Von der Hallertau bis zum Chiemsee: Auf dem Radl durch Münchens Umland

Dem ein oder anderen treuen Leser ist es vielleicht aufgefallen: Wir sind überzeugte Radler und versuchen so viele Alltagsstrecken wie möglich auf dem Velo zurückzulegen. Für die Erkenntnis, dass ein Radl aber auch ein gutes Fortbewegungsmittel ist, um sich über Münchens Stadtgrenzen hinaus zu bewegen, haben wir tatsächlich ein bisschen gebraucht. Hilfreich und vor allem motivierend sind dabei die WasserRadlWege, die euch auf satten 1200 Kilometern durch ganz Oberbayern führen und euch vor allem auch an Orte und Ecken bringen, die ihr vielleicht noch gar nicht auf dem Schirm hattet.

So ging es uns, als wir früh morgens durch die Hopfengärten in der Hallertau gedüst, am Lech entlang geradelt sind und dabei Landsberg entdeckt oder endlich mal wieder einen Abstecher zu den Herrmannsdorfer Landwerkstätten in Glonn gemacht haben, um uns letztendlich zum Sonnenuntergang im Steinsee abzukühlen. Und das ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was die WasserRadlWege zu bieten haben. So könnt ihr Münchens Umland auf drei verschiedenen Schleifen zu den Themen Hopfen und Bier, Salz sowie Kunst- und Kultur entdecken.

© Nina Vogl
© Nina Vogl
© Nina Vogl

Wir geben es ja zu: Ein bisschen mussten wir beim Thema Genussradeln an Rentner-Gruppen auf E-Bikes denken, aber schon beim Blick in die ausführliche Broschüre und allerspätestens bei unserer ersten Tour, war klar: Rentner-Life ist bestes Life. Spaß beiseite, die WasserRadlWege sind so vielfältig und umfangreich, dass da jeder seine passende Route mit (ent-)spannenden Stopps findet!

Dabei könnt ihr jede Schleife auch schon in München starten und die Stadt so nochmal neu entdecken. Außerdem ist es euch natürlich selbst überlassen, ob ihr Lust auf einen Tagesausflug habt, euch doch gleich ein paar Tage am Stück aufs Radl schwingt oder die ein oder andere Strecke mit dem Zug oder Auto zurücklegt und euch einfach vor Ort ein Radl leiht. Egal, wie ihr euch entscheidet: Auf der Homepage der WasserRadlWege findet ihr ganz viel Inspiration für eure Radlziele, Tipps für Unterkünfte und Infos zu spannenden Aktivitäten.

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Natürlich wären wir aber nicht wir, wenn wir euch nicht auch ein paar unserer persönlichen Highlights pro Schleife vorstellen würden:

Hopfenschleife

© Tourismus Oberbayern München

Die Hopfenschleife verlockt uns schon mit ihrem Namen und führt uns ausnahmsweise mal Richtung Norden, denn die Hallertau ist das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt und produziert satte 86 Prozent der gesamten deutschen Hopfenernte. Wow!

© Nina Vogl

Durch die Hopfengärten der Hallertau radeln

Hopfen und Malz...Ihr wisst, wie der Spruch weiter geht und ihr wisst auch, dass Hopfen wohl die essentiellste Zutat im Bier ist! Wusstet ihr auch, dass nördlich von München das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt liegt? Eh klar, die Hallertau! Ein Besuch in den Hopfengärten rund um Wolnzach lohnt sich allein schon wegen des unvergleichlichen Anblicks der Hopfengärten – vor allem im späteren Sommer, wenn die Hopfenstauden voller prächtiger Dolden hängen. Am besten entdeckt man die Hopfenfelder auf dem Rad und wenn man ein bisschen mehr lernen will, lohnt sich ein Abstecher ins Deutsche Hopfenmuseum oder der Besuch einer Führung durch die Hopfenfelder – perfekt vor allem zur Erntezeit von Ende August bis Mitte September.

  • Hopfenlehrpfad Wolnzach
© Unsplash | Moritz Kindler

Wassersporteln bei Wake & Groove in Geisenfeld

Vom Radl direkt auf und ins Wasser geht's beim Wake & Groove in Geisenfeld. Dabei haben hier Anfänger genauso Spaß, wie geübte Wakeboarder. Wem der Wassersport ein bisschen zu wild ist, der kann sich auch SUP-Boards ausleihen oder es sich einfach in einem der Liegestühle bequem machen und sich durchs reichhaltige Angebot des Restaurants futtern!

  • Wake & Groove Geisenfeld
  • In den Sommerferien: Montag–Donnerstag: 13.00–20.30 Uhr, Freitag–Sonntag: 12.00–20.30 Uhr

Kunstschleife

© Tourismus Oberbayern München

Die Kunstschleife der WasserRadlWege erstreckt sich im Südwesten Münchens bis hinunter nach Garmisch-Partenkirchen. Auf den insgesamt 320 Kilometern könnt ihr nicht nur unzählige schöne Seen erkunden, sondern auch vielfältige Kunst- und Kultur-Highlights erleben. Wenn man die Schleife einmal längs in der Mitte halbiert , kommt man in den Genuss  der einmaligen Seen- und Flusslandschaft mit Staffel- und Riegsee, den naturgeschützten Osterseen sowie dem Starnberger See und dem Würmtal.

In Sachen Kunst und Kultur fängt es schon mit den Pinakotheken und dem Lenbachhaus in München an und geht über das Schloss Possenhofen, in dem einst Sissi residierte, und das Buchheim Museum hinüber ins Blaue Land zum Münter-Haus, in dem die Künstler Gabriele Münter und Wassily Kandinsky einige Jahre verbrachten. Nicht zu vergessen auf der Route: Die weltberühmte Wieskirche, die 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde.

© Pixabay

Den Ausblick auf den Lech in Landsberg genießen

Dass Oberbayern tolle Landschaften auf Lager hat, ist keine Neuigkeit. Doch auch die kleinen Städte in der Region müssen sich auf keinen Fall verstecken. Vorne mit dabei auf der Liste der idyllischen oberbayerischen Städte ist definitiv Landsberg am Lech. Neben den bunten Häuschen und kleinen Cafés in der Altstadt, ist der Blick auf die Lechstufen auf jeden Fall ein Highlight. Fun Fact am Rande: Landsberg gehört zu den sonnigsten Städten Deutschlands!

  • Karolinenbrücke Landsberg
© Nina Vogl

Türkisblaues Wasser und die Käsespätzle in Teufelsküche

Südlich der Landsberger Altstadt, wo der Lech noch laut und kraftvoll über die Lechstufen rauscht, verwandelt sich der Fluss in ein breites und gemächliches Gewässer, das mehr an einen Badesee erinnert. Nach etwa 15 Radl-Minuten erreicht man hier die Teufelsküche. Das ist einerseits der Name eines Restaurants, das sich mit seiner modernen und klaren Holz-Architektur zwischen den Lech und die angrenzende kleine Schlucht schmiegt, aber auch die Bezeichnung für den blitzblauen Stausee, der sich keine fünf Minuten Fußweg entfernt befindet. Der Anblick des kristallklaren und knallblauen Wassers entlockt euch nicht nur ein paar staunende "Aaahs" und "Oooohs", sondern wird definitiv auch ein bisschen Speicherplatz in Form von Fotos auf eurem Handy einnehmen. So oder so, legen wir euch die Käsespätzle im Restaurant ans Herz!

  • Teufelsküche Landsberg
  • Restaurant: Dienstag–Sonntag: 10.00–21.00 Uhr
Artvergnügen Juli
© Buchheim Museum

Expressionistische Kunst und Seeblick im Buchheim Museum erleben

Allein die Location des Buchheim Museums für Phantasie ist schon einen Besuch wert, denn der moderne Bau bietet nicht nur einen tollen Ausblick auf expressionistische Kunst, sondern auch auf den Starnberger See. Dabei fängt die Ausstellung schon im Außenbereich mit den verschiedensten Skulpturen an. Der Namensgeber Lothar-Günther Buchheim war selbst Maler, Fotograf, Filmemacher und eben leidenschaftlicher Sammler. Mit der Gründung des Buchheim Museums fanden die Werke seiner Sammlung einen angemessenen Platz.

  • Buchheim Museum
  • Dienstag – Sonntag: 10–18 Uhr

Salzschleife

© Tourismus Oberbayern München

Das weiße Gold zieht sich sozusagen wie ein weißer Faden durch den Südosten Oberbayerns und mit ihr die Salzschleife der WasserRadlWege in Oberbayern. Natürlich ist da Bad Reichenhall als absolute Salz-Hauptstadt, aber auch viele weitere malerische Städtchen auf dieser Route sind durch die Salzgewinnung und dessen Handel geprägt. Entdeckt zum Beispiel Traunstein, Rosenheim, Mühldorf, Altötting, Freilassing, Burghausen oder Wasserburg!

© Nina Vogl

Die Herrmannsdorfer Landwerkstätten erkunden und abkühlen im Steinsee

Bei bisher jedem unserer Besuche in Herrmannsdorf sind wir immer wieder überrascht, dass dieser Ort echt ist. Der idyllische Hof, die Kaffeerösterei, der Bienengarten, der kleine Hofladen und die Tiere sorgen jedes Mal für Instant-Entspannung. Vor Ort könnt ihr einfach mal über den Hof schlendern, eine Führung mitmachen, von Dienstag bis Sonntag im Restaurant einkehren oder auch bei einem der vielen Kurse mitmachen. In etwa zweieinhalb Stunden ist man von München hier her geradelt und der perfekte Abschluss für die Radltour ist definitiv ein Stopp am Ostufer des Steinsees. Hier könnt ihr euch kostenlos auf dem Steg sonnen, baden und das Leben genießen.

  • Gut Herrmannsdorfer
Wellness Spa München
© Therme Bad Aibling

Kurzurlaub in der Therme Bad Aibling

Also ehrlich, Therme Erding kann und kennt ja jeder. Wie wäre es daher mal mit einem Abstecher nach Bad Aibling? Die Anfahrt dauert mit dem Auto nämlich gar nicht so viel länger. Hier könnt ihr in den verschiedenen warmen Becken und im Saunabereich mindestens genauso gut entspannen und das miese Wetter draußen lassen. Profis bleiben gleich eine Nacht und gönnen sich so das perfekte Entspannungsprogramm!

  • Therme Bad Aibling
  • Zwei Personen inkl. Übernachtung und Thermeneintritt: 199,90 Euro
© Flodur63 | Wikimedia Commons unter CC BY-SA 4.0

Mit dem Salzmaier Traunstein und den neuen Salinenpark entdecken

Der Salzmaier war in vergangenen Tagen Herr über die Salzproduktion und den Salzhandel und genoss zu seiner Zeit noch mehr Ansehen als der Bürgermeister der Stadt. Wer einen kennenlernen möchte, fährt nach Traunstein. Im typischen Kostüm des Salzmaiers nimmt der Traunsteiner Salz-Experte interessierte Besucher mit auf eine Salz-Zeitreise durch Traunstein. Salinenkapelle, Salinenhäuser, Lindlbrunnen und viele weitere Stationen machen die Salzgeschichte der Stadt greifbar, darunter der 2019 neu eröffnete Salinenpark. Und wer sich das Salz lieber auf der Zunge zergehen lässt, bekommt im Anschluss den Traunsteiner Salzkrustenbraten mit Knödel und Speck-Krautsalat serviert.

  • Tourist Information Traunstein
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