Alles, außer Döner: Authentisch türkische Küche im Ali Bey in der Georgenstraße

Der Weißwurst zutzelnde Bayer, der Spaghetti futternde Italiener oder der Baguette schnabulierende Franzose – kulinarische Klischees, sind zwar oberflächlich, aber zum Glück meistens harmlos. Es gibt da allerdings ein Vorurteil in Sachen landestypischer Küche, das sich allerdings zu unrecht festgefahren hat: Die Vorstellung, dass sich alles, was die türkische Küche hervorgebracht hat, in ein Fladenbrot packen und über die Theke reichen lässt. Ganz ehrlich: Nein! Denn genau wie die Türkei nicht am Bosporus endet, endet die türkische Küche auch nicht beim Dönerspieß, sondern ist so vielfältig, wie das Land selbst! Bester Beweis: Die Speisekarte im Ali Bey in der Georgenstraße.

Fladenbrot statt Pizza

Während die Dönerdichte in München hoch ist, – über die Qualität sprechen wir mal nicht – sind echte türkische Restaurants rar gesät. Umso schöner, dass seit einigen Monaten das Ali Bey für kulinarische Vielfalt in der Georgenstraße sorgt. Statt italienischer Pizza kommt jetzt türkisches und super luftiges Fladenbrot aus dem großen Steinofen. Vorher war hier das Salo, doch Betreiber Ali Dogan und sein Team haben irgendwann beschlossen, zu ihren eigenen Wurzeln zurückzukehren und das Salo in ein bodenständiges, aber geschmackvolles türkisches Restaurant zu verwandeln.

© Nina Vogl
© Nina Vogl

Einmal alles bitte und dann teilen!

Da unser Wissen über die türkische Küche tatsächlich alles andere als fundiert ist, lassen wir uns vom erfahrenen Küchenteam im Ali Bey gerne belehren. Eigentlich sind wir ja Fans von kleinen Speisekarten, weshalb uns die Wahl ein bisschen schwer fällt. Schön aber: Obwohl die türkische Küche relativ fleischlastig ist – so viel Lamm! –, gibt es super viele vegetarische Optionen. Vor allem bei den Vorspeisen aka Mezze findet sich eigentlich so gut wie kein Fleisch.

Wir raten euch also, auf die Empfehlungen des Service zu hören und so starten wir mit dem luftigen Fladenbrot, das Ali heute sogar selbst backt und dippen es in eine Auswahl verschiedenster Aufstriche, die alle hausgemacht sind und richtig gut schmecken. Da gibt es Hummus, ein tolles Auberginenpüree, einen Aufstrich mit Chili und Walnüssen und Cacik, die türkische Variante von Tzaziki. Überhaupt findet sich in der Karte eine Nähe zur griechischen Küche, wenn es um Zutaten wie Spitzpaprika, Olivenöl, Auberginen und Lammfleisch gibt. Dabei empfinden wir die türkische Küche aber als leichter!

© Nina Vogl
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Weil wir die Vielfalt kennenlernen wollen, dürfen wir auch für die Hauptspeise verschiedene Gerichte probieren. Klare Empfehlung geht raus für die mit Schafskäse überbackene Aubergine, die noch dazu mit Bulgur und Kichererbsen gefüllt ist. Uns schmecken aber auch Lamm- und Kalbsgeschnetzeltes mit Tomaten, Lauch, Paprika, frischen Kräutern und Joghurts0ße. Die Klassische Beilage ist Reis und wir finden es super, dass die Küche sich überhaupt nicht verkünstelt.

Türkisch, bodenständig, gut

Hauptdarsteller auf dem Teller sind nicht irgendwelche verrückten Kreationen, sondern einfach gute Zutaten, die mit Geschick und Freude an der türkischen Küche zubereitet werden. Die Tomaten schmecken nach Tomaten, die Paprika nach Paprika und das Fleisch ist zum Glück nicht so durchgebraten, wie viele Türken es eigentlich gerne mögen. Dabei sind die Gerichte verhältnismäßig mild, wobei nachschärfen natürlich nicht verboten ist.

© Nina Vogl
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Die Offenbarung kommt beim Dessert

Der allerperfekteste Abschluss, der dafür sorgt, dass man die türkische Küche auf jeden Fall ins Herz schließt, ist Künefe. Leute, diese Nachspeise mit so genanntem Engelshaar, mildem türkischen Käse, Pistazien und eine süßen Sirup, ist der Oberhammer. Käse in süß mit dünnen knusprigen Blätterteigfäden ist eine Offenbarung, echt jetzt! Dazu einen türkischen Kaffee oder ein bis zehn Tees zum Versacken und ihr hattet nicht nur einen tollen Abend, sondern habt auch euren kulinarischen Horizont erweitert!

Unbedingt probieren // die gemischten Vorspeisen, überbackene Aubergine und Künefe, die beste Nachspeise überhaupt.

Vegetarisch //
Fast alle kalten und warmen Vorspeisen, gefüllte Auberginge, gefüllte Paprika und mehr! Vegan wird schwierig, denn die Türken lieben ihren Joghurt!

Mit wem gehst du hin //
Perfekt für Elternbesuch und einen gemütlichen Abend mit Freunden!

Für Fans vom //  Keko, Pardi

Preise // Vorspeisen ca. 6 bis 8 Euro,  Hauptspeisen mit Fleisch 15 bis 25 Euro, vegetarische Hauptspeisen ab 12 Euro.

Besonderheit des Ladens // Echte türkische Küche und super netter Service!

Ali Bey | Schraudolphstraße 44, 80799 München | Dienstag – Samstag: 17.00–24.00 Uhr, Sonntag: 16.00–23.00 Uhr | Mehr Info

Wir wurden vom Restaurant eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung!

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