Artvergnügen – Unsere 11 Kunsttipps für den März 2019
Frühling ist die perfekte Jahreszeit, um ein bisschen in der Sonne spazieren zu gehen, Kunst zu gucken und anschließend in einem schönen Museums-Café Kaffee zu trinken. Das Programm kann sich diesen Monat aber auch wirklich sehen lassen: Es gibt Kunstschätze aus Edelmetallen und Holz, im Klein- und Großformat, mit und an Hauswänden, im Meer und in der Küche. Von einer architektonischen Reise durch den Bauhaus-Stil von München bis Havanna, über die Dokumentation vom Leben unter der Wittelsbacher Brücke, bis hin zu einer Sammlung putziger Dackel – der März steht unter dem Zeichen der Vielfalt!
1 Spannende Kunst auf 50 Quadratzentimetern anschauen
Kleine Bilder, große Wirkung: In der jährlichen Ausstellungsreihe HALF A POUND OF ART werden internationale Künstler dazu aufgerufen, ihre Werke im 50 x 50cm-Format zu präsentieren. Wie sie diese Fläche gestalten, ist ihrer Kreativität überlassen – egal, ob in Form von Malerei, Plastik, Fotografie oder Installation. Auch wenn die Ausdrucksmedien unterschiedlich sind, gibt es eine Gemeinsamkeit: Sämtliche Künstler sind bekannt für Innovation, technische Raffinesse und ihre Fähigkeit, Werke zu kreieren, die neugierig machen. Die Ausstellung ist eine wunderbare Aufforderung, mal wieder genauer und länger hinzugucken und sich mit Kunst, so klein sie auch sein mag, intensiv zu beschäftigen.
2 Fotografien von Städten bei Nacht bewundern
Schon seit 50 Jahren gibt es ProfiFoto – das Magazin für Fotokultur und -technik. Anlass genug, um die professionelle Fotokunst zu feiern! In Münchens legendärem Offspace, der Galerie Weltraum, werden drei Tage lang Klaus Kindermanns Citylights gezeigt. Die urbanen Glanzlichter, die in verschiedenen Städten, darunter auch München, aufgenommen wurden, zeigen Alltagssituationen und Festivitäten, die eine Vielzahl an städtischen Lichtquellen in einem Bild einfangen: Von Scheinwerfern, über Reklameschilder, bis hin zu Wahrzeichen, die eine Metropole - auch oder besonders in der Nacht - einzigartig machen.
3 In die Dackel-Ausstellung ins Valentin-Karlstadt-Musäum gehen
Der Dackel gehört zu München wie der Olympiaturm, die Weißwurst und die Wiesn. Zeit also, dass er mal seine eigene Ausstellung bekommt! Das dachten sich auch das Valentin-Karlstadt-Musäum und Dr. Helmut Bauer, ehemalige Leitung beim Stadtmuseum. Und stellten kurzerhand eine ganz wunderbare Kunst- und Geschichtsausstellung auf die Beine. Seinen Erfolg verdankt der Dackel übrigens der humoristischen Wochenzeitschrift "Fliegende Blätter", die seit 1845 erscheint – die haben immer wieder Karikaturen, in denen ein lustiger Dackel die Hauptrolle spielt. Ja, und dann war der Waldi auch noch Maskottchen der Olympischen Spiele 1972!
4 Holz feiern bei der NO WOOD NO FUN Möbel-Ausstellung
Die Ausstellung mit dem grandiosen Namen NO WOOD NO FUN zeigt, dass man nicht nur Gemälde und Fotografien ausstellen kann, sondern halt auch handgefertigte Möbel aus Holz. Neben den fertigen Möbelstücken, stellt das Münchner Design Studio Stephan & Schmid auch Skizzen und Entwürfe aus. Ihre Stücke sind eine elegante Kombination aus traditioneller Handwerkskunst und zeitlosem, funktionalem Design. Für alle, die auf der Suche nach Inspirationen sind, lohnt sich der Besuch gleich doppelt: neben der NO WOOD NO FUN Ausstellung stehen auch die kürzlich renovierten Räume des Kreativ Kollektiv 310113RGB offen.
5 Landschaftsmalerei aus dem 19. Jahrhundert im Lenbachhaus sehen
Für uns gibt es nichts Selbstverständlicheres, als auf Reisen das Handy zu zücken und ein Foto von einer spektakulären Kulisse zu machen. Auch im 19. Jahrhundert wurde das schon so gemacht: Landschaftsmaler ließen nicht mehr im Atelier ihrer Fantasie freien Lauf, sondern fingen an, die freie Natur zu erkunden und sie basierend auf ihren Erlebnissen darzustellen. Die Christoph Heilmann Sammlung zeigt Werke deutscher, französischer und skandinavischer Vertreter dieser Kunst. Besonders für die Ausstellung sind die naturnahen Ölskizzen, die quasi eine Frühform der Landschaftsfotografie darstellen.
6 Bauhaus auf einer Reise von München bis Havanna entdecken
Bauhaus feiert 100-Jähriges! 1919 gründete Walter Gropius in Weimar eine neue Kunstschule, die Leben, Handwerk und Kunst verbinden und die von ihm sogenannte „Salonkunst“ ablösen sollte. Die moderne Architektur wurde wesentlich durch Gropius Ideen, Innovationen und Visionen beeinflusst. Der Diplom-Fotograf Jean Molitor war fast ein Jahrzehnt unterwegs, um dieser Theorie auf den Grund zu gehen und im Bild festzuhalten. Dass die Welt architektonisch durch Bauhaus zusammengewachsen ist, zeigen die Fotos von Meisterwerken aus Berlin, Havanna, Guatemala-Stadt, Stuttgart, München und Bukavu im Kongo – und viele mehr.
7 Über die Wohnungen der "Neuen Heimat" lernen im Architekturmusem
München Neuperlach in den 70er Jahren – damals war es noch richtig schick, hier zu wohnen. Denn in der Blüte des Wirschaftwunders baute der nicht-staatliche Wohnungsbaukonzern "Neue Heimat" mehr als 400.000 Wohnungen in Deutschland. Das Motto war "Wohnen für alle" – bis Anfang der 80er Jahre alles aufgrund eines Skandals ein plötzliches Ende hatte. Mit dem Unternehmen endete für Westdeutschland auch eine Epoche. Das Architekturmuseum der TU zeigt Fotos aus dieser Zeit, stellt die 700 Architekten und Stadtplaner vor, die mitgewirkt haben. Warum genau jetzt? Naja, aufgrund unseres Platz- und Wohnungsmangels in München ist die "Neue Heimat" eigentlich aktueller denn je. Übrigens: Am Sonntag könnt ihr euch die Ausstellung für einen Euro angucken!
8 Bei der Munich Jewellery Week Schmucktrends in der ganzen Stadt entdecken
Die Munich Jewellery Week ist für Kreative, Sammler, Studenten und Ausbilder aus aller Welt einer der bedeutendsten Termine, um sich über Trends zum Thema zeitgenössischer Avant-Garde Schmuck zu informieren. Im Rahmen der Woche finden Ausstellungen, Buchvorstellungen, Lesungen, Performances, mobile Präsentationen und Partys statt. Vom Goldschmiedetreffen über Galeriegespräche bis hin zu chilenischen Preziosen aus Papier, Porzellan, Metall und Textilien, die innere Gefühlswelten nach außen kehren. Das Programm findet in verschiedenen Locations, wie beispielsweise dem Lost Weekend statt.
9 Vielfältige Streetart bei einer Gruppen-Austellung im Farbenladen erleben
Bereits zum vierten Mal lädt die Künstlerin beastiestylez zu einer Gruppenausstellung in den Farbenladen ein – ihrem Ruf folgen Graffitilegende LOOMIT sowie die Künstler Eazy, Lion Fleischmann und Gjör Barée, die sich durch Malerei, Illustration, Photorealismus, Popsurrealismus und Streetart ausdrücken. Während der gesamten Ausstellung entsteht ein Kunstwerk, an dem alle Kreativen gemeinsam arbeiten. Außerdem warten bei der Vernissage und Finissage einige Überraschungen auf euch!
10 Fotoserien vom Meer und dem Leben unter einer Brücke in der Färberei angucken
Doppelt gut: Mit „vagues wellen waves“ und „Brücke überm Kopf“ könnt ihr euch gleich zwei Ausstellungen mit einem Besuch angucken. Die Fotoserien von Moritz Holfelder werden durch das Element Wasser verbunden: „vagues wellen waves“ zeigt Bilder vom Wellen, die in Frankreich, Neuseeland und auf Teneriffa aufgenommen wurden, die durch die kurze Belichtungszeit fast wie Skulpturen wirken. Zwar nicht am Meer, aber an der Isar findet die zweite Fotoserie statt: Moritz hat das Leben der Menschen portraitiert, die sich im Sommer 2018 unter der Wittelsbacher Brücke ihren Wohnraum eingerichtet haben, bevor das Obdachlosenlager von der Stadt geräumt wurde.
11 Möbel aus Japanpapier und Porzellan-Unikate bei der Kitchenparty ergattern
Wo finden die besten Partys statt? Natürlich in der Küche! Alle drei Monate lädt das Team der plattform15 zu einer Kitchenparty in die Infanteriestraße ein, dieses Mal im Rahmen der Munich Creative Design Week. Während der Veranstaltung könnt ihr nicht nur schöne Stücke kaufen, sondern auch mit den Designern und Künstlern interagieren. Mit dabei sind unter anderem Karin Traxler, die ihre Buchbindearbeiten und Möbel aus Japanpapier zeigt sowie Annika Schüler mit ihren Unikaten aus Porzellan.