50 Millionen Euro fürs Solarauto: Sono Motors erreicht Crowdfunding Ziel

© Sono Motors GmbH

Mit einem Auto die Welt ein bisschen besser machen? Klingt ziemlich widersprüchlich, aber genau darauf lässt sich die Vision von Sono Motors aus München runterbrechen. Schon vor Jahren hatten die drei Münchner Gründer*innen, die damals kurz vor dem Abitur standen, die Idee zu einem E-Auto, das sich – mit Solarzellen ausgestattet – selbst auflädt. Mittlerweile ist die Idee aus den Kinderschuhen raus und auf dem besten Wege endlich doch noch Wahrheit zu werden. Dank eines Community-Fundings, mit dem die Firma nun satte 50 Millionen Euro eingesammelt hat. 50.000.000 (!)

Community-Power statt profitorientierter Privatinvestoren

Der klassische Finanzierungsweg für solch ein Automobil-Startup führt in der Regel über verschiedene Finanzierungsrunden durch private Investoren, die sich mit ihren Einlagen am Unternehmen beteiligen. Die Gründer*innen mussten allerdings feststellen, dass sich ihre eigenen Unternehmensziele wie Klimaschutz und soziale Verantwortung nicht so wirklich mit den Zielen der klassischen Investoren – nämlich aggressives Wachstum und schnelle Profite – in Einklang bringen ließen. Ihre Lösung: Statt privater Investoren soll die Finanzierung nun aus einer großen Community kommen, die die Idee und die Visionen des Unternehmens unterstützt.

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Uns geht es darum, ein wertebasiertes Unternehmen aufzubauen und den Sion auf die Straße zu bringen – und nicht um den persönlichen Gewinn
Navina, Jona und Laurin

Nachdem die Kampagne Ende Dezember das erste Ziel verfehlt hatte, wurde das Community Funding nach einer Abstimmung um drei Wochen bis einschließlich 20. Januar 2020 verlängert und siehe da: Mittlerweile stehen knapp über 52 Millionen Euro auf der Uhr. Unterstützen konnte man auf drei Arten: mit einer Spende, einem Darlehen oder mit einer Reservierung bzw. Anzahlung für das Auto, das im Idealfall ab 2021 in Produktion gehen soll.

Im Rahmen der Kampagne entschieden sich die Gründer*innen Laurin Hahn, Navina Pernsteiner und Jona Christians zu einem weiteren ungewöhnlichen Schritt: Sie haben ihre kompletten Gewinnbezugsrechte an einen Community Pool abgegeben. Das heißt: Sobald das Unternehmen Gewinne macht, an die Börse geht oder verkauft wird, gehen die Gewinne nicht an die Gründer, sondern an die "Reservierer" – also all jene, die sich mit einer Anzahlung zwischen 500 und 25.000 Euro einen Sion (so heißt das geplante Modell des Solarautos) reserviert haben. Damit verzichten die Gründer auf private Gewinne, ihr Stimmrecht behalten sie allerdings, um die Unternehmensziele weiterhin zu verfolgen.

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Nachhaltiges Mobilitätskonzept der Zukunft

Da wir das Projekt schon seit 2017 verfolgen, freuen wir uns, wie mutig und zielstrebig das Team an ihrer Idee und vor allem ihren Werten festhalten. Wir finden es zum Beispiel super, dass das Konzept des Sion nicht nur aus dem E-Auto besteht, sondern auch gleich ein Car- und Ride-Sharing-Konzept enthält. Als Besitzer eines Sion soll man nämlich auch in der Lage sein, sein Auto ganz einfach anderen Menschen zur Verfügung zu stellen. Wir werden das Projekt auf jeden Fall weiterverfolgen und drücken die Daumen, dass der Sion vielleicht schon nächstes Jahr vom Band läuft und uns in München über den Weg fährt!

Wenn ihr mehr zum Auto und über das Unternehmen erfahren wollt, bekommt ihr ganz viele Infos auf der Homepage von Sono Motors. Schaut unbedingt mal rein.

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