Vom Zirkuszelt bis zur Isar – Yoga mit den Yoganomaden
Peace is the new punk! An den eigenen Stärken und Schwächen tüfteln, den Kopf klären und inneren Frieden mit sich schließen ist mehr als ein aktueller Trend. Wer nicht gerade Peace & Development studiert, aber schon mal in einer intensiven Yogastunde war oder eh schon fleißig im Lotussitz oder Kopfstand abhängt, weiß wovon ich spreche.
Yoga macht bewusst, frei und friedlich. Und Yoga ist natürlich doppelt so schön, wenn man es zusammen macht. Denn gemeinsames Üben verbindet, genauso wie das Fußballspielen auf dem Bolzplatz, Skaten im Hirschgarten Pool oder der Kaffeeklatsch mit der besten Freundin. Ich habe mich auf die Suche nach einer „punkigen“ Yoga Gang gemacht und sie gefunden: die Yoganomaden.
Die Yoganomaden – das ist das Baby von Samira Ben Hamouda. Die vielseitig kreative Yogini hatte vor drei Jahren nach ihrer Yogalehrer-Ausbildung in New York eine brennende Idee: Yoga zu unterrichten und sich dabei nicht an ein Studio zu binden, sondern ganz frei, auf feuchtem oder trockenem, steinigen, hölzernen, weichem oder festem Boden die frohe Botschaft zu verbreiten.
Ihre Mission: Mehr als nur einen Yogatreff, zudem eine herzliche Gemeinschaft und ein Ort für Kontakt und Freiheit zu kreieren. So zieht sie seitdem mit ihrer bunten selfmade Truppe von ebenso fröhlichen Münchner Yogis durch die Stadt. Ob im Weltraum, im Kriechbaumhof, im Rosengarten oder im Zirkuszelt – Samira weiß, wohin es sie zieht. Die Münchnerin mit arabischen Wurzeln liebt es, zu reisen und neue Orte aufzuspüren, fühlt sich am Meer genauso wohl wie in den Bergen, der Wüste oder im urbanen Stadtdschungel.
Samiras Stunden sind etwas ganz Besonderes. Wer interessiert ist, seine Yoga- oder Reise-Leidenschaft oder einfach beides zeitgleich zu stillen, darf sich jederzeit anschließen. Ganz nach dem Prinzip „Jeder macht, was er kann“ ist bei den Yoganomaden wirklich jeder aus jedem Level willkommen.
Dabei zeigt Samira, wie unkompliziert, frei und abenteuerlich eine Yoga Session sein kann. Probestunden gibt es schon ab 8 Euro. Die Preise variieren je nach Location und Selbsteinschätzung. Die dadurch zusammen kommende Summe finanziert zur Hälfte den Zeitaufwand der Yogalehrerin und mit den anderen 50 Prozent die Kosten der Raummiete.
Wann und wo die Klassen stattfinden, wird in der Facebook-Gruppe spontan, meist eine Woche vorher bekannt gegeben. Neben den Yoganomaden hat Samira auch weitere spannende Herzens-Projekte. Immer wieder organisiert sie Yoga-Camping-Retreats am malerischen Chiemsee und besitzt außerdem ein eigenes Yoga-Modelabel namens GoodKarmaGoods.
Samira, wie passen Yoga und ein Nomadenleben zusammen?
Frei und flexibel soll der Yogi sein. Das beinhaltet für mich auch, sich an neue Orte anzupassen oder sich auf neue Situationen einzulassen, wie im Leben auch: Offen bleiben für Neues, flexibel sein für das was kommt. Yoga bedeutet all das für mich – ob in Künstler-Ateliers, in Cafés nach Ladenschluss oder Outdoor Yoga an der Isar. Yoga kann überall geübt werden und manchmal bedarf es noch nicht mal einer Yogamatte, da erdet man seine Zehen am besten auf der Wiese und spürt den Wind in seinem Gesicht.
Ziehen die Münchner denn gerne um die Häuser? Oder ist es in der bayrischen Hauptstadt eher so, dass man gerne an bekannten Orten bleibt?
Immerhin ziehen ein paar von ihnen jede Woche mit mir zu den verschiedenen Locations. Manche kommen immer wieder. Klar ist das Nichts für Jedermann. Es gibt viele Yogis, die jeden Tag zur gleichen Zeit am gleichen Ort üben wollen, aber glücklicherweise ist die Offenheit bei den Münchnern auch einmal etwas Neues auszuprobieren sehr groß!
Welche waren deine Top 3 außergewöhnlichsten Orte zum Üben?
Im Zirkuszelt vom Café Gans am Wasser im Westpark, beim Yoganomaden Camping Retreat am Chiemsee und der Meditation früh morgens im Wald und immer wieder im "Weltraum" mit Kaminfeuer und jeder Menge Kunst an den Wänden