11 kleine Schritte, um Events und Nachtleben zu Safer Spaces zu machen

Wir lieben das Nachtleben! Denn es klopft nicht zaghaft an unsere Tür, es tritt sie mit Pauken und Trompeten ein. Lockt uns aus unseren vier Wänden mit süßen Bässen, späten Stunden und diversen Spaßgetränken. Wir geben uns dem Ganzen hemmungslos hin, schalten unsere Köpfe aus. Vorausgesetzt, wir können das ohne Weiteres, denn Events und das Nachtleben im Allgemeinen sind nicht für alle Menschen ein sicherer Ort.

Das beginnt schon bei der Kommunikation, geht vor Ort weiter mit vermeintlichen Kleinigkeiten wie einem Gang zur Toilette oder dem einfachen Warten auf einen Drink an der Bar – und hört beim Heimweg durch die Dunkelheit auf. Safe The Dance hat 11 Anhaltspunkte aus ihrem Awareness-Leitfaden für euch gesammelt, die dazu beitragen, dass die Nacht voll mit Safer Spaces ist. Damit wir alle gemeinsam auf das Leben anstoßen und wundervolle Abende miteinander verbringen können.

Nachtleben Club Lichter
@ Unsplash | Anthony Adu

1. Grenzen setzen und respektieren

Wir alle haben Grenzen. Das ist gut so. Akzeptiere die Grenzen anderer und werte sie nicht. Was für dich eine freundliche Umarmung ist, ist für andere bereits übergriffig. Ein sanfter Griff an die Hüfte ist meistens nicht das Kompliment, das es zu sein scheint.

2. Kenn dein Limit...

Du trinkst gerne das ein oder andere Feierabendbier zur Entspannung? Wir auch! Wichtig ist dabei: Kenne dein Limit in Bezug auf Drogen aller Art. Dein Freitagabend sollte nicht zum Trauma von Anderen werden.

3. ...und deine Privilegien

Du bist männlich, weiß, cis und hetero? Mach dir deine eigenen Privilegien bewusst! Nicht jede*r kann nachts allein nach Hause laufen oder ohne ungewollt angefasst zu werden durch die Menge aufs Klo gehen.

Studio 54 Love Vergnügen Geh tanzen
© Julian Mittelstaedt

4. Sternchen Sternchen Sternchen

Benutze gendersensible, inklusive Sprache. Sind es wirklich alles Musiker? Oder sind auch Musiker*innen auf der Bühne?

5. Denke weiter

Du kannst Bilder auf Social Media sehen? Cool! Andere aber vielleicht nicht. Benutze Bildbeschreibungen, auch wenn du sie selbst nicht brauchst.

6. Spread the Word

Du hast das Gefühl, dass schon alle Bescheid wissen? Sprich mit Menschen außerhalb deiner Blase. Du wirst sehen, dass es viele Formen von Diskriminierung gibt, die dir vielleicht so gar nicht bewusst waren.

Queere Events Winter
© Unsplash | Bongani Ngcobo

7. Achte auf deine Wortwahl

Du möchtest auf Missstände und problematische Inhalte hinweisen? Sehr gut! Aber denk' dran, diese nicht zu reproduzieren und ihnen keine zusätzliche Reichweite zu geben. Begriffe wie das N- oder Z-Wort müssen unkenntlich gemacht werden.

8. Werde laut

Jemand macht einen rassistischen Witz? Du siehst, wie sich eine Person auf der Tanzfläche sichtlich unwohl fühlt, weil eine andere Person ihr zu nahe kommt? Überlege, wie du mit solchen Situationen umgehen und eingreifen kannst – welche Hilfe würdest du dir wünschen, wenn du in der Situation wärst?

9. Ziehe keine voreiligen Schlüsse

Eine Person fragt dich nach der Toilette: Sag ihr, wo die Männer- und Frauen-Toiletten sind, schließe nicht vom Aussehen auf ihr Geschlecht.

© Lilli Wermuth

10. Bleibe Up To Date

Du denkst, du bist aware, links und eh nett? Es schadet trotzdem nicht, dein Wissen ab und an aufzufrischen. Deshalb: Lies immer die Awareness-Konzepte, verinnerliche sie und tausche dich mit Freund*innen darüber aus.

11. Alle ziehen an einem Strang

Auch Veranstalter*innen müssen ihren Teil beitragen: Schlechte Beleuchtung vor dem Club? “Versehentlich” eine Nazi Band gebucht? Mache die Veranstaltenden darauf aufmerksam. Egal, ob auf Social Media oder vor Ort.

Titelbild: @ Unsplash | Anthony Adu

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