange Straße führt dann bis nach Jachenau. Über Lenggries und Bad Tölz geht es zurück nach München.
Infos zum Herzogstand:
Es gibt drei Gipfel: Den Fahrenberg mit einer Gedächtniskapelle, den Martinskopf mit Gipfelkreuz und, ein bisschen weiter oben, den Herzogstand mit Aussichtspavillon. Alle drei Gipfel lassen sich vom Tal aus ansteuern oder sind, für alle, die mit der Gondel hochfahren, innerhalb einer kurzen Wanderung problemlos zu erreichen. Nähere Infos zur Bahn gibt es übrigens hier.
Insgesamt bieten sich vom Walchensee aus verschiedene Wanderwege mit unterschiedlichen Ansprüchen an, beispielsweise der Wanderweg zum Heimgarten, der zu den hundert schönsten Gratwanderungen der Alpen zählt. Aber Achtung: Hier sollte man schwindelfrei sein und gutes Schuhwerk dabei haben.