Ausflugsvergnügen: Wurstkuchl & Walhalla – ein Wochenende in Regensburg
Für die meisten Münchner endet die Ausflugszeit mit dem Indian Summer und beginnt erst wieder, sobald der erste Schnee fällt. Wenn ihr nicht bis zum nächsten Skiurlaub daheim sitzen wollt: Wie wär's mit einem Städtetrip innerhalb Bayerns? Denn niemals sind die Autobahnen rund um München so frei wie jetzt – und das sollte man nutzen. Wir haben die Taschen gepackt und sind in nicht einmal eineinhalb Stunden für ein Herbstwochenende nach Regensburg gefahren.
Einchecken im Hotel Luis
Wer sich auf die Suche nach einem schönen und bezahlbaren Hotel in Regensburg macht, der landet so oder so beim Luis – mit Hotel, Apartments und eigenem Restaurant eine Institution hier. Die Zimmer sind total gemütlich, jedes komplett in einer anderen Farbe gestrichen, dazu gibt es ausgewählte Vintage-Möbel und upgecycelte Teile, wie die Kopfteile der Betten, die aus alten Holztüren entstanden sind. Das junge Hotel war früher ein Gasthof, heute lädt hier ein hipper Barbereich morgens zum Frühstück und abends zu Drinks ein.
Neben Wohnzimmerkonzerten und Sommerfesten findet im Hotel Luis auch regelmäßig ein Art Brunch statt, veranstaltet vom Onlinemagazin TheWhyNot. Diesmal sind neun Künstler und Künstlerinnen aus ganz Deutschland zu Gast, jeder hat ein Hotelzimmer für seine Kunst zur Verfügung gestellt bekommen – ähnlich wie bei der Veranstaltung Zimmer frei im Mariandl in München. Zuvor wird im gemütlichen Barbereich bei Weißwürsten und Crêpes gebruncht, danach kann man Kunst gucken, einer Band lauschen und sich mit den Künstlern unterhalten.
Hotel Luis | Landshuter Str. 24, 93047 Regensburg | Einzelzimmer ab 79 Euro, Doppelzimmer ab 94 Euro, Frühstück 10 Euro pro Person | Mehr Infos
Stadtspaziergang durch Regensburg
In der Altstadt von Regensburg kann man innerhalb von wenigen Stunden alles zu Fuß erledigen. Unser erster Stopp ist die Historische Wurstkuchl, hier bekommt man seit 500 Jahren hausgemachte Bratwürste in der Semmel mit süßem Senf und Sauerkraut aus dem eigenen Gärkeller. Auch Vegetarier sollten hier Halt machen, denn nicht nur der Blick auf die Donau ist genial, das historische Gebäude mit seinen niedrigen Decken und der Gaststube ist absolut sehenswert. Außerdem ist die Wurstkuchl auch für seine Kartoffelsuppe bekannt.
Danach schlängeln wir uns durch Regensburgs kleine Gassen, laufen am What the Kiosk vorbei und stöbern im Schauhi nach neuen Notizbüchern. Wir verlieben uns in die hübsche Fassade der Bodega Bar, in der abends Tapas und Wein serviert werden und merken uns das Sticky Fingers vor, das von Sternekoch Anton Schmau betrieben wird und selbst in München für seine Drinks bekannt ist.
Wer wie wir ein Fan von Oma-Cafés ist, der wird das Orlando di Lasso lieben. Man bestellt an der Theke üppige Torten, die per Lastenaufzug in den ersten Stock gebracht werden. Hier oben sitzt man in einer Art Retro-Wintergarten und schaut auf den Alten Kornmarkt. Das Haferl Kaffee ist gut, der hausgemachte Kuchen noch besser und die Uhren sowas von stehengeblieben. Wer es ein bisschen moderner möchte, der ist im Café Drei Mohren gut aufgehoben.
Ganz wunderbar, vor allem im Sommer mit Hinterhof stellen wir uns das Amore Vino & Amici vor, das direkt neben dem wunderbaren Orphée liegt – Jugendstil-Hotel und französisches Bistro in einem. Und der wohl pariserischste Ort in ganz Bayern. Wer unter der Woche in Regensburg ist, sollte außerdem unbedingt beim Dampfnudel Uli vorbeischauen, der gehört zur Stadt wie die Wurtkuchl. Wir entscheiden uns beim Abendessen für die Trattoria Sorano, die direkt gegenüber vom Hotel Luis liegt.
Mehr Regensburg-Tipps findet ihr bei uns und beim Hotel Luis.
Ausflug zur Walhalla
Am nächsten Tag fahren wir, bevor es zurück nach München geht, noch bei der Walhalla vorbei. Von Regensburg aus braucht man rund zwanzig Minuten mit dem Auto zu dem klassizistischen Gebäude, das auf dem Hügel trohnt und nicht so aussieht, als würde es wirklich hierhergehören. Den beeindruckenden Tempelbau verdanken wir Königs Ludwig I. und dem Architekten Leo von Klenze, der auch für die Glyptothek in München, sowie die Ruhmeshalle an der Theresienwiese verantwortlich ist.
Was diesen Ort so besonders macht, weiß man erst, wenn man dort ist: Die Walhalla ist rund 20 Meter hoch, über 65 Meter lang. Der Blick von hier oben führt auf die Donau bis nach Straubing, im Inneren stehen rund 130 Büsten von ausgewählten Feldherren, Wissenschaftlern und Künstlern, die bis heute ergänzt werden. Der Eintritt für die Ausstellung innen beträgt 4,50 Euro, leider darf man keine Fotos machen. Als wir ins Auto steigen, sind wir beeindruckt: so viel erlebt, so viel Neues gesehen und dabei waren wir nur eineinhalb Stunden von München entfernt.
Walhalla | Walhallastraße 48, 93093 Donaustauf | Mehr Infos