In der Veloterie bekommt ihr Vintage Räder zu fairen Preisen

© Stefan Pistauer

„Bei keiner anderen Erfindung ist das Nützliche mit dem Angenehmen so innig verbunden, wie beim Fahrrad.“ Da hat er Recht der gute, alte Adam Opel. Und dann hat er eine Autofirma gegründet. Selbst Schuld, denn mit den richtigen Fahrrädern würde er heute vermutlich mehr Geschäft machen als mit seinen vierrädrigen, motorisierten Gefährten. Wer das aktuell besser erkannt hat, ist der 28-jährige Stefan Pistauer, der Anfang Juni seine Veloterie im Container Collective eröffnet hat.

Schon zu Studienzeiten hat er alte Fahrräder restauriert und damit sein Geld verdient. Mit der Eröffnung der Veloterie wird das Ganze etwas professioneller. Guter Move, denn ein cooles Fahrrad in München zu finden, das vor allem in Sachen Style (am besten Vintage-Retro-Oldschool) überzeugt, ist gar nicht mal so einfach. Was sind wir schon über Flohmärkte gewandert, haben auf die Fundsachenversteigerungen gehofft und tatsächlich mit der Idee gespielt, kriminell zu werden, weil dieses stylishe Peugeot-Rennrad schon so lange unbenutzt am Straßenrand steht.

© Stefan Pistauer
Veloterie
© Stefan Pistauer

Geholfen hat das alles nichts, denn das Angebot an wirklich lässigen Rädern ist in München verschwindend gering. Wenn das gute Stück dann noch in einem fahrbereiten Zustand und der Preis auch noch einigermaßen leistbar sein soll, ist es die altbekannte Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Wenn man nun aber mal durchs Container Collective streift und nicht schon im Café oder der Bar hängen bleibt, sondern ein paar Meter weiter läuft, dann wird man nicht schlecht staunen. Denn vor den rostroten Containern am Knödelplatz (ja, der heißt wirklich so) wird man regelrecht erschlagen von einer erstaunlich großen Auswahl an erstaunlich nicen Fahrrädern, die jedes Hipster-Herz höher schlagen lassen.

© Stefan Pistauer
© Stefan Pistauer

Geradezu geblendet wird man von den polierten Stahlrahmen. Willkommen im Vintage-Rennrad-Himmel. Ein klassisch rotes Peugeot-Rennrad schmiegt sich an das dunkelblaue Motobecane Damenrad und ihr könnt euch sicher sein: Die Räder sind top in Schuss. Stefan bringt sie direkt aus Frankreich mit und dann werden sie professionell aufgemöbelt, sodass ihr euch einfach nur drauf setzen und los radeln müsst.

So schafft er es, dass die Räder zwar Vintage-Charme versprühen, sich aber fahren und anfühlen wie neu.

Sofern ihr euch entscheiden könnt natürlich, denn waren wir vorher froh, wenn wir überhaupt mal einen coolen Vintage-Rahmen entdeckt haben, steht man in Stefans Veloterie auf einmal vor der Qual der Wahl. Preislich seid ihr dann ab 350 Euro dabei. Natürlich kein Ultra-Flohmarkt-Schnäppchen, aber im Vergleich zu dem, was der ein oder andere dreiste Flohmarktdantler für seine 80er-Jahre-Rostlauben haben will, ein sehr starkes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Noch dazu, weil es Stefan wichtig ist, dass er nur Räder im Angebot hat, bei denen der Lack komplett intakt ist und sie so hergerichtet werden, dass ihr keine Angst haben braucht, dass sie unter eurem Hintern zusammenkrachen. So schafft er es, dass die Räder zwar Vintage-Charme versprühen, sich aber fahren und anfühlen wie neu. Die Verlockung ist groß und daher kaufen wir uns jetzt erstmal nur eine Einzelfahrkarte Richtung Ostbahnhof.

© Stefan Pistauer
Veloterie
© Stefan Pistauer

Veloterie | Atelierstraße 10-18, 81671 München | Montag – Samstag: 11.00–14.30 Uhr, nachmittags und abends nach Absprache | Räder ab 350 Euro | Mehr Info

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