Bunte Schätze fürs Zuhause bei Friede+Stern in Schwabing

Friederike Stern kommt eigentlich aus der Verlagsbranche. Nach einem Kunststudium hat sie als Redaktionsleiterin bei ars:edition und später beim Piper Verlag gearbeitet, ihr Herz schlägt allerdings schon immer für schöne und originelle Geschenke, für Graphisches und, vor allem, für tolle Ladenkulturen.

„Vierzehn Jahre arbeitete ich im Büro, obwohl ich immer meinen eigenen Concept Store haben wollte. Und eigentlich nur mein eigener Chef sein will“, erzählt sie. In Zeiten unglaublicher Mietpreise hat es lange gedauert, bis sie den perfekten Platz gefunden hat – seit Dezember gibt es nun den Laden „Friede+Stern“ direkt am Elisabethmarkt. Genau da, wo die Inhaberin während ihres Studiums Obst verkauft hat.

© Anika Landsteiner
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Weiße, aufgeräumte und perfekt durchstrukturierte Concept Stores gibt es in München spätestens, seitdem potenzielle Kunden ihre Wohnungen samt Instagramfeed im gleichen Stil halten. Im „Friede+Stern“ sieht das anders aus. Hier soll das Einkaufen zum Erlebnis werden und obwohl der Laden so klein ist, kann man sich gut und gerne in dem vielfältigen Angebot verlieren.

„Ich achte bei den Labels auf Individualität und aus welchen Ländern sie kommen“, sagt die Inhaberin. Kerzen von Temerity Jones, Papeterie und Taschen von Chase and Wonder, coole Streichholzschachteln von Archivist Gallery, alles Labels aus England. A La aus Holland produzieren in geringer Stückzahl fair in Indien, Produkte vom ebenfalls niederländischen Doing Goods wurden gerade bestellt. Die Tassen von Keith Brymer Stones sind sehr beliebt, genauso wie die Stoffkarten der Münchner Designerin Pueppiecards, die jede einzelne per Hand fertigt..

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„Wenn mir was gefällt, kaufe ich es ein. Das kann auch eine einzige Karte aus einem Verlag sein, der sonst nur Dinge hat, die ich nicht schön finde. Das bedeutet großen Aufwand für mich, lohnt sich aber.“

Im „Friede+Stern“ soll jeder Spaß am Entdecken haben und die Lust am Verschenken geweckt werden, die schon bei der Verpackung losgeht: Spanisch gewebte Armbänder stehen für Freundschaft, Kerzen für einen angenehmen Duft, die Marshmallows lieben Kinder und Nostalgisches lässt manches Auge von Erwachsenen leuchten. Trends wie Ananasprints auf Postern und Sukkulenten in hübschen Keramikvasen fehlen natürlich trotzdem nicht.

© Anika Landsteiner
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„Ich mag Buntes und Kreatives. Vieles kommt deshalb aus England, die haben es dort einfach drauf“, sagt Friederike.

Und dadurch wird der Ausflug in den kleinen Store zu einer Reise durch verschiedene Länder und ihre Labels. Selten geht man aus dem Laden wieder heraus, ohne wenigstens eine schöne Karte mitgenommen zu haben. Genau dieses Gefühl, auf ein kleines Sammelsurium mitten in Schwabing gestoßen zu sein, ist, was die Inhaberin vermitteln möchte. Deshalb findet sie es auch etwas traurig, wenn vor allem junge Leute die Labels abfotografieren, um die Sachen dann online zu kaufen. „Wenn es so weitergeht, werden wir irgendwann durch leere Städte ohne Boutiquen laufen.“

Sehen wir ganz genauso. Deshalb legen wir diesen Store jedem ans Herz, der noch gerne im realen Leben shoppen geht. Übrigens: Im „Friede+Stern“ haben sich aufgrund der netten Atmosphäre schon Leute kennengelernt und sind nebenan im Café was trinken gegangen. Das nennen wir dann wirklich einen Erlebniseinkauf.

© Anika Landsteiner
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Friede+Stern: Gifts, goods and more | Elisabethplatz 2, 80796 München | Dienstag: 12.00–18.30 Uhr, Mittwoch: 11.00–18.30, Donnerstag & Freitag: 10.230–18.30 Uhr und Samstag 10.00–16.00 UhrMehr Info

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