Mein Lieblingsort in München: Der Hockeyplatz in Sendling

© Lena Wachter

Wir empfehlen jeden Tag jede Menge toller Locations, ausgesucht von uns und unseren Autor*innen. Und trotzdem hat jede*r von uns dieses eine immer gleiche Café, in dem er oder sie schon seit Jahren draußen seinen Cappuccino trinkt, den einen See, an den man immer wieder fährt und von dem man einfach nicht genug bekommt oder diese eine Ecke der Stadt, die das Herz jedes Mal aufs Neue höher schlagen lässt. Hier kommen unsere ganz persönlichen Lieblingsorte in München. Heute erzählt uns Lena, warum für sie der Hockeyplatz des HC Wacker in Sendling ihr absoluter Lieblingsplatz ist.

An keinem anderen Ort in München habe ich so stark vor Schmerzen geschrien und gleichzeitig so herzhaft gelacht: auf dem Hockeyplatz des HC Wacker in Sendling. Mit voller Wucht traf mich im September die Hockeykugel am Finger. Und obwohl es so unfassbar wehtat, saß ich mit meinen Mitspielerinnen am Boden und musste lachen. Warum? Ich muss mit ihnen einfach immer lachen. Egal, ob ich Schmerzen habe, es schüttet oder wir verlieren – hier bin ich immer glücklich.

Als es für mich 2019 von Nürnberg nach München ging, war mir eines sofort klar: Ich muss mir hier einen neuen Verein suchen, um weiter Hockey zu spielen. Schnell wurde ich in Sendling fündig: genauer beim HC Wacker in der Demleitnerstraße.

© Lena Wachter

FREUNDINNEN FÜRS LEBEN

Seit ich sechs Jahre alt bin, findet man mich zwei bis drei mal die Woche mit einem Schläger in der Hand am Hockeyplatz. Nachdem ich viele Sportarten in meiner Kindheit ausprobiert habe, bin ich bis heute dem Hockey treu geblieben. Es ist diese Kombination aus Teamsport, Schnelligkeit und mit dem Ball am Schläger dribbeln, die Hockey für mich zur perfekten Sportart macht. Dazu gibt es im Hockey, im Vergleich zu anderen Sportarten wie Fußball, relativ viele Regeln, was es meiner Meinung nach viel spannender macht. Schade, dass es noch immer eine Randsportart ist.

Wenn ich auf dem Platz stehe, fühle ich mich frei und bei mir selbst angekommen. Und dank meines Teams auch in der Stadt. Hier habe ich direkt nette Mädels kennengelernt. In vier Jahren sind daraus Freundschaften fürs Leben entstanden, auch abseits des Platzes. Das ist das Besondere am Sport: Hier kommen ganz unterschiedliche Menschen zusammen. Aus anderen Städten und Ländern, mit unterschiedlichen Berufen und Charaktereigenschaften. Doch durch das Hockey spürt man direkt eine Verbindung zu ihnen. Einen passenden Verein zu finden, hilft einem dabei in der Stadt anzukommen und das Gefühl von Dazugehörigkeit zu spüren.

© Lena Wachter

DAS INNERE KIND RAUSLASSEN

Mein Tag kann noch so anstrengend gewesen sein, sobald ich zum Training komme, fällt alle Anspannung von mir ab. Wenn ich auf den Platz laufe und meine Freundinnen sehe, kann ich mir mein Grinsen einfach nicht mehr verkneifen. Hinterher weiß ich oft nicht so genau, ob mein Bauchmuskelkater vom Training oder eher von den vielen Lachanfällen kommt. Am lautesten lachen wir bei unserem einstudierten Torjubel. Auf Platz eins ist da der TikTok-Trend, bei dem man zu zweit einklatscht und eine dann auf die Schultern der anderen springt. (Zum Leid unseres Trainers, denn er sieht da schon die nächste Verletzung kommen. Sorry!) Im Spiel haben wir sie allerdings noch nie ausgepackt. Ist uns vielleicht doch ein wenig peinlich und wirklich elegant sieht es auch nicht aus – noch nicht. Auf dem Platz fühle ich mich wieder wie ein Kind. Ich lebe nur im Moment und erfreue mich an den kleinen Dingen, wie einem schönen Spielzug. Egal wie alt man ist, jede*r hat dieses innere Kind und es tut gut, es ab und an mal wieder rauszulassen.

Wenn ich auf den Platz laufe und meine Freundinnen sehe, kann ich mir mein Grinsen einfach nicht mehr verkneifen.
© Lena Wachter

Eine ganz besonders schöne Lage

Im Westen Münchens ist der Verein schön gelegen zwischen kleineren Parkanlagen und Wohnhäusern und trotzdem noch mitten in der Stadt. Von der U-Bahn-Halte U3 Brudermühlstraße ist man ruckzuck von der Brüdermühlstraße hingelaufen. Und dank der westlichen Lage sieht man hier einen der schönsten Sonnenuntergänge in ganz München. Ich erwische mich gerne dabei, wie ich jede Woche aufs Neue einfach mal auf dem Platz stehe und in den Himmel starre. Dann bin ich wunschlos glücklich. Und für alle Zuschauer*innen oder Durstigen nach dem Training gibt es auch noch erfrischende Drinks und krossen Pommes auf der Terrasse. Wenn ihr also mal einen neuen Spot für euren Sundowner sucht: Bitteschön! 

© Lena Wachter

DIE BESTEN IDEEN KOMMEN MIR BEIM SPORT

Wenn ich Sport mache, vergesse ich alles um mich herum. Meine To-Do-Liste rückt in meinem Kopf ganz weit nach hinten und ich kann mich voll und ganz auf das Spiel konzentrieren. Witzigerweise kommen mir dabei auch die besten Ideen. Vor allem zu Kochrezepten oder leckeren Restaurants, denn nach dem Sport bin ich immer super hungrig. Ihr könnt euch also sicher sein, dass der ein oder andere Content von mir während des Trainings den Weg in meinen Kopf gefunden hat.

Die perfekte Rezeptur für meinen Lieblingsplatz: Natur, Spaß mit Freund*innen und mentale Entspannung –  trotz der körperlichen Anstrengung. Mehr braucht es nicht, um mich rundum glücklich zu machen.

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