Neni: Israelisch essen im 25hours Hotel am Hauptbahnhof
Das 25hours Hotel am Münchner Hauptbahnhof ist endlich da – und nach zwei wilden Eröffnungswochen mit Partys, die eher wilden LSD-Nächten bei Alice im Wunderland glichen, als die einer Hoteleröffnung, kehrt auch hier langsam der Alltag ein. Auch, wenn an ein paar Ecken im Hotel immer noch gebaut wird. Ziemlich fertig dagegen ist das "orientalisch-eklektische" Restaurant des Hotels: Neni. Eine Art Kette, die nicht nur in jedem 25hours zu finden ist, sondern deren Hummus man mittlerweile sogar schon bei Rewe kaufen kann.
Wer das Hotel mitten am Bahnhofsplatz betritt, kann das Neni gar nicht verfehlen – mitten in der Eingangshalle erwartet die Gäste eine offene Küche, zwei lange Tafeln und ein paar einzelne Sitzecken. Schön ist, dass man hier auch mal mit Wildfremden am Tisch sitzt, was in München ja nicht allzu häufig vorkommt. Aussehen tut es schon mal sehr gut, nur der Fußboden im Used-Look, der abgetreten aussehen soll in einem nigelnagelneuen Hotel und der bayerische Schriftzug "Dositzndedodedooiweidositzn", der eigentlich gar nicht mal so bayerisch ist, lassen einen kurz aufstoßen.
Ebenso wie die Preise auf der Speisekarte. Die Hauptgerichte kosten zwischen 14,50 und 25 Euro, eine günstigere Mittagskarte sucht man vergebens. Der NY Cheesecake für danach ist für schlappe 7 Euro zu haben und wer ein Bier trinken möchte – immerhin 0,5 Liter – der ist mal eben 5 Euro los. Aber auch die Softdrinks (Balis Limonade für ebenfalls 5 Euro, Fritz Kola für 3,50 Euro) sind nicht gerade billig. Oder ist das mittlerweile der normale Preis in München?
Wir bestellen hausgemachte Limonade (0,4 Liter) mit Minze und Zitronensaft für 4 Euro, die vergleichsweise günstig und ihr Geld zudem absolut wert ist. Zur Vorspeise teilen wir uns Dreierlei Hummus und die Süßkartoffel aus dem Ofen. Der Hummus schmeckt hervorragend, die Kartoffel mit gerösteten Mandeln und hausgemachtem Schmand dürfte definitiv mehr gewürzt sein. Danach geht es mit Korean Fried Chicken Salad (unfassbar lecker und auch toll gewürzt!), dem NENI-Style Kebab (auch sehr lecker) und dem Sabich, einer Streetfoodspezialität aus Tel Aviv, weiter.
Hier kommen gebackene Aubergine, Hummus, Tomatensalsa, Har Bracha Tahina mit Amba und Bio-Ei auf Laffabrot, eine Art Pitabrot aus Isreal, auf den Teller. Das Ganze sieht toll aus, schmeckt sehr gut, vor allem nach Hummus, lässt sich aber nicht ganz so leicht essen. Nach all diesen Tellern sind wir drei pappsatt, lassen uns sogar noch einen Rest einpacken – eine Nachspeise können wir also leider nicht mehr probieren.
Unser Fazit für das Neni: Wer einen Business-Essen am Hauptbahnhof hat oder in dieser sonst eher unschönen Gegend in schöner Atmosphäre essen möchte, der ist hier richtig. Wer dagegen einfach nur gute Falafel, leckeren Hummus und orientalische Spezialitäten sucht, der wird im Viertel fast überall fündig – und zahlt meistens nicht einmal die Hälfte der Neni-Preise.
Unbedingt probieren // Korean Fried Chicken Salad und dreierlei Hummus!
Vegetarisch // Alle Vorspeisen – Falafel, Hummus, gerösteter Blumenkohl und mehr. Bei den Hauptgerichten nur die karamellisierten Auberginen.
Mit wem gehst du hin // Mit Kollegen.
Lärmfaktor // Der Raum ist groß, daher verteilt sich der Lärm ganz gut. Auch wenn es voll ist, kann man sich hier noch angenehm unterhalten.
Preise // Mezze 6 bis 10,50 Euro, Falafel 6 Euro, Salate 14 bis 16,50 Euro, Hauptgerichte von 14,50 bis 25 Euro, Desserts 7 bis 9 Euro und das Bier 5 Euro.
Besonderheit des Ladens // Schönes Interieur und wer eine hübsche Essenslocations am Hauptbahnhof sucht, wird endlich fündig!
NENI München | Bahnhofplatz 1, 25hours Hotel The Royal Bavarian, 80335 München | Montag – Freitag: 06.30–23.00 Uhr, Samstag & Sonntag: 07.00–23.00 Uhr | Mehr Infos
Wir wurden vom Restaurant eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung!