11 beschissene Orte zum Radlfahren in München

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Wir haben es zwar schon oft gesagt, aber rein größentechnisch ist München ja die perfekte Radlstadt. Wenn man ein bisschen im Training ist, fährt man problemlos von Laim nach Haidhausen oder vom Tollwood nach Giesing und lässt sich selbst vom Giesinger Berg nicht in die Knie zwingen. Daher war es auch schon längst mal überfällig, dass wir euch richtig schöne Radstrecken in München vorstellen. Bei der Recherche (und in unserem ganz normalen Alltag) mussten wir aber feststellen, dass es in dieser Stadt leichter ist, ziemlich beschissene Orte zum Radfahren zu finden. Keine Sorge, die schönen bekommt ihr auch noch, aber erstmal müssen wir uns Luft machen.

1. Ludwig- und Leopoldstraße zur Rushhour

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Münchens Prachtstraßen bieten nicht nur einen schönen Anblick, sondern auch massenweise Platz für Autocorsos und Porsche-Schaufahrten. Da müssen die Radler eben zurückstecken, aber hey wenigstens gibt es hier einen Radweg. In der Rushhour, wenn die Studenten aus der Stabi oder den Unigebäuden strömen und die Businessmenschen es auf ihren Highend-Trekkingbikes besonders eilig haben, dann greift Darwins These der natürlichen Auslese. Der Schwächste verliert!

2. Die Tramschienenhölle in der Barer- und der Müllerstraße

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Wow. Das ist wirklich jedes Mal wieder eine spannende Geschichte. Auf dem befahrbaren Streifen zwischen den Tramschienen und den rechts parkenden Autos fühlt man sich wie ein Hochseilartist und weil man so konzentriert versucht, nicht in den Schienen stecken zu bleiben, kann man nicht noch auf offene Autotüren oder Fußgänger achten. Wenn sich dann auch noch das Surren der Tram von hinten nähert, bleibt nur die Kapitulation.

3. Der Stachus – Ich bin ein Rad, holt mich hier raus

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Hat man die Barerstraße (Richtung Stachus) dann doch irgendwie heil überstanden, weiß man kurz vorm Lenbachplatz nicht mehr weiter. Geradeaus ist irgendwie verboten, also Schlenkerer am Palais Lenbach oder doch gerade weiter und dann einfach nur hoffen, dass man es unbeschadet über die Kreuzung des Horrors (Elisen- und Sonnenstraße) schafft. Zum Durchatmen bleibt allerdings keine Zeit, denn die Sonnenstraße wartet schon und führt einen direkt zur nächsten Radl-Herausforderung.

4. Das Sendlinger Tor zur Unterwelt

What the?! Schon vor der fetten Baustelle hatte man das Gefühl, dass die Straßenführung am Sendlinger Tor von einem Teller Spaghetti inspiriert wurde. Die Baustelle soll vielleicht langfristig dafür sorgen, dass alles besser wird, aber nicht ohne vorher alles schlimmer zu machen.

5. Die Gabelsbergerstraße oder: Es war einmal ein Radweg

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Es ist ein bisschen wie in einem seichten Horrorfilm. Zuerst fährt man völlig nichtsahnend und unschuldig die Gabelsberger auf einem schicken Radweg entlang. Die Vögel zwitschern und man denkt an nichts Böses. Doch dann kommt die Arcisstraße und plötzlich ist alles anders. Der Radweg ist wie bei Stranger Things einfach vom Erdboden verschluckt und ihr mitten im Überlebenskampf gegen hupende Autos und eilige Busse. Fun!

6. Bayerstraße: Wenn möglich, bitte wenden

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Das Dümmste gleich vorweg: Ich lerne einfach nicht daraus. Immer wieder lande ich aus unerfindlichen Gründen in der Bayerstraße. Auf Höhe des Hauptbahnhofs und dieser unfassbar unkoordinierten Baustelle will ich jedes Mal einfach anfangen zu weinen, mich auf den Boden werfen und jammern, bis mich meine Mama abholt und nach Hause bringt.

7. Kein Spaß in der Schwanthalerstraß'!

Und wenn wir schon in der Gegend sind. Die Parallelstraßen zur Bayerstraße sind keinen Deut besser. Zwar schnurgerade, aber in 3er-BMW-Land hat man als Radfahrer nun mal keine Daseinsberechtigung.

8. Touristenslalom am Viktualienmarkt

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Okay, hier kann man zurecht fragen: Warum fährst du da überhaupt lang? Ganz ehrlich: Es ist der kürzeste Weg in die Arbeit, die Straße ist eigentlich sehr breit und die Aussicht ist schön. Finden nur leider auch die Touristen, die natürlich mehr mit "Ah.", "Oh." und "Foto. Foto." beschäftigt sind, als mit dem eigenen Überleben.

9. Holterdipolter in Haidhausen

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Die Straßen in Haidhausen und vor allem im Franzosenviertel sind ja prinzipiell eher entspannt und eigentlich recht idyllisch. Alte Häuser, verwinkelte Straßen und zauberhaftes Kopfsteinpflaster. Zauberhaft? Zum Anschauen vielleicht, aber vor allem Fans von dünnen Reifen, die heil ankommen möchten, können sich hier nicht auf die schöne Umgebung konzentrieren. Oder sind sie eventuell anderweitig abgelenkt?

10. Der Isarhighway am Sonntagnachmittag

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Was soll man sagen, die Isar ist unsere Lebensader und da will natürlich jeder mitmachen. Die Radl-Interessen gehen nur leider weit auseinander. Vom gemütlichen Sonntagsfahrer bis zum ambitionierten Rennradler ist da alles dabei. Interessenskonflikt und Klingelkonzert vorprogrammiert.

11. Die dümmste Idee ever: Ein Sommertag am Schwabinger Bach

Mal abgesehen davon, dass so ein Ausflug in den Englischen Garten – genauer gesagt an den Schwabinger Bach – schon ein hohes Maß an Selbstdarstellungssucht braucht, ist man hier mit einem Fahrrad extrem schlecht aufgehoben. Man fühlt sich ziemlich schnell wie in einem Jump'n'Run Spiel. Aber hey, auf einem Catwalk radelt man ja auch nicht. Tipp: Morgens um halb acht, wenn die Spuren der Teenie-Kolonnen beseitigt sind und es nur noch nach Wiese und nicht mehr nach der Deoabteilung im Rossmann riecht, ist es hier dafür umso idyllischer.

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