11 vergnügte Fragen zur Kommunalwahl 2020: Dieter Reiter – SPD

© Presseamt / Nagy

Am 15. März 2020 ist Kommunalwahl – wer wird in den nächsten Jahren darüber entscheiden, wie München sich in Zukunft entwickelt? Eine wichtige Wahl für uns alle, also tragt euch den Wahltermin schon mal rot und fett im Kalender ein! Wenn ihr am 15. März nicht in der Stadt seid, habt ihr die Möglichkeit hier ganz flott die Briefwahl zu beantragen. Damit euch das Setzen der Kreuzchen am Wahlsonntag ein bisschen leichter fällt, haben wir den Kandidat*innen 11 vergnügte Fragen zu Themen, die uns und euch wirklich interessieren, gestellt!

Der 61-jährige Sendlinger Dieter Reiter hat im Gegensatz zu den anderen Kandidaten den Vorteil als amtierender Oberbürgermeister schon sehr bekannt zu sein – und sogar seine Schuhgröße (47!) ist in seiner Pressemitteilung vermerkt. Trotzdem geht es bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 auch für ihn und die SPD um die Wurst. Bevor es ihn an oberste Stelle ins Rathaus am Marienplatz zog, arbeitet er lange bei der Münchner Stadtkämmerei und als Wiesn-Chef!

1. Wie kommen Sie morgens zur Arbeit?

Immer noch mit dem Auto, aber immerhin elektrisch. Nachdem meine Termine sehr eng getaktet sind und ich die Fahrzeiten dazu nutzen muss, um Akten zu bearbeiten oder Telefonate zu führen, ist die Fahrt mit dem fast ausschließlich elektrisch genutzten Hybrid derzeit noch die bestmögliche Mobilitätsform. In meiner Freizeit bin ich am liebsten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß unterwegs.

2. Wo kennen Sie den/die Kellner/in mit Namen und was bestellen Sie?

In den Zelten auf der Wiesn. Oft steht die Maß Wasser schon da, bevor ich weiß, was ich trinken will. Aber das ist auch nicht überraschend. Als Oberbürgermeister ist während der Wiesnzeit dort sozusagen mein Büro, weil ich jeden Tag zu unterschiedlichsten Terminen vor Ort bin. Und viele Kellnerinnen und Kellner sind ja auch jedes Jahr wieder da, also kennt man sich schon.

3. Womit geben Sie an, wenn Sie von München sprechen?

Wie viel Zeit haben wir? München ist einfach die schönste Stadt der Welt für mich – die renaturierte Isar, unsere Parks und Biergärten, das Kultur- und Sportangebot und der unterschiedliche Charakter unserer Stadtviertel. München ist wirtschaftlich erfolgreich, aber gleichzeitig eine Stadt, in der die einen für die anderen da sind und in der Rassismus, Ausgrenzung und Hass keine Chance haben. Das kann man gar nicht hoch genug schätzen.

4. Autofreie Innenstadt finde ich…

...ein wünschenswertes Ziel, für das es sich einzusetzen lohnt! Mehr Platz für die Menschen, mehr Aufenthaltsqualität, mehr Blumen und Pflanzen und Sitzmöglichkeiten. Das wird richtig schön! Nur ganz autofrei wird natürlich nicht gehen, denn Blaulicht- und Lieferfahrzeuge müssen trotzdem durchkommen und auch für die Anwohner*innen werden wir Lösungen finden. Dass verkehrsberuhigte Zonen gut bei den Münchner*innen ankommen, zeigt die Fußgängerzone in der Sendlinger Straße und hier werden im Frühjahr auch mehr Pflanzen und ergrünte Bäume zu sehen sein.

5. Seien Sie mal unrealistisch: Was ist Ihre größte Utopie für München?

Bezahlbare Wohnungen auf Dauer für alle Menschen in der Stadt. Das ist leider derzeit noch eine Utopie. Wir tun zwar als Stadt viel dafür, den Druck aus dem Alltag der Menschen zu nehmen und Mieter*innen zu schützen, aber ohne ein soziales Bodenrecht und Umdenken beim Thema Mieterschutz im Bund, wird das wohl Utopie bleiben.

6. Was wird in fünf Jahren die München-Schlagzeile des Jahres sein?

„OB Reiter hat letzten Coffee-to-Go-Becher an das Münchner Stadtarchiv übergeben.“

7. Mit welchen Themen wollen Sie sich in fünf Jahren nicht mehr beschäftigen?

Siehe Antwort davor, mit Coffee-To-Go-Bechern – ich hoffe, die gehören dann der Vergangenheit an. Heute landen jeden Tag 190.000 Einmalbecher im Münchner Müll – damit muss Schluss sein!

8. Diskriminierung & Rechtsruck: Wie passen „Mia san Mia“ und „München ist bunt“ zusammen?

Die passen sehr gut zusammen, denn zum „Mia san Mia“ gehört auch das bunte und tolerante München! Die Münchner*innen sind selbstbewusst und halten zusammen, wenn es darauf ankommt – wie bei den vielen Demos gegen Rechts!

9. Wenn Sie allmächtig wären: Mit welchen Maßnahmen würden Sie den Wohn- und Mietwahnsinn bekämpfen?

Ich würde den Anstieg der Bodenpreise stoppen und ein soziales Bodenrecht einführen. Auf günstigen Grundstücken entstehen auch günstige Wohnungen, jedenfalls würde ich dafür sorgen. Das Mietrecht muss angepasst werden. Wohnen ist ein Grundrecht und keiner darf aus seiner Wohnung einfach so vertrieben werden.

10. Wir schenken Ihnen 100.000 Euro – welche subkulturellen Projekte würden Sie davon unterstützen?

Lieber wäre mir, Sie würden mir Grundstücke oder Räume schenken. Dann würde ich beispielsweise Bandproberäume in großer Zahl errichten.

11. Sie bekommen für eine Woche eine Plakatwand am Marienplatz. Welcher Satz oder welches Wort von Ihnen sollte dort stehen?

Zwar nicht von mir, sondern vom Schriftsteller Tomasi di Lampedusa, aber dennoch auch sehr passend auf München: „Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, dann ist es nötig, dass sich alles verändert.“

Alle Interviews findet ihr hier!

Und hier geht's zum Wahlprogramm der SPD in München!

Titelbild: © Presseamt / Nagy

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