Enter the Dragon: Restaurant, Bar und Club auf 1500 Quadratmetern

© Nina Vogl

Es war im März 2017 als wir das erste Mal von den Plänen zu einer gastronomischen Superlocation am Lenbachplatz 1 hörten – genau gegenüber vom Heart. Es sollte allerdings bis in den Juli 2018 dauern bis wir tatsächlich einen Fuß in den knapp 1500 Quadratmeter großen Laden setzen durften. Viele Münchner Gastronomen können ein Lied von Verzögerungen durch städtische Auflagen singen und bei so einem Großprojekt wundert es uns nicht, dass der Umbau sich ein klein bisschen nach Berliner Flughafen anfühlte. Doch nun sind die Türen des Enter The Dragon endlich offen.

Ein (G)astronomisches Großprojekt

Benannt nach dem vielleicht bekanntesten Bruce-Lee-Film beherbergt die riesige Immobilie nicht nur ein asiatisches Restaurant ("The Flying Dragon"), sondern auch einen Take-Away-Imbiss ("The Fat Panda"), eine Bar samt Karaoke ("The Crouching Tiger") und einen ganzen Club ("The Drunken Monkey") – sowas gibt's doch sonst nur auf Kreuzfahrtschiffen. Schon beim ersten Schritt hinein wird klar: Hier hat niemand etwas dem Zufall überlassen und ganz bestimmt auch den ein oder anderen Euro in die Hand genommen, um ein Raum- und Interior-Konzept zu zaubern, das ihr in München nicht noch mal findet.

Enter The Dragon
© Nina Vogl
Enter The Dragon
© Nina Vogl
Enter The Dragon
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Das Restaurant ist in verschiedene Bereiche unterteilt und bietet auch Séparées in unterschiedlichen Größen, die bei Bedarf abgetrennt werden können und so Privatsphäre bieten. Irgendwie cool, aber irgendwie hat das auch einen Beigeschmack von einer gewollten Exklusivität, die ein bisschen an den unmittelbaren Nachbarn – das Heart – erinnert. An den Wänden herrscht ein bunter Mix aus verschiedensten Tapeten, die Sitzbänke haben Samtbezüge in knalligen Farben und von der Deckenkonstruktion wachsen Schlingpflanzen. Der erste Eindruck ist: Wow! Wobei es zwischendurch auch mal den Anschein macht, es seien gerade Asia-Wochen im Möbelhaus eures Vertrauens.

Sharing is Caring – Vietnamesische Spezialitäten zum Teilen

Für den kulinarischen Part ist vor allem Tan Loc Nguyen verantwortlich, dessen Handschrift ihr vielleicht aus dem Charlie und dem Koriander Too kennt. Auf der Karte gilt das Motto "Sharing is Caring" und so sollt ihr ein bisschen etwas von der vietnamesischen Esskultur mitnehmen, denn hier werden auch oft verschiedene kleine Gerichte zum Teilen serviert. Die Sommerrollen, Dumplings, Reisnudel-Bowls, Suppen und Co. sind natürlich kein Ultra-Schnäppchen, aber für Lage und Qualität gerechtfertigt – wir sind ja daran gewöhnt.

Enter The Dragon
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© Lilli Wermuth
Enter The Dragon
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Asiatisches Streetfood bis in die frühen Morgenstunden

Wirklich probiert haben wir aber nur im hinteren Bereich oder besser gesagt im "The Fat Panda". Das ist der Streetfood-Imbiss, der euch mit ebenso asiatischen Snacks versorgt. Zur Zeit hat er bis ein Uhr morgens geöffnet, langfristig soll er am Wochenende bis in die frühen Morgenstunden am Start sein. Da snackt ihr dann Banh Mi-Sandwiches, die in München viel zu raren Bao Burger, Papaya-Salat, Dumplings und "Buckets" mit knusprigem Hühnchen, Spareribs oder Süßkartoffel-Pommes. Sowohl das Banh Mi-Sandwich als auch die kleinen Bao Burger sind frisch zubereitet, reichlich belegt und vor allem eine nächtliche Wohltat, sofern man noch sieben bis zehn Euro übrig hat.

Abgesehen vom riesigen Innenbereich gibt es natürlich noch eine Terrasse, bei deren Farbgestaltung wohl jemand davon ausgegangen ist, dass Deutschland doch wieder Fußball-Weltmeister wird. Aber gut, so viel zum Erdgeschoss. Richtig spannend wird es dann noch mal eine Treppe weiter unten. Dort empfangen euch zuerst tolle Wandmalereien vom Münchner Künstler Lion Fleischmann bevor es dann in die Bar "The Crouching Tiger" geht. Hier verspricht das Team hochwertige Drinks und regelmäßige Karaoke-Action.

Enter The Dragon
© Nina Vogl
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© Lilli Wermuth

Fehlt nur noch Part Nummer vier in dem großen Komplex und damit ein neuer Club namens "The Drunken Monkey". Auch hier wurde aufwändig gebaut, die dominante Farbe ist Rot und das Lichtkonzept mit den asiatischen Laternen raffiniert. Noch finden am Wochenende nur vereinzelt Veranstaltungen statt, aber ab dem 7. September 2018 soll es jeden Mittwoch, Freitag und Samstag Party geben und donnerstags ausgewählte Konzerte.

Die Macher von Club und Co. sind alles andere als unbekannt im Münchner Nachtleben. Wahrscheinlich habt ihr schon mal etwas vom Call me Drella gehört, in dessen Erbfolge sich nun der Drunken Monkey einreiht und daher vermutlich nicht zu unserem neuen Stamm-Club wird, auch wenn sie sich konzeptionell anders ausrichten wollen. Auf jeden Fall ist das "Enter The Dragon" aber ein sehr spannendes Gastro-Projekt, bei dem sich noch zeigen wird, ob der ambitionierte Plan aufgeht und den Ansprüchen der Macher gerecht wird. Daher unser ultimativer Tipp: Checkt es einfach mal aus und bildet euch eure eigene Meinung!

Enter The Dragon
© Nina Vogl
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© Lilli Wermuth

Unbedingt probieren // Roll-it-Yourself Sommerrollen und die Bao Burger.

Vegetarisch // Die Karte ist recht fleischlastig, aber es gibt eigentlich jedes Gericht auch in einer vegetarischen Variante.

Mit wem gehst du hin // Zum Business-Lunch mit den Kollegen, zum Karaoke mit den Freunden oder mit der Mama, die zu Besuch ist und mal etwas ganz "Neues" entdecken möchte.

Lärmfaktor // Schwer zu sagen, das Restaurant ist relativ verwinkelt, sodass es auch ruhige Ecken gibt.

Preise // Vorspeisen zum Teilen: 8 bis 15 Euro, Hauptspeisen ab 14 Euro, Streetfood ab 6 Euro, Cocktails ab 11,50 Euro

Besonderheit des Ladens // Restaurant, Bar, Streetfood und Club in einem und das ausgefallene Interior-Konzept.

Enter The Dragon | Lenbachpl. 1, 80333 München | Restaurant: Montag – Freitag: 12.00–15.00 Uhr & 18.00–23.00 Uhr, Samstag: 18.00–01.00 Uhr, Street Food: Montag – Donnerstag: 12.00–23.30 Uhr, Freitag & Samstag: 12.00–01.00 Uhr Bar: Dienstag – Samstag: 20.00–02.00 Uhr, Club: ab 7.09.2018 Mittwoch, Freitag & Samstag ab 23 Uhr, Clubeintritt: 10 Euro | Mehr Info

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