Das neue Shimai in der Maxvorstadt: So geht asiatische Küche 2018
Aus kulinarischer Sicht können wir froh sein, dass die asiatische Küche bei uns schon lange nicht mehr nur aus Ente-Chop-Suey und Peking-Suppe besteht. Trotzdem hängt an den guten, alten China-Restaurants mit verschnörkelten Holzdecken, dunklen Möbeln mit Samtbezügen und Goldfisch-Aquarien ein gehöriges Stück Nostalgie. Falls ihr also Lust auf moderne asiatische Küche habt, aber nicht auf rustikale Holzdecken verzichten wollt, dann solltet ihr im neuen Shimai in der Theresienstraße vorbeischauen.
Wobei man dem Einrichtungskonzept definitiv nicht gerecht wird, wenn man es auf die Deckenverzierung reduziert – und der Küche schon gar nicht. Hier gibt es zwar auch dunkles Holz und Samtbezüge, aber die haben – wie auch das Essen – den Sprung ins Jahr 2018 gemeistert. Das Shimai ist die kleine Schwester des Shami, das schon seit einiger Zeit Schwabing mit raffiniertem Essen bereichert und als eines der besten asiatischen Restaurants München gilt. Und wer die große Schwester kennt, weiß, dass hier nicht nur die Gerichte, sondern auch die Einrichtung das ein oder andere Foto wert sind.
Tolle Terrasse trifft super Service
Zuerst sticht aber der lauschige Außenbereich ins Auge, denn rund um die Theresienstraße sind wirklich schöne Außensitzplätze eher Mangelware. Im Shimai sitzt ihr nicht genau auf dem Bürgersteig, sondern auf der hellen Holzterrasse, die etwas von der Straße entfernt ist. Den Abend startet ihr am besten mit einem der asiatischen Aperitif-Kreationen, zum Beispiel mit frischer Mango. Mit dem kühlen Getränk habt ihr dann alle Ruhe, um die spannende Karte zu begutachten.
Da bleibt man schon bei den Vorspeisen hängen und kann sich kaum entscheiden zwischen Sommerrollen, Bio-Schweinefleisch-Spießen, Rindertatar oder Garnelen mit Kokosfleisch und Pflaumen-Dip. Für 12,90 Euro pro Person spart ihr euch die Entscheidung und bekommt eine Auswahl an sechs verschiedenen Startern, für die ihr allerdings keine Vegetarier sein solltet. Wir bestellen aber die Sommerrollen und die asiatischen Tacos mit Thunfisch-Tatar von der Wochenkarte und haben schon beim ersten Bissen das Gefühl, dass man hier gar nichts falsch machen kann.
Moderne asiatische Küche, bei der man nichts falsch machen kann
Das macht es bei den Hauptspeisen allerdings auch nicht einfacher. Da warten Dumplings, Papaya-Salate, 24 Stunden gekochte Pho, Currys, klassische Wok-Gerichte und natürlich Reisnudel-Bowls. Falls ihr auf gemeinschaftliches Essen steht, dann könnt ihr euch beim "Self Rolling for Two" austoben und eure eigenen Sommerrollen kreieren. Wir folgen unseren Fleischgelüsten, die man hier definitiv stillen kann, und bestellen eine mächtige Reisnudel-Bowl mit gebratenem Schweinebauch und ein Wok-Gericht mit Angus-Rind. Ähnlich wie bei den Vorspeisen sind wir höchst zufrieden mit der Wahl, aber auch sicher, dass jedes andere Gericht uns ebenso glücklich und satt gemacht hätte.
Neben dem guten Essen trägt der freundliche Service, der immer aufmerksam, aber nie aufdringlich ist, dazu bei, dass wir uns gut aufgehoben fühlen. So schafft das Shimai nicht nur den Spagat zwischen Tradition und Moderne, sondern auch zwischen einem hochwertigen Restaurant, in dem man sich wohl fühlt und trotzdem entspannt essen kann. Platz für die Nachspeise blieb uns zwar leider keiner mehr, aber wir wollen sowieso bald wieder kommen, um unsere These zu stützen, dass man hier einfach nichts falsch machen kann.
Unbedingt probieren // Dumplings, Tatar und die Reisnudel-Bowls.
Vegetarisch // Curry, Dumplings, Salate und Wok-Gerichte gibt es auch in vegetarischen Varianten.
Mit wem gehst du hin // Mit den Freunden zum Feierabend, zum Mittagessen mit den Kollegen oder auch mal zum Date.
Lärmfaktor // Hier ist alles eher gediegen und der Samt schluckt den Sound.
Preise // Vorspeisen zwischen 6 und 12 Euro, Wok-Gerichte: 13 bis 22 Euro.
Besonderheit des Ladens // Die extra angefertigte Tapete mit der Handschrift von Jean Paul Gaultier.
Shimai | Theresienstraße 87, 80333 München | Montag – Freitag: 11.30–14.30 Uhr & 17.30–24.00 Uhr, Samstag: 17.30–24.00 Uhr, Sonntag: 15.00–23.00 Uhr | Mehr Info
Wir wurden vom Restaurant eingeladen. Das beeinflusst nicht unsere ehrliche Meinung.