Ausflugsvergnügen: Mit dem Campervan in die bayerischen Berge
Wenn man bei Instagram nach #vanlife sucht, dann eröffnet sich ein Feed aus über 3,5 Millionen Bildern, die einem das Leben im Van nicht nur schmackhaft machen, sondern einen an der eigenen Wohnsituation gehörig zweifeln oder zumindest von der Freiheit auf vier Rädern träumen lassen. Weil ein eigenes Auto – und vor allem so ein großes – in der Stadt aber ehrlich gesagt ziemlicher Quatsch ist, bleibt es oft nur beim Träumen.
Verzagen solltet ihr allerdings nicht, denn wir haben einen guten Kompromiss gefunden: Die Camperboys! Die beiden jungen Münchner Paul Pizzinini und Andreas Mall erfüllen euch nämlich den Traum vom #vanlife. Bei ihnen könnt ihr einen voll ausgestatteten Campervan für euren nächsten Trip mieten und müsst euch noch dazu um recht wenig kümmern, denn die Jungs sind super easy und zuvorkommend.
Freitag, 18.00 Uhr: Hallo Jonny, lass uns in die Berge fahren!
Bevor es losgeht, treffen wir uns mit Paul und lernen Jonny kennen. Jonny ist ein glänzend weißer VW Bus, mit dem wir die nächsten Tage unterwegs sein werden und der easy Schlafplatz für vier Leute bietet. Gleich vorweg: Wenn ihr einen Camperboy mieten wollt, beträgt die Mindestdauer fünf Tage. Für uns gab es eine Ausnahme und natürlich könnt ihr all die tollen Plätze, die gleich noch folgen auch mit eurem eigenen Auto, Zelt oder auch dem Zug erreichen. Wir fahren aber mit Jonny und lassen uns erstmal zeigen, was der Gute alles kann.
Nachdem wir das Aufstelldach, die Küche, das Waschbecken, die Dusche (!), die Markise und was so ein echter Van sonst noch so braucht, kennen gelernt haben, fahren wir auch schon los – ist ja schon spät! Einen echten Plan haben wir nicht, aber lenken Jonny trotzdem souverän auf die A95 gen Süden. Weil wir zuletzt so angetan waren von den Ammergauer Alpen soll hier nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt unser erster Halt sein. Gottseidank nimmt uns der Campingplatz in Oberammergau so spät noch auf und wir schlagen unser höchst komfortables Lager auf.
Samstag: 09.00 Uhr: Frühstücken wie echte Camper
Nach einer erholsamen Nacht, ist das erste was wir beim Blick aus dem Aufstelldach sehen: Die Berge. Hach, #vanlife. Die restliche Aussicht über den Campingplatz ist dann ein bisschen ernüchternd, aber das kann die Laune nicht trüben. Zum Frühstück testen wir gleich mal die "Küche" im Bus und bereiten Kaffee und Porridge zu. Weil uns aber schnell die Abenteuerlust packt und der Campingplatz zwar komfortabel ist, aber eher das genaue Gegenteil suggeriert, springen wir wieder hinters Steuer und düsen weiter – natürlich ohne wirklichen Plan.
Campingpark Oberammergau | Ettaler Str. 56B, 82487 Oberammergau | Mehr Info
Samstag, 11.00 Uhr: Oh, wie schön ist der Plansee!
Bevor wir wissen, wohin es gehen soll, füllen wir unseren Proviant und den integrierten Kühlschrank im Bus auf. Voller Begeisterung stellen wir fest, dass der V-Markt uns nicht nur in München das Leben leichter macht, sondern auch im tiefsten Ammergau. Danach scrollen wir ein bisschen durch Google Maps und bleiben am Plansee in Tirol hängen, der etwa eine Autostunde südwestlich liegt.
Und glaubt uns: Diese Stunde lohnt sich. Genau, wie es sich lohnt, nicht den erst besten Parkplatz zu nehmen, den man am Plansee findet. So idyllisch, unfassbar türkis und wunderschön der See auch ist, die Straße verläuft genau am Ufer vorbei, sodass die Badestellen eher Mangelware sind. Umkehren ist da auch nicht und als wir eigentlich schon am See vorbei sind, finden wir eine Parkbucht und starten von hier aus eine kleine Rundwanderung.
Samstag, 12 Uhr: Stuibenfälle und Ministersteig
Die Wanderung führt uns über schmale Waldpfade erstmal bergab und dann auch ziemlich schnell zum ersten Wasserfall. Hier kraxeln wir gleich mal über Stock und Stein, um unsere Füße in dem glasklaren Wasser zu erfrischen. Wir folgen dem Flussbett und finden unterwegs noch mehr kleinere und größere Wasserfälle und türkisblaue Gumpen. Irgendwann ändert sich der Weg und wir wandern über befestigte Brücken und Wege durch die so genannten Stuibenfälle bis wir am Planseekraftwerk enden, das uns irgendwie an einen Wes Anderson Film erinnert.
Da der Ministersteig ein Rundweg ist, geht es am Rückweg natürlich wieder ein bisschen bergauf. Wir erklimmen einen kurzen und steilen Anstieg und werden auf einer schmalen Hängebrücke mit einer super Aussicht belohnt. Gegen Ende führt uns der Weg zu einer Staumauer, von wo aus wir fast aus den Latschen kippen, denn hier wird der kleine Fluss, der auch die Wasserfälle speist, ein wenig breiter und offenbart uns ein wahres Berg-und-Wasser-Wunderland. Da gibt es nur eine Möglichkeit: Rast machen, Brotzeit auspacken und natürlich ab ins Wasser, das nicht nur mega klar, sondern irgendwie auch wunderbar weich ist.
- Stuibenfälle | E-Werkstraße 6, 6600 Breitenwang, Österreich | Mehr Info
Samstag, 16 Uhr: Kleiner Plansee samt Planänderung
Nach der Wanderung fahren wir mit dem Auto wieder ein Stück zurück, weil wir dann natürlich doch noch im echten Plansee baden wollen. Dazu suchen wir uns aber den "kleinen" Teil aus und finden hier ganz leicht eine einsame Stelle zum Chillen und Baden. Gleichzeitig grübeln wir über unseren Übernachtungs-Plänen. Klar, haben wir unser Bett ja sowieso dabei, aber da im Auto schlafen auch als "Wildcampen" zählt, wollen wir es nicht riskieren.
Sozusagen Fluch und Segen zugleich. Wir nutzen allerdings die ultimative Flexibilität, die VW-Bus Jonny uns bietet und tingeln einfach spontan wieder zurück nach Bayern, genauer gesagt ins Allgäu. Auch hier ist Google Maps wieder unser bester Freund und wir lassen uns zum großen Alpsee navigieren. Dort verzichten wir allerdings auf 4-Sterne-Wellness-Camping, sondern fragen uns durch und landen schließlich bei Willi und dem Campingplatz Wiederhofen.
Samstag, 19 Uhr: Willi, Schnaps und Wurstsalat
Willis Campingplatz liegt wirklich ab vom Schuss und unsere anfängliche Skepsis verfliegt dank seiner Allgäuer Herzlichkeit direkt wieder. So sitzen wir zusammen, trinken Bier und Schnaps, helfen Willi beim Wurstsalat zubereiten und hören uns Anekdoten aus seinem wirklich ereignisreichen Leben an. Dabei stellen wir mal wieder fest, wie viel es Wert ist, manchmal eben keinen Plan zu haben und sich einfach treiben zu lassen.
Campingplatz Wiederhofen | Zur Thaler Höhe 12, 87547 Missen-Wilhams | Mehr Info
Sonntag, 10 Uhr: Ein kleiner See-Fail und dann ab ins Paradies
Der letzten Tag unseres Ausflugs soll der totalen Entspannung dienen. Dafür fahren wir an den Niedersonthofener See, dessen Badestellen sich aber leider als Halli-Galli-Kinderparadies herausstellen – zumindest an einem Sonntag in den Sommerferien. Aber wie gesagt: Dank Jonny sind wir flexibel und fahren noch ein Stück weiter südlich Richtung Sonthofen. Bei Gunzesried biegen wir ab, parken kurz vor der Ortschaft und spazieren ein Stück in den Wald hinein, wo wir dann den Tag mit Büchern, Karten spielen, lesen und schlafen auf einer schönen Lichtung an der Gunzesrieder Ach verbringen. Wir verzichten hier auf eine genaue Wegbeschreibung und appellieren an euren Mut, auf eigene Faust auf Entdeckungstour zu gehen. Es lohnt sich.
Sonntag, 17 Uhr: Einkehren im Burggasthof Fluhenstein und ab zurück nach München
So schön das #vanlife auch sein mag, das heißt nicht, dass man nicht auch mal zünftig einkehren kann. Uns verschlägt es in den gemütlichen Biergarten des Burggasthofs Fluhenstein in Sonthofen. Leider warten wir recht lange auf unsere Bestellung und der Service wirkt leicht überfordert, aber dafür sind die Portionen reichlich und die perfekte Stärkung für den Heimweg, der uns gar nicht so leicht fällt, denn am liebsten wären wir noch viel länger mit Jonny unterwegs.
Falls ihr jetzt unbändig Lust auf eine Reise mit Jonny (oder Donny) ergreift, dann haben wir ein kleines Goodie für euch. Wenn ihr bis 31. August 2018 einen Trip bei den Camperboys für einen Zeitraum eurer Wahl bucht, bekommt ihr mit dem Guttscheincode "mitvergnuegencampen" 50 Euro Rabatt auf eure Buchung!
Burggasthof Fluhenstein | Fluhensteinweg 22, 87527 Sonthofen | Montag & Dienstag: 16.00–23.00 Uhr, Freitag & Samstag: 11.00–23.00 Uhr, Sonntag: 09.30–21.00 Uhr | Mehr Info
Die Camperboys haben uns den Van freundlicherweise kostenlos zur Verfügung gestellt. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung.