Mein Lieblingsort in München: Der Gärtnerplatz

© Xenia Beitz

Wir empfehlen jeden Tag jede Menge toller Locations, ausgesucht von uns und unseren Autor*innen. Und trotzdem hat jede*r von uns dieses eine immer gleiche Café, in dem er oder sie schon seit Jahren draußen seinen Cappuccino trinkt, den einen See, an den man immer wieder fährt und von dem man einfach nicht genug bekommt oder diese eine Ecke der Stadt, die das Herz jedes Mal aufs Neue höher schlagen lässt. Hier kommen unsere ganz persönlichen Lieblingsorte in München. Heute erzählt uns Xenia, warum für sie der Gärtnerplatz im Glockenbachviertel ihr persönlicher Lieblingsort ist.

Ich komme vom Dorf, aber liebe die Großstadt. Ich bin gesellig, aber in großen Gruppen schüchtern. Ich brauche häufig Menschen um mich herum, aber zelebriere Me-Time-Abende. Ich lebe für Sport, aber überesse mich gerne an Süßem. Ich verachte Klassiker und Hypes, verfalle ihnen aber ständig. Ihr seht schon: Gegensätze ziehen mich irgendwie magisch an und die finde ich eben auch an meinem Lieblingsort in München: am Gärtnerplatz.

Zwischen Studis und Schickeria

Mitten im gehypten Glockenbachviertel drohnt er, der Gärtnerplatz. Eingerahmt von der Corneliusstraße, Reichenbachstraße und Klenzestraße, die sternförmig über den Platz auslaufen. Auf den Stufen des Gärtnerplatztheaters trifft sich die Schickeria Münchens, Studis, Touris und alteingesessene Urbayer*innen. Eine Mischung, so bunt wie der Gärtnerplatz selbst – und mitten drin bin ich.

© Christian POGO Zach

Meist auf einer der am Rand stehenden Bänke sitzend und beschäftigt damit, dem Trubel zuzusehen. Wenn man mich nach meinen Hobbys fragt, dann müsste ich "people watching" eigentlich auch angeben. Das kann ich nirgendwo besser zelebrieren als am Gärtnerplatz. Natürlich nicht auf eine despektierliche oder gar judgy Art, sondern einfach aus reiner Interesse heraus. Was tragen die Menschen? Mit wem sind sie unterwegs? Allen voran der Gedanke: Was haben sie wohl gerade vor? Oft schweifen meine Gedanken dabei ab und in meinem Kopf setzt sich eine Geschichte zusammen. Wohin der große Mann auf dem roten Fahrrad wohl gerade fährt? Ist er verabredet oder wartet zu Hause sein schnurrender Kater auf ihn?

Mit knusprigen Pommes tagträumen

© Xenia Beitz

Besonders gut sinnieren und abschweifen, lässt es sich übrigens mit einer warmen Portion Pommes in der Hand. Natürlich mit Senf! Richtig gelesen. Vielleicht ein weiterer Grund dafür, warum ich so gerne am Gärtnerplatz bin. Vom Bergwolf sind es nur ein paar Schritte zur nächsten Bank. Während ich den knusprigen Kartoffelsnack vertilge, fühlt sich das Leben am Gärtnerplatz einfach leicht an. Jede*r geht dem eigenen Rhythmus nach und das Treiben, dem man von außen zuschaut, wirkt beruhigend.

Man sieht Familien, die mit klebrigen Händen von der Eisdiele um die Ecke kommen, Theaterbesucher*innen, die mit schicker Kleidung auf den Stufen des Theaters verweilen und Jugendliche, die auf der Mittelinsel den ersten Drink des Abends sippen. Ist das nicht herrlich?

Slow Life im Trubel der Stadt

© Xenia Beitz

Ein bisschen "slow life" in der Großstadt. Und obwohl es ein Klassiker ist, ist mein Lieblingsort noch nicht so überlaufen, denn meist dient der Gärtnerplatz nicht dem Verweilen. Viele nutzen ihn nur als Überquerungs- oder Treffpunkt. Zwischen Isar und Viktualienmarkt ist die Konkurrenz eben auch groß. Gut für mich, denn so konnte ich mir bisher immer einen Platz zum Peoplewatching ergattern und Menschen dabei beobachten, wie sie in den Geschäften, die den Platz einrahmen, bummeln. Ob Ace & Tate, Junglück oder Penny: Auch diese Auswahl ist vielfältig und meist nicht so überlaufen wie in der Innenstadt, ein paar hundert Meter weiter.

Alles in allem ein herrlicher Ort zum Tagträumen, Sinnieren und Runterkommen. Ich glaube, das sehe nicht nur ich so – also lasst mir noch einen Platz auf den Bänken übrig.

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