Artvergnügen – Unsere 11 Kunsttipps für den April 2019
Wir wissen zwar nicht, welche Wetterextreme der April für uns bereithält, aber kulturtechnisch gibt es auf jeden Fall von allem etwas: Kunst und Frauen, Kunst und Politik, Kunst und Kreative aus aller Welt, Kunst in und rund um Ateliers und Kunst und ein Konzept, das IMMERHIN einen Funken Optimismus versprüht. Und IMMERHIN hat der April auch ein paar Feiertage zu bieten, die sich ganz wunderbar für einen Museums-, Galerie- oder Kunsthausbesuch eignen.
1 Optimismus lernen bei der IMMERHIN-Ausstellung im Farbenladen
Konzept, Fotos und Text zur Ausstellung IMMERHIN stammen vom Münchner Kabarettist und Textkreativen Thomas Steierer aka metromadrid. Das IMMERHIN-Prinzip lässt uns alle, auch in schwierigen Situationen, durchhalten, den letzten Funken Optimismus mobilisieren, um weiterzumachen und das Quentchen Glück im Mount Everest an Verzweiflung finden. Das IMMERHIN-Konzept ist überlebenswichtig, wird aber von jedem Menschen anders definiert. metromadrid fotografiert und kommuniziert mit ganz unterschiedlichen Menschen, die den Betrachter an ihren persönlichen IMMERHIN-Momenten teilhaben lassen. Eine schöne Anregung, sich über die eigene Werte Gedanken zu machen.
2 Worte, Symbole, Zeichen und Objekte deuten im MaximiliansForum
Politische und gesellschaftliche Themen sind schon immer in der Kunst verarbeitet worden. Die Werke kritischer Kreativer berücksichtigen die Vergangenheit und Gegenwart und geben Hinweise auf die Zukunft oder präsentieren sogar Zukunftsvisionen. Wie Worte, Symbole, Zeichen und Objekte in den letzten fünfzig Jahren als Ausdrucksmittel unseres Daseins, unseres Handelns und Denkens in die Welt des Designs gefunden und sich mit der Zeit verändert haben, ist das Hauptthema der Ausstellung "Militanter Optimismus / Plakativer Aktivismus. Global Design Politics.". Dabei sind Künstler und Partner aus Frankreich, Italien, USA, UK/Indien, Mexiko, Nigeria, den Niederlanden und Deutschland.
3 Fotografien aus der Arbeitswelt von Endia Beal im Amerikahaus
Was ziehe ich zu einem Bewerbungsgespräch an und welchen Eindruck hinterlasse ich – bewusst oder unbewusst – bei meinem Gegenüber? Die erfolgreiche afroamerikanische Künstlerin Endia Beal hat junge Frauen in ihren Wohnungen vor einer Leinwand, die einen Büroraum zeigt, fotografiert. Die Akademikerinnen tragen ein Bewerbungs-Outfit, neben ihnen sind private Gegenstände zu sehen. Endia Beal befragte die Protagonistinnen nach ihren Erlebnissen im Arbeitsleben und dazu, welche Erfahrungen Sie in Bezug auf Vorurteile bisher gemacht haben. Sie erzählen davon, wie sie gesehen werden möchten und auf welche Vorurteile sie, trotz ihrer Qualifikationen, treffen. Ein spannendes Projekt, das sowohl inhaltlich ein super aktuelles Thema aufnimmt, als auch visuell Spaß macht!
4 Das Nomadenzelt in der Rathausgalerie bewundern
Dass Künstler vom Innenraum, egal in welchem Jahrhundert wir uns befinden, geleitet werden, ist keine Neuigkeit. Allerdings stellt sich die Frage, inwieweit in der heutigen Zeit der Globalität auch Orte eine Rolle spielen und in welchem Maße diese die Arbeit beeinflussen. Der Nomaden Salon ist ein Raumlabor, verschiedene Objektgruppen präsentieren sich in der Rathausgalerie und berichten vom Leben im Atelier und unterschiedlichen anderen Arbeitsstätten. Isabelle Dyckerhoff, Nele Ströbel und Venske & Spänle stellen ihre Werke für diese Ausstellung zur Verfügung. Für die Konferenz der Künstler wurde ein Nomadenzelt im Zentrum der Halle positioniert.
5 Eine Reise in neue und alte Mythenwelten in der Pasinger Fabrik
Die Pasinger Kulturschwestern und -brüder laden Künstler*innen aus verschiedenen Ländern dieser Erde ein, ihre Werke exklusiv zur Verfügung zu stellen. Dabei soll mit Positionen aus den Bereichen Glaskunst, Fotografie und Video die ganz eigene Sicht der Künstler auf die Welt geteilt werden. Die Kunstschaffenden aus Deutschland, Griechenland, Korea, aus den USA und von vielen anderen Orten nehmen die Betrachter auf eine Reise in neue und alte Mythenwelten und vor allem mühelos grenzüberschreitend in unterschiedlichste Regionen mit. Dazu wird ein Rahmenprogramm mit Konzerten, Führungen und Lesungen angeboten.
6 Fotografien von Sarah Loescher im CoMA angucken Geschlossen
Sarah Loescher ist eine Fotografin und Designerin aus München, die vom 5. bis zum 7. April 2019 ihre Arbeiten zeigt. In ihrer kleinen Ausstellung "Maze" im Container Collective werden sowohl digitale, als auch analoge Fotografien von ihr zu sehen sein – als Prints im Groß- und Kleinformat und auch als T-Shirts. Zur Eröffnung am Freitag wird mit Musik und Drinks angestoßen, am Samstag und Sonntag kann man dann die Bilder leicht verkatert gemütlich anschauen und sich eines shoppen. Finden wir super – support your local artists!
7 Workshops, Konzerte und Partys beim ART + FEMINISMUS
Ein feministisches Minifestival & Wikipedia Edit-a-thon – klingt grandios, aber was ist das genau? Der Edith-a-thon ist der Auftakt für das Festival, das „zwischen prekärer Praxis und ungezügelter Utopie weiblichen Kulturschaffens“ rangiert und sowohl im Lenbachhaus als auch im neuen Z Common Ground stattfindet. Wie können patriarchale Strukturen aufgebrochen werden, was sind die Schwierig- oder sogar vielleicht Unmöglichkeiten bei dieser Mission? Mit konkreten Aktionen wie dem Editieren auf Wikipedia werden Künstlerinnen sichtbar gemacht. Aktuell sind weniger als zehn Prozent der Wikipedia-Autorinnen weiblich, das soll sich während des Festivals ändern. Die zwei Tage umfassen Editier-Runden, Workshops, Performances, Konzerte und: Party!
8 Kulturelle Platznot in München im Kunst Block Balve thematisieren
Den Kunct Block Balve gibt es seit Anfang Januar 2019. Vom Münchner Künstler Frank Balve initiiert und betrieben wird hier die junge Kreativszene gefördert. Die Ausstellungsreihe heißt "Aus der Strömung", Teil II „Waldkapellen leuchten auf, fallen nieder und bleiben stehen". Sowohl der erste als auch der zweite Teil der Ausstellung machen „kulturelle Platznot in München“ zum Thema. Allerdings befreit von künstlerischen Trends und Strömungen unserer Zeit. Die Positionen der 19 Künstler*innen und Performer*innen umfassen die Genres Malerei, Skulpturen, Plastiken, Fotografien, Performance, Zeichnungen, Objekte, Installationen und Videos. Das Line-Up der Aftershow umfasst Benjamin Fröhlich, Lagué Moin DJ Team und Kapuzal.
9 Bayerischen Redewendungen bei der Ausstellung von Der Butter
Michael Wiethaus, besser bekannt als Mixen, arbeitet beim SHRN Skateshop, ist freier Grafiker und doziert an der IFOG Akademie. Wenn er bei all diesen Nebenjobs noch Lust hat, malt er in seiner Freizeit noch Poster mit bayerischen Sprüchen drauf. Und die sind mittlerweile so bekannt, dass sie jeder Münchner, der was auf sich hält, in der Wohnung hängen hat. Den Spruch könnt ihr euch aussuchen, jedes Poster entsteht in Handarbeit und ist ein Unikat. Nun hat er endlich eine eigene Ausstellung – und zwar in der Galerie "Die erste Reihe" in den Räumlichkeiten der Plan_z Architekten. Wer übrigens an den Postern interessiert ist: Sie kostet circa 100 Euro und können unter [email protected] bestellt werden.
10 Ateliers und Werkstätten angucken beim OpenWestend
Drei Tage lang lässt das Westend tief blicken: Ihr seid herzlich eingeladen, euch die Ateliers und Werkstätten der hier lebenden und arbeitenden Künstler anzugucken und euch mit den Kreativen auszutauschen. Kunst und Kunsthandwerk, Schmuck und Literatur, Theater, Tanz, Film und Musik – die Themen der rund 50 Kunstschaffenden sind super vielfältig und nicht nur auf Räumlichkeiten begrenzt. Das openWestend findet auch auf den Straßen des Viertels und während zahlreicher Workshops, Fotowalks, Yoga-Events und Performances statt!
11 Dichtung und Revolution in der Monacensia bewundern
Biografische Dokumente, Manuskripte, Tagebücher, Briefe, Objekte und Fotografien von Kurt Eisner, Gustav Landauer, Erich Mühsam und Ernst Toller lassen euch am Leben und Handeln dieser vier Schriftsteller im November 1918, zum Ausruf des Freistaat Bayerns, teilhaben. Mit ihren dichterischen Worten leisteten sie einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Wandeln während der Novemberrevolution. Wie eng sind Literatur und Politik verbunden, in welchem Verhältnis stehen sie? Anlässlich des 100. Jubiläums des Freistaat Bayerns wird dieses Thema in der Monacensia beleuchtet.