089 – 8 Fragen, 9 Antworten mit Zehra Spindler

© Zehra Spindler

Es kann gut sein, dass ihr den Namen Zehra Spindler noch nie gehört habt. Dafür ist es umso wahrscheinlicher, dass ihr bereits mit einem ihrer Projekte, mit denen sie immer wieder die Münchner (Sub-)Kultur-Szene bereichtert, in Berührung gekommen seid. Die sind mal größer, mal kleiner, mal offensichtlich, mal eher versteckt. Wir erinnern uns gerne ans Puerto Giesing, dem wir bis heute hinterhertrauern. Aktuell hat sie die Zügel im Nußbaumpark in der Hand und diesen zwielichtigen Park in kürzester Zeit in einen Ort gemacht, an dem man bestens chillen, Yoga machen, gärtnern, Craft Bier trinken oder einfach nur abhängen kann.

Zehra ist in München geboren und hat nicht vor, nach Berlin zu gehen. Wenn sie ihren Wohnblock über den Vordereingang verlässt, befindet sie sich in der Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt. Oft durchquert sie den Hof aber, um hinten rauszugehen. Dann steht sie im Schlachthofviertel. Achtzig Meter links davon befindet sich das Schild, auf dem „Sendling“ steht – quasi eine Drei-Viertel-Persönlichkeit! Meistens trifft man sie aber im 62er Bus, mit dem sie täglich unterwegs ist. Dort ist sie am inspiriertesten, hat regelmäßig Geistesblitze zu Projekten oder ihr fallen plötzlich Lösungen zu allen möglichen Problemen oder Schwierigkeiten ein. Zitat: "Ich kann jedem nur empfehlen, mal mit dem 62er zu fahren – ein mobiler, magischer Ort."

1. Das Schönste, das ein Türsteher in München einmal zu dir gesagt hat?

Das war an der Tür meiner eigenen Zwischennutzung: „Muddi, die Polizei war eben da. Wegen Lautstärke. Diesmal waren sie nett und du kriegst kein Ordnungswidrigkeitsverfahren."

2. Von wo nach wo ging deine teuerste Taxifahrt?

Die ging von München nach Straßburg. Ich war Mitte 20 und sollte für eine Agentur, für die ich gejobbt habe, wichtiges Druckmaterial abliefern. Kann mich aber nicht erinnern, was das gekostet hat.

3. Was wirst du in München nie verstehen?

Kommunalpolitiker, die subkulturelle Aktivitäten nicht verstehen, aber in Wahlkampfphasen trotzdem mitreden, statt wirklich offen und interessiert daran zu sein, was der Stadt und seinem Ansehen gut tut.

4. Wann und wo hast du zuletzt jemanden Bekanntes getroffen?

In München läuft man ja so einigen über den Weg. Wirklich beeindruckt war ich aber vom spontanen DJ-Gig von Giorgio Moroder im Nachtclub des Bayerischen Hofs. Das ist glaub ich drei bis vier Jahre her.

5. Wo kennst du den Kellner mit Namen und was bestellst du bei ihm? 

Da fallen mir etliche ein. Zum Beispiel der Max, der auch der Wirt vom Frisches Bier ist: Giesinger Doppelalt und Fleischpflanzerl. Der Michi vom Bavarese: Urtyp im Bierkrug und Pizza Funghi. Oder die Sonja vom Herzkasperlzelt: Ein Bier. Und dann noch eins.

6. Wohin flüchtest du, wenn Wiesn ist?

Ich flüchte nie. Aber wenn, dann ins Herzkasperlzelt

7. Der schönste bayerische Fluch?

Eher ein Angebot unter Freunden: Gehma auf a lackal Bluat?

8. Dein letztes Handybild von der Isar?

Auf Facebook gepostet mit dem Kommentar: Hochwasser und kein Gramm Fett schwimmt heut die Isar entlang.

089 – 8 Fragen, 9 Antworten mit Zehra Spindler
© Zehra Spindler

9. ...

„Wacky Philosopher“ – der Name, den mir der Wu-Tang-Name-Generator verpasst hat. Ich find ihn ziemlich gschmeidig.

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