München mit Hund: Warum die Stadt perfekt für meinen Vierbeiner ist

© Lukas Dimpfl

Wir leben in einer Großstadt. Das lässt sich nicht leugnen, auch wenn sich München oft anfühlt wie ein sehr großes Dorf. Trotzdem behaupte ich: München eignet sich als Stadt mitunter am besten, um einen Hund zu besitzen. Meine Labradordame Neyla und ich sind seit zwei Jahren ein eingespieltes Team. Auch wenn es Situationen gibt, die uns wahrscheinlich beide an den Rand des Wahnsinns treiben – sie vor allem, wenn die Leckerlies leer sind, ich in vielen anderen Situationen. Warum München uns aber trotzdem mehr als nur in die Karten spielt und uns unser Leben zu Zweit so unglaublich schön macht, will ich euch erzählen.

© Sarah Langer

Erstmal aus dem einfachen Grund, weil wenn Neyla in die Isar springt und plantscht, sie genauso glücklich darüber ist, Münchnerin zu sein wie ich. Das sehe ich in ihrem Blick. Und was wir alle wissen: In eigentlich keiner anderen Stadt in Deutschland gibt es so viel Grün und so viel Wasser – sowohl in der Stadt als auch in der näherer Umgebung.

Wir können eigentlich jedes Wochenende losziehen und einen anderen Ausflug machen. Ob an einen See, in die Berge oder in einen Wald. Unser Favorit ist ganz klar der Perlacher Forst, denn danach kann man nach Unterhaching weiterfahren und einen Burger bei der American Burger Bar genießen. Und dass es da den besten Burger in Town gibt, sollten mittlerweile alle Mit Vergnügen-Fans wissen.

© Sarah Langer

Doch auch die Menschen in München machen es uns einfach. Ich habe selten eine andere Stadt erlebt, die Hunden gegenüber so aufgeschlossen ist. Klar, ein paar Deppen gibt es immer, die meckern (als Hundebesitzer*in ist man übrigens ein absoluter Deppen-Magnet), doch der Großteil der Leute ist unglaublich herzlich. Bei jeder U-Bahnfahrt bekomme ich Komplimente für meinen schönen Hund, in jedem Restaurant wird Neyla gestreichelt und bekommt oft noch vor mir was zu trinken. Und wie viele Leute mir auf der Straße zulächeln – diese liebevollen Emotionen klingen den ganzen Tag nach.

© Sarah Langer

Ein Hund macht eben nicht nur den*die Besitzer*in glücklich, sondern hat auf das gesamte Umfeld eine beruhigende und positive Aura. Und ich habe das Gefühl, dass die Menschen in München Hunde vergöttern. Liegt es an den Dackeln? Unser Maskottchen zu den Olympischen Spielen 72 war ja nicht umsonst ein Wiener Würstl auf vier Beinen.

Was auch immer es ist. Hier sehe ich Neyla nie als Last, sondern immer als Bereicherung. In anderen Städten (looking at Berlin, sorry Hauptstadt-People) würde es mir anders gehen. Doch in München schmiegt sich ein Hund in den Alltag ein. Aber egal, wie verliebt man in dieses Wesen ist und egal, wie sehr sich die Stadt dafür eignet: Bitte geht in euch, bevor ihr euch einen Hund holt. Denn ein Tier ist kein Spielzeug, kein Kuscheltier und kein Zeitvertreib! 

© Sarah Langer

"Holt euch einen Hund!", habe ich früher immer gleich gesagt. Ich bin selbst mit Hunden aufgewachsen und konnte mir nie ein Leben ohne vorstellen. Nach zwei Jahren mit Neyla würde ich das nicht mehr so einfach raushauen. Heute würde ich eher sagen: "Ein Leben ohne Hund ist absolut nicht so gut wie ein Leben mit Hund. Aber nicht jede*r ist ready dafür." Denn – holy shit – ein Hund ist Arbeit! Das habt ihr sicherlich alle schon mal gehört. Aber nein, ein Hund ist ARBEIT!

Unter der Dusche hat man Sorgen, dass der verfressene Frechdachs die Küche auf der Suche nach Treatos verwüstet. Draußen ist man mit allen Sinnen immer bereit für irgendeine unvorhergesehene Situation und Gassi gehen muss man sowieso drei oder vier Mal am Tag. Und nachts wacht man manchmal auf und checkt, ob der süße Fratz noch atmet – das sind wohl diese Muttergefühle.

© Sarah Langer

Sich einen Hund zu holen, sollte also gut überlegt sein. Ich habe Neyla über eine Plattform gefunden, die Leute für Dogsitting zusammenbringt. Ein bisschen wie Tinder – nur eben für Hunde. Ich habe mir viele zuckersüße Vierbeiner angeschaut. Aber erst bei Neyla hat es wirklich Klick gemacht. Die große Liebe! Denn ja, seit Neyla glaube ich an Liebe auf den ersten Blick. Das bedeutet aber auch, dass ich sie mir nach wie vor mit einer anderen Familie teile. Wir unterstützen uns gegenseitig, teilen sie uns 50/50. Und was soll ich sagen? Es ist grandios!

Wenn ich feiern gehen möchte, bringe ich sie weg, wenn ich einen Hangover-Walk im Perlacher Forst machen möchte, hole ich sie wieder ab. Was ich sagen will: Sich eine so große Verantwortung mit anderen Menschen zu teilen, um einem Tier gerecht zu werden, ist keine Schwäche – sondern eine verdammt gute Idee!

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