Ausflugsvergnügen: Ein Wochenende in Slowenien

Es gibt zugegebenermaßen nicht viele Gründe, München im Sommer zu verlassen: die Bars sind nett genug, um sich in ihnen regelmäßig die Nächte um die Ohren zu schlagen, Isar und Englischer Garten sorgen jederzeit für eine Auszeit und die nahen Berge und gefühlt 75 Seen im Umland lassen sowas wie Stadtkoller eigentlich gar nicht erst aufkommen.

Aber zu viel idyllische Routine ist halt auch ein bisschen fad, weshalb wir uns vor kurzem ins Auto gesetzt haben, um ein bislang unbekanntes Ziel zu entdecken: Das kleine Land Slowenien liegt zwischen Österreich, Ungarn, Italien und Kroatien und hat dementsprechend viele unterschiedliche Facetten – und ist dabei genauso schnell erreichbar wie der Gardasee. Perfekt für einen verlängerten Wochenendtrip!

Freitag 15 Uhr: Erster Stop in Bled

Ausflugsvergnügen: Ein Wochenende in Slowenien
© Sabine Nisslmüller

Wir sind ganz gemütlich am Vormittag losgefahren und waren vier Stunden später in Bled. Jetzt in der Ferienzeit kann es auch mal länger dauern, vor allem bis Salzburg ist die Strecke gut befahren. Aber die Aussicht ist hübsch und nicht mal 400 Kilometer sind ja zum Glück absehbar. Man braucht übrigens zwei Mal eine Vignette, sowohl für Österreich, als auch für Slowenien. Und wer kein Auto hat kommt von München aus auch mit dem Fernbus nach Bled, der fährt täglich und braucht knappe fünf Stunden.

Bled ist eine kleine Postkartenidylle. Der Ort liegt in den julischen Alpen, also im bergigen Teil Sloweniens und ist einer der Touri-Hotspot des Landes, aber wir fanden es hier trotzdem sehr entspannt, selbst in der Hochsaison.

Und nicht ohne Grund ist Bled so beliebt: der See ist wirklich traumhaft schön. Sein Wasser ist glasklar und schimmert smaragdgrün, eingerahmt wird er von Bergen und Wäldern. Und in seiner Mitte liegt eine kleine Insel, auf die man mit einer Barkasse übersetzen kann. Dort darf man dann die Kirchturmglocke läuten und sich was wünschen -  gemeinsam mit etlichen chinesischen Reisegruppen.

Ausflugsvergnügen: Ein Wochenende in Slowenien
© Sabine Nisslmüller

Wir sparen uns diesen Teil und spazieren lieber am See entlang, um dann in der Vila Bled die obligatorische Cremeschnitte zu essen, sowas wie die Sacher-Torte von Bled. Satt und sehr zufrieden holen wir uns dann am Supermarkt an der Ecke noch eine Flasche ganz ordentlichen slowenischen Weißwein und verbringen den Abend gemütlich auf dem Balkon unseres Airbnbs mit Blick in die Berge.

Vila Bled | Cesta svobode 18, 4260 Bled, Slowenien | Mehr Infos

Samstag, 10 Uhr: Auf in die Natur

In unmittelbarer Nähe von Bled befindet sich der Triglav Nationalpark. Namensgeber ist höchste Berg Sloweniens, um ihn herum gibt es tiefe Täler, Schluchten, Wälder und Wiesen. Wunderschön! Wer möchte kann hier aus etlichen Bergwanderungen wählen, von einfach Hüttentouren bis zur hochalpinen Mehrtagestour.

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© Sabine Nisslmüller

Wir entscheiden uns, einfach von unserer Ferienwohnung aus Richtung Radovna-Fluss loszulaufen und, mit Wanderkarte bewaffnet, schon irgendwie wieder nach Hause zu finden. Für uns genau die richtige Wahl: wir erleben kleine Abenteuer durch plötzlich endende Wege und steil herabfallende Böschungen, machen Rast mit Blick auf den wilden Fluss und schaffen es letztlich sogar bis zur Vintgar-Klamm, einer rund 1,5 km langen Schlucht. Definitiv ein Spektakel, kostet allerdings fünf Euro Eintritt und ist auch ziemlich gut besucht.

Nationalpark Triglav | Eintritt: 5 Euro | Mehr Infos

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© Sabine Nisslmüller

Als wir nachmittags zurück in Bled sind, müssen wir unbedingt noch in den See hüpfen. Dafür suchen wir uns einfach einen Platz auf der Rasenfläche am Ufer, wer lieber den ganzen Tag am See abhängen mag, für den gibt es aber auch Strandbäder mit Gastronomie, Toiletten und SUP-Verleih.

Samstag, 19 Uhr: Fleischberge vs. Veggie-Optionen

Wandern und schwimmen machen hungrig. Ich bin gespannt, was die slowenische Küche so für mich zu bieten hat. In Reiseführern hatte ich von Bärenwurst und Cevapcici gelesen, was mich als Vegetarierin nicht wirklich optimistisch stimmte. Tatsächlich ist es auch so, dass sie slowenische Küche recht fleischlastig ist, an der Küste kommt dann noch frischer Fisch dazu. Für Viele bestimmt ein Paradies, für mich eher unbefriedigend.

Was es allerdings in jedem Restaurant gibt und mein Herz auch immer wieder zum Hüpfen bringt, ist Trüffelpasta. Davon könnte ich mich persönlich auch eine Woche lang ernähren. Wer darauf nicht so steht und auch nicht wirklich zur Fleischfraktion gehört, für den gibt es im Mini-Ort Bled tatsächlich einen veganen Burger-Laden.

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© Sabine Nisslmüller

Public & Vegan Kitchen Bled | Ljubljanska cesta 4, 4260 Bled, Slowenien | Sonntag – Donnerstag: 12.00–23.00 Uhr, Freitag & Samstag: 12.00–03.00 Uhr| Mehr Infos

Sonntag, 12 Uhr: Ankommen in Izola

Von Bled bis Izola sind es gerade mal zwei Stunden und dennoch fühlt es sich an, als wären wir plötzlich in einem anderen Land. Slowenien besitzt 46 Kilometer Adriaküste, im Süden von Kroatien begrenzt, im Norden von Italien – und das spürt man. Hier fühlt es sich sehr leicht an, sehr nach Dolce vita. Schlagartig ist es zehn Grad wärmer, es gibt eine Promenade, an der Leute Spritz trinken und im kleinen Hafen von Izola liegen Boote und Yachten aus allen Teilen Europas.

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© Sabine Nisslmüller

Da wir mit Hund unterwegs sind, fällt faul am Strand liegen erst mal für uns aus und wir schmeißen uns wieder ins Wanderoutfit. Diesmal, um den Nationalpark Strunjan am Meer zu erkunden.

Von Izola aus kann man direkt dorthin laufen und ist relativ schnell an einer fast menschenleeren Steilküste – inklusive einsamer Buchten, einem 80 Meter hohen Kliff, Pinienwäldern und Olivenhainen. Schatten gibt es kaum, aber von fast jeder Stelle aus kann man unterwegs kurz ins Wasser hüpfen und sich abkühlen.

© Sabine Nisslmüller

Nationalpark Strunjan | Strunjan, 6320 Portorož - Portorose, Slowenien

Sonntag 19:00 Leute beobachten auf dem Marktplatz

In Izola lässt es sich ganz wunderbar flanieren. Auf dem Platz vor der Kirche sitzt man traumhaft in der Weinbar Manzioli und nippt am Rosé-Sekt vom Winzer Bjana, der eine echte Empfehlung ist. Dabei kann man dem Treiben von Touristen und Einheimischen zuschauen und sich die Meeresluft um die Nase wehen lassen.

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© Sabine Nisslmüller

Weinbar Manzioli | Manziolijev trg 5, Izola | Mehr Infos

Sonntag, 20 Uhr: Pizza in der Gostilnica Gust

Wir haben Lust auf Pizza – schließlich sind wir ja auch schon fast in Italien. Richtig Gute gibt es in der Gostilnica Gust. Dazu der inzwischen lieb gewonnene Malvasia-Hauswein und danach ist sogar noch Platz für ein Eis auf die Hand, um an der Promenda entlang zu bummeln.

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© Sabine Nisslmüller

Von der Küste aus brauchen wir am nächsten Tag gute fünf Stunden nach Hause. Für uns steht fest: Slowenien, wir kommen definitiv wieder!

Gostilnica Gušt | Drevored 1. maja 5, 6310 Izola - Isola, Slowenien | Täglich: 11.00–22.00 Uhr | Mehr Infos

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