Sind Weinschorlen ein No-Go? – 11 Fragen an Winzerin Lea Metzger
Wein auf Wein, das rat ich dir. Altes Sprichwort, kennt doch jeder! Und obwohl sich bei uns der Getränkekosmos schon viel mehr um den Hopfen- als um den Rebsaft dreht, sind wir dem Wein auf jeden Fall wohlgesonnen. Denn mal ganz ehrlich: Wein geht immer und zu jedem Anlass – beim Date, beim feinen Dinner, beim Geburtstag, zum Feierabend oder einfach in der Runde mit Freunden und Familie.
Weil wir zwar liebend gerne Wein trinken, aber keine Profis sind, haben wir mal bei unseren Freunden von Generation Riesling nachgefragt, denn wenn sich jemand mit Wein auskennt, dann sie. Die Generation Riesling ist nämlich ein Netzwerk aus über 500 deutschen Winzern, die maximal 35 Jahre sind, genau unsere Zielgruppe würden wir sagen! Eine davon ist Lea Metzger, die euch in unserem Interview einen Wissens-Boost in Sachen Weinbau, Weißwein und vor allem Riesling gibt!
Was hat es mit der Kuh auf euren Flaschen auf sich?
Weingut Metzger – der Name ist Programm! In Bezug auf unseren Nachnamen haben wir uns 2010 überlegt, wie wir damit spielen, und somit den Wiedererkennungswert erhöhen können. In kurzer Zeit war uns klar, dass wir unsere Weine in drei Kategorien unterteilen, und dies mit einem Rind auf dem Etikett veranschaulichen. Der Einstieg in unsere Weinlinie ist mit einem „C (Flanke)“ gekennzeichnet, die Mittelklasse mit einem „B (Pastorenstück)“ und unsere Spitzengewächse mit einem „A (Filet)“. Je nach Kategorie der Weine, ist auf dem Rind das dazugehörige Stück farblich markiert. Das Rind auf unserem Etikett ist in kürzester Zeit zu unserem Markenzeichen geworden.
Wolltest du schon immer im Weingut deines Vaters arbeiten?
Während eines Praktikum in meiner Schulzeit hat mich die Faszination für den Wein gepackt. Von da an war mir klar, dass meine Zukunft im Weinbau liegt. Nach abgeschlossener Ausbildung und einem Studium in Geisenheim, bin ich 2015 voll in den elterlichen Betrieb mit eingestiegen.
Was ist die Besonderheit an eurem Weingut?
Die Grundlage für unsere Arbeit sind die sehr kalkreichen Böden hier in der Nordpfalz. Diese ermöglichen es uns, den Stil unserer Rieslinge, Chardonnays und Pinot Noirs jedes Jahr zu verfeinern und noch konsequenter die Lagen auszuarbeiten. Mit einem sehr jungen, kreativen, und leidenschaftlichen Team entstehen jedes Jahr neue Ideen. Die Arbeit von drei Generationen ermöglicht es uns, jedes Jahr wieder einen Schritt weiter zu gehen. Alle ziehen bei uns an einem Strang, egal ob Oma Ruth und Opa Volker, meine Eltern Uli und Karin, sowie meine Schwester Nane.
Ein Riesling passt zu jeder Gelegenheit.
Kommen wir zum Riesling: Wozu passt der besonders gut?
Ein Riesling passt zu jeder Gelegenheit. Durch die vielen, verschiedenen Facetten der Sorte lassen sich daraus leckere Weine für jeden Tag, aber auch tiefgründige und komplexe Weine für besondere Anlässe produzieren. Mit unserem Riesling „Well Done“ hat man einen super Begleiter für lockere Grillabende oder gesellige Runden mit Freunden. Unser Riesling „Special Cut“ hingegen ist ein idealer Essensbegleiter und hat ein enormes Reifepotential
Woran erkenne ich einen guten Riesling?
Ein guter Riesling spiegelt zu allererst seine Herkunft wider. Je nach Region und Winzer fällt dies anders aus. Jedoch sollte ein guter Riesling immer seine schönen, frischen Aromen bewahren. Ob er trocken oder süß besser schmeckt, sei dem eigenen Geschmack überlassen.
Gibt es eine Besonderheit an eurem eigenen Riesling?
Unsere Rieslinge sind sehr von unseren Böden geprägt. Ob unser einfacher Literwein, bis hoch zu unserem Riesling „Special Cut“ zieht sich die Handschrift unseres Weinguts durch. Unsere trockenen Toprieslinge kommen alle ohne Restzucker aus. Durch die Kalkböden wird die Säure unserer Weine ideal harmonisiert. In jeder Flasche Metzger-Wein, steckt zu hundert Prozent Metzger drin.
Wonach schmeckt Riesling und ist er trocken oder süß?
Je nach Reife und Ausbauart des Weins können die Aromen von Zitrusfrüchten, Äpfeln und grünen Aromen, bis hin zu exotischen Früchten, Honig, Kräutern und vielen anderen reichen. Riesling kann trocken und süß. Das macht den Reiz dieser Sorte aus. Es gibt großartige trockene Rieslinge, die weltweit bekannt sind. Aber auch edelsüße Weine von der Mosel, Saar und Ruwer stehen für deutschen Riesling. Unsere Weine, wie zum Beispiel „Sonnenberg Riesling Halbstück“, „Riesling Alte Reben“ und unser „Riesling Special Cut“ entfalten ihr volles Potential erst nach einigen Jahren.
Man sollte grundsätzlich immer auf seinen eigenen Geschmack hören, und sich nicht von Namen oder Punkten beeinflussen lassen.
Was ist dein Tipp für einen Weinanfänger?
Zum Anfang einen nicht zu anspruchsvollen Wein wählen. Dies kann einen Einsteiger schnell abschrecken. Unser „vom Kalkstein Riesling“ verbindet den Trinkspaß eines leichten Weines, mit dem Niveau von unseren Lagenweinen und ist so ein idealer Einstieg für jeden Weinbegeisterten. Man sollte grundsätzlich immer auf seinen eigenen Geschmack hören, und sich nicht von Namen oder Punkten beeinflussen lassen.
Muss Weißwein "atmen"?
Jungen Weinen schadet ein wenig Luft auf keinen Fall. Durch den Sauerstoffeinfluss werden Aromen freigesetzt, die normalerweise erst mit ein wenig Reife zum Vorschein kommen.
Was ist die perfekte Trinktemperatur?
Unsere Weine schenken wir mit acht bis zehn Grad zum Verkosten aus. Wenn ein Wein zu kalt ist, bleiben manche Aromen verborgen. Bei zu hoher Temperatur verflüchtigen sich Aromen und sind nicht mehr wahrnehmbar.
Sind Weinschorlen ein No Go?
Absolut nicht. Als Pfälzer geht eine frische Rieslingschorle immer!