Immer da, immer anders: Restaurant-Sharing im Restless
"Sharing is caring" ist definitiv ein Motto, das man sich mal auf die Fahne schreiben kann – oder in Leuchtschrift an die Wand wie im neuen Restless Restaurant in der Luisenstraße. Bisschen ausgelutscht der Spruch könnte man auch einwenden, aber was sich die Macher für diese Location ausgedacht haben, gibt es in München tatsächlich noch nicht. Auch wenn das wiederum ebenso viele von sich und ihrem Konzept behaupten. Aber gut, das ist ein anderes Thema.
Und wer jetzt glaubt, dass es im Restless darum geht, sich sein Essen mit all seinen Freunden zu teilen, der ist genau so einfallsreich wie viele Münchner Gastronomen. Denn da sind schon einige auf den Sharing-Zug aufgesprungen. Natürlich könnt ihr euch im Restless das Essen auch teilen, aber was hier eigentlich geteilt wird, ist das komplette Restaurant. Im Abstand von mehrerem Wochen toben sich hier die unterschiedlichsten Menschen mit ihren Food-Konzepten aus. Einzige Voraussetzung: Viel Bock, Leidenschaft und eine Idee, die überzeugt.
Im Restless verwirklichen sich erfrischenderweise mal nicht die üblichen Verdächtigen der Münchner Gastroszene selbst. Mitgründerin Naima Dann ist zum Beispiel von Mainz nach München gezogen, um das Sharing-Konzept hier zu etablieren. Eine Idee, wie gemacht für eine Stadt, in der es stetig an Freiräumen mangelt und nur wenige sich wirklich etwas trauen – vor allem in der Gastronomie, denn der Umsatzdruck sitzt einem immer im Nacken.
Das Restless bietet nun als erstes stationäres Pop-Up Restaurant Platz für viele verschiedene Food-Ideen. Egal, ob Sternekoch, Food-Truck-Betreiber, Jungkoch oder ambitionierter Hobby mit einer richtig guten Idee. Theoretisch ist erstmal alles möglich. Praktisch arbeiten die Betreiber dann natürlich eng mit den jeweiligen Pop-Ups zusammen und unterstützen bei der Umsetzung. So hat das Restless zum Beispiel einen Koch, der bei der Planung – Karte schreiben, Gerichte umsetzen, Einkauf – behilflich ist.
Bis zu hundert Gäste finden in dem urbanen Dschungel Platz. Der Laden ist hip, aber trotzdem gemütlich eingerichtet und bietet rein optisch eine gute Bühne für die unterschiedlichsten Konzepte. Aktuell ist das Pop Up "Mathilda" am Start und versorgt die Gäste im Restless mit gutbürgerlicher Küche. Wobei die abgebräunten Maultaschen, Rinderroulade, Avocado-Tartar oder die Low-Carb-Kürbis-Spaghetti definitiv ins moderne Bild passen. Noch bis 15. November 2018 könnt ihr euch durch Mathildas Programm futtern. Im Anschluss folgt eine 180 Grad Wende und die Speisekarte verwandelt sich in einen Traum aus Südamerika – wir freuen uns schon auf Ceviche, Tacos und mehr.
Bei all der Rastlosigkeit – der Name soll allerdings eher den ewigen Wandel betonen – gibt es eine Konstante in der Luisenstraße 27: die Bar. Die serviert euch echt solide Drinks. Vom simplen Aperol Spritz, über den Wassermelonen-Rosenblüten Aperitif bis hin zum eher abgefahrenen Salty Caramel Sour mit Bacon (!) könnt ihr euch durch eine übersichtliche Karte trinken. Nicht zu verschmähen sind im Übrigen auch die alkoholfreien hausgemachten Limonaden, wir empfehlen die Lavendel-Variante. Geöffnet hat das Restless vorerst Montag bis Freitag fürs Mittagsgeschäft und natürlich abends. Die Bar ist aber auch am Samstag für euch da!
Da kommt ganz schön was auf uns zu und wir hoffen, wir können den Überblick behalten über all die kulinarischen Neuigkeiten im Restless. Vöglein haben uns gezwitschert, dass es im Januar 2019 auch Frühstück geben wird und da die bezaubernden Girls von Bananaleaf ihre Finger im Spiel haben. Falls ihr also Ideen habt und schon immer mal ein Food-Konzept in ein Restaurant bringen wolltet, solltet ihr euch unbedingt bewerben. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja bald das temporäre Mit Vergnügen Café in der Luisenstraße 27.
Unbedingt probieren // Da die Speisen immer anders sind, empfehlen wir den Salty Caramel Sour – mit oder ohne Bacon.
Vegetarisch // Da wird auf jeden Fall immer was dabei sein!
Mit wem gehst du hin // Mit deinen gastroaffinen Freunden, die schon alles gesehen haben.
Lärmfaktor // Schwer zu sagen. Restaurant eben.
Preise // Aperitif ca. 6 Euro, Drinks ab 8 Euro, Essenspreise variieren je nach Pop-Up.
Besonderheit // Hier gehst du fast nie in das gleiche Restaurant. Alle paar Wochen ändern sich Konzept und Speisekarte komplett.
Restless – Restaurant Sharing | Luisenstraße 27, 80333 München | Montag – Freitag: 11.30–14.00 Uhr & 18.00–01.00 Uhr, Bar zusätzlich Samstag: 19.00–01.00 Uhr | Mehr Info
Wir wurden vom Restaurant eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung.
Die Fotos zu diesem Artikel sind mit der Sony Alpha 7ii enstanden.