Kleine, geile Firmen #9 – Die Sport-Flatrate von Fitrate
Es ist ein unscheinbares Büro mitten im Westend. Vor der Tür eine kleine Holzbank und ein hellblauer Motorroller, gebrandet mit dem Firmenlogo. Drinnen selbstgebaute Schreibtische, ein bisschen WG-Charme und drei junge Männer – die Münchner Vahid, Hubi und Felix – mit freundlichem Lächeln, festem Händedruck und einem gemeinsamen Projekt.
Fitrate ist ein Start-up, mit dem die Jungs ihren Kunden mit nur einer Mitgliedschaft ein möglichst großes Sportangebot bieten wollen. In München könnt ihr euch mittlerweile bei fast 40 verschiedenen Sportarten mit nur einer Karte auspowern. Von Schwimmen über Yoga, Bouldern oder Crossfit bis hin zu verschiedenen Wellnessangeboten ist alles dabei – sogar Skifahren und Massagen. Das ganze Angebot samt genauer Kurszeiten könnt ihr immer aktuell auf der Homepage nachlesen.
Generation Sportverein
„Wir sind die Generation Sportverein“, sagt Vahid, sozusagen der Urheber der Fitrate-Idee, und hat damit mehr als Recht. Man wird wohl kaum einen Menschen im Alter irgendwo zwischen Uni, erstem Job und Familiengründung finden, der als Kind nicht Mitglied in irgendeinem Sportverein war. Was für uns damals selbstverständlich war – nämlich gemeinsam mit vielen anderen Sport zu treiben und verschiedene Sportarten auszuprobieren – geht heute ganz schön unter. Im Januar melden sich alle im Fitnessstudio an, gehen drei Mal hin und bezahlen dann munter weiter – ohne das Angebot zu nutzen.
Fitrate entstand genau aus diesem Hintergrund. Keiner der Gründer kommt explizit aus dem Sportbereich. Gründer und Geschäftsführer Vahid hat BWL an der LMU studiert, Jörg und Flo – zwei weitere Geschäftsführer, die bei meinem Besuch nicht im Büro waren – sind IT-Spezialist bzw. Ingenieur. Hubi, der sich um Marketing und PR kümmert, war ursprünglich Kunde bei Fitrate und testete das Angebot als Redakteur für einen Münchner Radiosender. Ergebnis: Der alte Job als Redakteur einer Morgensendung – um 4 Uhr morgens war Arbeitsbeginn – musste weichen und so bekam Hubi eine fixe Position im Fitrate-Team.
Support your Local Sportstudio
So unterschiedlich das Team ist, gemeinsam ist ihnen die Freude am Sport und dabei wollen sie sich nicht auf eine Sportart festlegen. Mit Fitrate kann man alles immer ausprobieren und sich auch mal an Sportarten wagen, die man sonst so gar nicht auf dem Schirm hat. Besonders wichtig dabei ist ihnen, dass sie nicht einfach nur ein anonymes Unternehmen sind, weder für die Mitglieder noch für die Partner, die das vielseitige Sportprogramm letztlich erst möglich machen.
„Am Anfang bin ich zwei Monate lang einfach jeden Tag persönlich in alle möglichen Sportstudios gegangen, um Partner für Fitrate zu gewinnen“, erinnert sich Vahid. Hat sich anscheinend ausgezahlt, denn wirft man mal einen Blick auf die Homepage, staunt man nicht schlecht, an wie vielen Orten in München man mit einer Fitrate-Karte aufschlagen kann. Große Fitnessketten sucht man aber vergeblich, denn die Jungs wollen lieber kleine, lokale Studios unterstützen, die es ohnehin oft nicht so leicht haben, sich gegenüber den Großen zu behaupten.
Der persönliche Kontakt ist ihnen sogar so wichtig, dass man, wenn man die Hotline anruft, immer direkt bei einem aus dem Team landet. Selbst am Sonntagfrüh nach einer langen Partynacht geht da noch jemand ans Telefon. In Fitrate steckt viel Herzblut und Begeisterung. Das Team will seinen Kunden guten Service bieten, eine unkomplizierte Abwicklung und vor allem keine Mogelpackung.
„Wir machen das so, wie wir es als Kunden selber gerne hätten.“ So kann man seine Mitgliedschaft, die es je nach Belieben in drei verschiedenen Ausführungen gibt, einfach jederzeit pausieren. Wenn man zum Beispiel länger in den Urlaub fährt, krank ist oder schlicht und einfach keine Zeit findet. Die Preise der Mitgliedschaft staffeln sich je nach Angebot. Ab 33 Euro geht es los für das begrenzte Basic-Programm, für 66 Euro kannst du so viel Sport machen wie du willst und mit der Gold-Mitgliedschaft für 99 Euro bekommst du das volle Programm inklusive Wellness und Massagen!
Die Jungs sind fleißig dabei ihr Angebot immer weiter auszubauen, denn zu Fitrate sollen nicht nur klassische Sportangebote, sondern auch Dinge wie Wellness, Ernährung und Physiotherapie gehören. Um den Mitglieder das Leben leichter zu machen und das Angebot übersichtlicher, kommt ganz bald auch die passende App, mit der ihr schnell Sportkurse in eurer unmittelbaren Nähe finden könnt. Ausreden gibt es da definitiv keine mehr!
München legt gern selbst Hand an. Fast jede Woche gründet sich hier eine neue Firma, wird ein neues Label vorgestellt oder neues Produkt lanciert. Wir stellen euch die kleinen, geilen Firmen der Stadt vor. Die Bedingungen sind simpel. Klein müssen sie sein, das heißt weniger als zehn Mitarbeiter und natürlich: Geil.