Bye bye 2023: 11 Dinge, über die wir uns in München gefreut haben
Was war das bitte für ein Jahr? Und wie schnell war es vorbei? Rekord-Sommer mit Temperaturen, die München wirklich zur nördlichsten Stadt Italiens machten. Dazwischen immer wieder Bahn-Streiks, die zusätzlich für Schweißperlen auf der Stirn sorgt. Aber auch die Münchner*innen streikten und gingen für mehr Toleranz, Solidarität und gegen Rechts auf die Straßen.
Das Jahr war von vielen Krisen und zu vielen Kriegen durchzogen – das lässt sich nicht schön reden und wollen wir auch gar nicht ignorieren. Trotzdem gibt es viel Schönes und Erwähnenswertes, worauf wir in München blicken wollen. Schaut mit uns auf 11 Dinge, über die wir uns 2023 gefreut haben.
1. Wir freuten uns über zwei neue Clubs!
Schmerzlich mussten wir den Verlust vom Harry Klein hinnehmen. Und ganz ehrlich, verdaut haben wir das noch immer nicht ganz. Aber es gab dieses Jahr Club-technisch auch gute Nachrichten! Im März hat der Legal Club am Sendlinger Tor eröffnet und seitdem die Münchner*innen mit ausreichend Electro versorgt. Ein schöner Start ins Jahr 2023, gefolgt von einem schönen Abschluss, denn mit dem DNA hat auch das Werksviertel einen neuen Club bekommen. Seit November wird hier Techno auf 190qm² aufgelegt. Wir hoffen im Neuen Jahr auf noch mehr gute Clubs – und vor allem auch auf den Erhalt bestehender!
2. MIT Vergnügen feiert: Ganz viel Amore und Picknick-Vergnügen
Nach langer Coronapause und einem aufgrund von Regen abgesagten Picknick 2022, sind wir von Mit Vergnügen in diesem Jahr richtig durchgestartet. Und das haben wir euch zu verdanken! Gleich drei Mal haben wir ein Speeddating veranstaltet und ihr wart fleißig am Start. Habt mit uns zuerst im 55 Eleven und dann in der Lola Bar neue Leute kennengelernt, getanzt und mit uns gefeiert. Besonders happy sind wir über unser Picknick, bei dem wir im Schatten an der Isar chillten und tollen Acts lauschen durften. So hatten wir ein tolles, vergnügtes Jahr mit euch zusammen!
3. Demos gegen Rechts, gegen Antisemitismus und für das Klima fanden statt.
Es gab ganz schöne Turbulenzen vor den Bayerischen Landtagswahlen – das habt ihr nicht hingenommen. Die IAA hat zum zweiten Mal die Innenstadt vereinnahmt – das habt ihr nicht hingenommen. Es kam vermehrt zu Antisemitismus-Vorwürfen – das habt ihr nicht hingenommen. In München wurde wieder fleißig demonstriert: Für Klimabewusstsein, gegen Rassismus, Hetze und Rechtsruck. Die Münchner*innen zeigen sich solidarisch und stehen auf. Darauf können wir alle stolz sein.
4. Kunst zogen in U-Bahn Kioske ein.
Bei einigen Kiosken in Münchens U-Bahnhöfen war schon lange die Luft raus. Tickets oder Kaffee gibt es schon ewig nicht mehr, 31 Kioske stehen leer. Damit das nicht so bleibt, haben die Stadtwerke München gemeinsam mit der PLATFORM München und dem Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler München und Oberbayern e.V. das Projekt "Kunst Kioske" ins Leben gerufen. An zehn Stationen in der Stadt durften Künstler*innen ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Hier lest ihr mehr dazu. Leider ging das Projekt für die meisten nur bis zum 26. Oktober. Doch es ist eine tolle Idee, wie leerstehende Räume auch in Zukunft genutzt werden sollten!
5. Der alte Gasteig wird zum Fat Cat inklusive Kulturdachgarten.
Der Gasteig, Münchens größtes Konzert- und Kulturhaus, soll saniert werden. Kein Geheimnis, denn die Veranstaltungen inklusive Isarphilharmonie sind in den Gasteig HP8 nach Sendling gezogen. Bis aber saniert wird, kann es noch dauern. Daher ist die Fat Cat als Zwischennutzung in den alten Gasteig gezogen. Ein Platz für Kreative mit Ateliers und Proberäumen wurde im Juli eröffnet. Alle Räume wurden quer durch die Münchner Kulturlandschaft vermietet. On top eröffnete dann auch noch der Kulturdachgarten auf dem Dach des Gasteigs. Der Blick über München ist einfach traumhaft.
6. Street-Art und Kunst im öffentlichen Raum
Wir lieben jegliche Form von Kunstprojekten im öffentlichen Raum. Wenn sie zum kritischen Denken beitragen oder zu mehr Sicherheit beitragen, umso besser! So das partizipative Projekt "Metamorphose" im Sommer für Aufsehen, als die Unterführung am Ostbahnhof gesperrt wurde. Denn der 160 Meter langen Tunnel wurde pink! Für viele Münchner*innen war der nämlich ein Angstraum, der zum öffentlichen Ort für Kunst transformiert wurde.
Auch an der Schleißheimer Straße hat sich etwas getan. Das 40 Meter langes Street-Art-Projekt "Falsche Freunde" widmet sich der Überflussgesellschaft und wurde vom Kulturreferat der Stadt und vom Berzirksausschuss Nr. 3 gefördert und von der Künstlerin Anna Sette gefertigt. Der Appell: Genießt und konsumiert bewusst, nehmt euch Zeit - vielleicht auch beim Betrachten der Wand. Um nur zwei kreative Projekte zu erwähnen.
7. Das Milchhäusl ist zurück!
Es hat uns so gefehlt und ein Besuch beim Spaziergang durch den Englischen Garten durfte dort einfach nicht fehlen. Plötzlich war es weg: das Milchhäusl. Nach dem ersten Schreck kam die gute Nachricht, dass der Kult-Kiosk lediglich unterkellert wurde. Und nach wenigen Monaten stand es im Mai wieder in voller Pracht und altem Glanz am selben Fleck. So gibt es weiterhin täglich von 10 bis 22 Uhr Bio-Schmankerln, Kaffee, Kuchen und (Weg-)Bier.
8. Mehr Radfahrer*innen sind in München unterwegs.
Wir sind in unserer liebsten Stadt ja gerne mit dem Radl unterwegs. Und immer mehr Münchner*innen sehen das auch so, lassen ihr Auto stehen und schwingen sich aufs Fahrrad. Im Vergleich zu den Zahlen von 2019 ist der Autoverkehr in München dieses Jahr um ganze fünf Prozent gesunken. Hingegen ist der Radverkehr im gleichen Zeitraum um 30 Prozent gestiegen. Richtig gut, jetzt braucht es nur noch ausreichend Radlwege, da sehen die Münchner*innen nämlich noch Aufholbedarf.
Noch ein paar Radl-Facts: 83 Prozent der Münchner Haushalte besitzen mindestens ein Fahrrad. Mehr als 80 Prozent der befragten Radfahrer*innen nutzen ihr Rad in der warmen Jahreszeit täglich.
9. Ein Zeichen für LGBTQ+- wurde gesetzt.
Im Juni wurde es wieder richtig bunt. Eh klar, denn der CSD muss anständig und ausgiebig gefeiert werden. Zwei Wochen lang beherrschten die Pride Weeks Münchens Straßen – inklusive Rathaus-Clubbing versteht sich. Und trotz der vielen Menschen, die für die Rechte der LGBTQ+- Community auf die Straße gehen, gibt es immer wieder Ereignisse, die zeigen, dass Gleichberechtigung noch nicht bei allen angekommen ist. Im selben Monat bei einer Lesung mit Drag- und trans Personen in der Münchner Stadtbibliothek: Die Veranstaltung wurde, aufgeheizt vom Wahlkampf, von der Identitären Bewegung dermaßen gestört, dass 200 Polizisten für Schutz sorgen mussten. Demonstrant*innen hielten aber dem Druck von Rechts stand und zeigten Regenbogenflagge. Denn München ist bunt!
10. Das Deutschlandticket wurde beschlossen. Finally!
Nach dem Erfolg des 9-Euro-Tickets und langem Hin-und-Her war man sich im am 01. Mai endlich einig: Das 49-Euro-Ticket ist da. Ganze 40 Euro teurer, aber immerhin günstiger als die IsarCard und in ganz Deutschland nutzbar. Vorausgesetzt, man ist mit dem Nahverkehr und Regio unterwegs. Gleich machten absurd lange Strecken wie von München nach Sylt mit der Regiobahn die Runde und laut Verband Deutscher Verkehrsunternehmen haben 11 Millionen Kund*innen das Ticket gekauft. Gleich ein paar Monate später war die Finanzierung für das kommende Jahr wieder unklar, eine Lösung wurde jedoch gefunden. Undjetzt steigt der erste Landkreis in Sachsen aus. Es wackelt ordentlich und man fragt sich wirklich, wo es den hakt, wenn den Vorständen der Deutschen Bahn Millionen-Boni ausgezahlt werden. Wir hoffen trotzdem weiterhin aufs Beste.
11. Tschüüüü Baustelle am Sendlinger Tor!
Und noch tolle News zum Jahresabschluss aus der Kategorie "Gut Ding braucht Weile". Ta da da daaaaaaa! Die Baustelle am Sendlinger Tor ist (fast) weg. Na gut, wenn ihr die U1 oder U2 nutzt, stehen euch noch ein paar Baugitter im Weg. Aber im Zwischengeschoss könnt ihr nun fast ohne Probleme Ausgänge finden und bis 20 Uhr einkaufen. Sieben Jahre lang haben die Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten gebraucht. Das Ergebnis: Neue Treppen, zwei Erweiterungsbauwerke, verbesserte Barrierefreiheit und ein neues Farbkonzert im vergnügten Gelb. Supi,