Münchner Originale #5: Gstanzl-Sängerin Liesl Weapon
Sie gehören zum Stadtbild wie die Frauenkirche, das Siegestor oder der Olympiaturm. Egal wie sehr sich die Stadt verändert, sie sorgen dafür, dass München authentisch bleibt. Menschen, die die Seele der Stadt verkörpern. Was wäre München ohne seine Originale? Wir haben uns auf den Weg gemacht, um mehr über sie und ihre – unsere – Stadt herauszufinden. Folge Fünf: Musikerin, Kabarettistin und Gstanzl-Sängerin Liesl Weapon.
"Wenn man damals als Teenager Akkordeon gespielt hat, war das gar nicht mal so cool." Mittlerweile ist Amelie Magdeburg, die den meisten wohl eher unter ihrem Künstlernamen "Liesl Weapon" ein Begriff ist, kein Teenager mehr. Ihr Akkordeon begleitet sie aber bis heute. Vielleicht nicht bis zu unserem Interview im Café Pini in der Klenzestraße, aber definitiv auf die Bühne. Amelie aka Liesl ist nämlich Musikern, Kabarettistin und vor allem eines – Gstanzlsängerin. Oder wie sie es nennt: "Bayerischer Rap".
Während andere die Familie an Weihnachten mit nicht vorhandenen Blockflöten-Skills folterten, lernte sie alles aus ihrer "Quetschn" herauszuholen.
Ihr erstes Akkordeon hielt sie bereits mit sechs Jahren in Händen und während andere die Familie an Weihnachten mit nicht vorhandenen Blockflöten-Skills foltern, lernte sie alles aus ihrer "Quetschn" herauszuholen. Alles, außer traditionell bayerischen Klängen. Das kam erst später, als die studierte Kunsthistorikerin in ihrer damaligen WG ein großes Weißwurstfrühstück für Freunde veranstaltete und dort mit ihrem Mitbewohner erste Gstanzl zum Besten gab. Die ersten selbstgeschriebenen Versionen entstanden für die Hochzeit einer Freundin.
"Meine Mama kommt aus Niederbayern, aber mein Papa ist ehrlich gesagt a Preiß – aber bestens integriert." Die gebürtige Kraillingerin erzählt, wie ihre Eltern schon in den 80ern von japanischen Touristen auf der Wiesn fotografiert wurden. Vor allem deshalb, weil ihr Vater sich immer besonders herausputzt – mit Tracht und allem drum und dran. Da merkt ihm keiner an, dass er kein Urbayer ist. Aber wie funktioniert diese Integration? Muss man sich einfach in eine Tracht schmeißen? Bairisch lernen? Das richtige Bier trinken?
Meine Mama kommt aus Niederbayern, aber mein Papa ist ehrlich gesagt a Preiß – aber bestens integriert.
Als Zuagroaster in Bayern ist man wohl am besten bedient, wenn man jemanden hat, der sich auskennt, einem Tipps gibt, die Sprache beibringt oder auch erklärt, was man lieber sein lassen sollte. Für alle, die keine Ehefrau aus Niederbayern oder gar aus München haben, gibt es da ja zum Beispiel uns oder ganz aktuell auch die Sommer-Kampagne der Urmünchner Brauerei "Hacker Pschorr" mit dem Motto "Nix für Preißn".
Klingt erstmal nach dem genauen Gegenteil? Vielleicht, aber wer sich von seinem Preißn-Stigma befreien will, der sollte sich mal die Hacker-Pschorr Spezltouren anschauen. Gemeinsam mit Münchner Lokalberühmtheiten entdeckt man so Münchens Stadtviertel auf eine ganz besondere Art – und versporchen, da wird selbst der eingefleischteste Münchner noch etwas Neues entdecken Und genau hier kommt Liesl wieder ins Spiel, denn sie lädt am Samstag, den 17.06. zur ersten Tour durchs Glockenbach. Die Plätze sind limitiert, aber bei uns könnt ihr noch welche gewinnen.
Das Glockenbach ist sozusagen Liesls Hood, denn sie lebt mittlerweile seit vielen Jahren in München. Sie hat zwar in verschiedenen Vierteln gewohnt, aber nie weit von der Isar. Ihr Zuhause ist und bleibt das Glockenbach. Das merkt man sofort, denn kaum erscheint sie vorm Café, wird sie auf der Straße von bekannten Gesichtern gegrüßt. Hier kennt sie sich aus. Wer ist also besser geeignet, euch eine ganz besondere Tour durch dieses Viertel zu geben?
Und für all diejenigen, die noch ein bisschen mehr Nachhilfe brauchen und sich in der bayerisch-österreichischen Musikkultur nicht so gut auskennen und mit einem großen Fragezeichen über ihrem Kopf vorm Bildschirm sitzen, gibt's noch ein bisschen Nahhilfe in Sachen Gstanzl: Ein Gstanzl ist nichts anderes als ein kurzes Lied. Ein Vierzeiler, in dem ironisch über eine Person oder Situation gesungen wird. Gerne improvisiert, gerne mit Augenzwinkern. Die Bandbreite reicht da von liebenswert neckend über intelligent ironisch bis hin zu derb oder sogar bösartig. In jedem Fall aber humoristisch und erschreckend ehrlich.
Ich habe tatsächlich einmal in meinem Leben jemanden mit einem Gstanzl zum Weinen gebracht.
"Damit muss man auch umgehen können." Liesl erzählt von dem schmalen Grat, auf dem sie sich bewegt, wenn sie Gstanzl schreibt. Ihr ist der individuelle Bezug besonders wichtig, deshalb arbeitet sie nicht mit einem festen Repertoire, sondern schreibt für jede Veranstaltung, für die sie gebucht wird, eigene Texte. Meistens kommt das natürlich besonders gut an. Manchmal kann das aber auch schief gehen.
"Ich habe tatsächlich einmal in meinem Leben jemanden mit einem Gstanzl zum Weinen gebracht." Wie sie da so mit ihren blonden Haaren, dem freundlichen Lächeln und dem luftigen Sommerkleid auf einem kleinen Hocker vorm Café Pini sitzt, kann man ihr das nur schwer glauben. Aber ja, lustig sein ist harte Arbeit und in den meisten Fällen wird die Tränendrüse dann doch aus Freude und Belustigung aktiviert. Wir fragen uns jetzt, wie wohl ihr ganz persönliches Glockenbach-Gstanzl klingt.
Wie so ein Glockenbach-Gstanzl klingen könnte, fragt ihr sie dann aber am besten selbst, denn am Samstag, 17.06. um 15 Uhr lädt sie gemeinsam mit Hacker-Pschorr zur ihrer ganz persönlichen Spezltour durchs Glockenbach. Da die Teilnehmerzahl für die Tour limitiert ist, verlosen wir exklusiv 1x2 Plätze! Wenn ihr Lust habt, euch von Liesl Weapon ihr Glockenbach zeigen zu lassen, dann schreibt uns doch eine nette Mail (oder ein Gstanzl) mit dem Betreff "Spezltour" an [email protected]. Viel Glück!
Dieser Beitrag wurde von Hacker Pschorr gesponsert.