Dine and dance: Im Lucky Who könnt ihr jetzt richtig gut essen

Es ist ehrlich gesagt schon eine Weile her, dass ich im Lucky Who war und wenn dann habe ich den Laden an der Brienner Straße mit dem großzügigen Innenhof immer ausschließlich als Club wahrgenommen. Ich erinnere mich zwar dunkel an eine Speisekarte mit Burgern, aber probiert habe ich nie. Umso erstaunter war ich, als es plötzlich hieß, dass das Lucky Who mit einem neuen Food-Konzept daherkommt.

Da ich bekanntermaßen große Zweifel gegenüber Burgerläden hege, hielten sich meine Erwartungen in Grenzen. Und auch der erste Blick auf die Google-Bewertungen sah nicht so rosig aus, auch wenn der Großteil aus Ärger über Türsteher entstanden ist. Wie das aber manchmal so ist, habe ich im Laufe des Abends eine absolute 180 Grad Kehrtwende hingelegt und muss sagen: Ich bin Fan! Denn nicht nur ich hab mich einmal um mich selbst gedreht, auch die Speisekarte ist Lichtjahre vom alten Angebot entfernt. Die Mühe, die die Betreiber in das neue Konzept gesteckt haben, trägt Früchte.

Aber gut, es hat auch fast zwei Jahre gedauert bis alles so weit war, wie es sich die Macher vorgestellt haben. Die Jungs Bobby, Daniel, Oscar und Achim sind zwar keine Newcomer – Stichwort: Mixwoch und Downtown-Flash – aber sie sind gerade mal zwischen 25 und 29 und haben nicht nur viel Zeit und Energie für ihr Herzensprojekt investiert. Die komplett neue Küchenausstattung haben sie nämlich sicher nicht auf dem Sperrmüll gefunden.

Lokal meets saisonal

Wo wir schon beim Thema sind. Im Lucky Who erwartet euch nämlich eine Küche, die sehr viel Wert auf regionale Zutaten legt: Der Fisch kommt aus Starnberg, das Fleisch aus Oberösterreich, die rote Beete aus Johanneskirchen und das saisonale Gemüse von Kleinbauern aus dem Münchner Umland. Und so abgedroschen das klingt, aber man schmeckt es einfach. Dazu kommt natürlich, dass der Koch weiß, was er tut.

Zuvor hat er im Upper Eat Side gekocht und im Lucky Who kredenzt er eine Mischung aus klassischen heimischen Gerichten und Ethno-Food. Die Karte teilt sich in zwei Bereiche. Einmal gibt es eine Auswahl von mehreren Vorspeisen (6,50 bis 9 Euro), die man sich bunt zusammenstellen kann und am besten mit der Begleitung teilt. Und wenn man schon beim Teilen ist, dann ist die "große" Karte perfekt.

Sharing is caring!

Hier warten Gerichte, die immer auf zwei Personen ausgelegt und sehr fleisch- und fischlastig sind. Da gibt es ein Rinderfilet mit Rotweinziebeln, Chimichurri und Wildkräutersalat oder einen Schweinebraten mit verschiedenen Kräutern und Gemüse der Saison. Köstlich klingt auch der knusprige Saibling mit Limettenfilets und Zitronenthymian. Passend dazu empfiehlt euch der Service natürlich gerne die passende Begleitung aus der kleinen, aber ausgewählten Weinkarte.

Bei unserem Besuch haben wir uns voll und ganz auf die Vorspeisen konzentriert und uns einmal durch die Karte probiert. Die wechselt übrigens in regelmäßigen Abständen und wir sind jetzt schon traurig, dass der Saiblings-Hot-Dog leider nicht mehr draufsteht! Da uns aber durch die Bank jedes Gericht gut geschmeckt hat, vertrauen wir da auf die Künste des Kochs. Die bringen uns nämlich dazu, eventuell die erste Google-Bewertung unseres Lebens zu schreiben. Und zwar eine positive!

Lucky Who? Lucky Me!

Er schafft es nämlich, dass das Essen super ausgewogen daher kommt. Einerseits harmonieren die Geschmäcker wunderbar, andererseits gehen die einzelnen Zutaten nicht unter. Genauso findet ihr – und das finde ich immer wichtig – auf jedem Teller auch unterschiedliche Konsistenzen. Von der Fototauglichkeit ganz zu schweigen. Und, weil das Preis-Leistungs-Verhältnis definitiv passt, macht man sowieso wenig falsch. Für etwa 30 Euro pro Person kann man es sich hier schon richtig gut gehen lassen – inklusive Getränke versteht sich.

Das Lucky Who bleibt aber natürlich weiterhin ein Club und so passiert es ab einer gewissen Uhrzeit, dass das Licht dunkler und die Musik lauter wird. Stück für Stück beginnen die Mitarbeiter die Tische raus zu räumen und weil man nach dem Essen sowieso gerne in eine Bar weiter zieht, kann man sich den Weg sparen und einfach bleiben. Und am besten immer wieder kommen.

Unbedingt probieren // Lachsforelle auf Pak-Choi, Rinderfilet sous vide und das Fenchel Risotto

Vegetarisch // Bei den "kleinen" Gerichten ist immer was dabei, für die Hauptspeisen zaubert die Küche auf Wunsch etwas Eigenes.

Mit wem gehst du hin // Super für ein Date mit anschließenden Drinks oder auch für eine größere Gruppe.

Lärmfaktor // Zum Essen gibt's noch gediegene Musik, aber spätestens ab 23 Uhr dreht der DJ auf.

Preise // Vorspeisen ab 6,50 Euro, Hauptspeisen ab 18 Euro pro Person

Besonderheit des Ladens // Am Abend verwandelt sich das Restaurant in einen Club!