089 – 8 Fragen, 9 Antworten mit Carolina Heberling

© Kevin Barz

Carolina Heberling lebt seit 25 Jahren in München und Umgebung – 20 davon in der Vorstadt und fünf Jahre in der Großstadt. Zuerst in der Au, seit vergangenem Jahr nun in Schwabing. Man trifft sie in der Kantine der Kammerspiele, beim Spazieren im Englischen Garten, mit einer Drugstore-Pizza (der Imbiss, nicht das Restaurant) in der Hand am Wedekindplatz, auf einen Munich Mule im 404 page not found oder beim Buchshopping in der Buchhandlung Lehmkuhl.

Aktuell arbeite Carolina als Dramaturgin (z.B. für die Produktion "SAAL 600“ an den Kammerspielen, die im März Premiere hatte) und als freie Autorin, unter anderem für die SZ und den Münchner Feuilleton. Außerdem schreibt sie Kurzprosa, bekocht leidenschaftlich gerne ihre Freunde und reist durch die Gegend. Dieses Jahr sind geplant: Hamburg, Rom und Schottland.

1. Das Schönste, das ein Türsteher in München einmal zu dir gesagt hat?

Ich gehe so selten in Läden mit Türstehern – da muss ich leider passen.

2. Deine teuerste Taxifahrt?

Ich bin in der Vorstadt aufgewachsen, aber als Teenager war ich über’s Wochenende oft bei meinem Vater in Schwabing. Perfekter Ausgangspunkt für eine Kneipentour mit Freunden. Mein Vater drückte mir dann immer zehn Euro in die Hand, dazu stets der Satz: „Vor zwölf die U-Bahn, nach zwölf ein Taxi.“ Ganz ehrlich, Papa, ich habe das Geld jedes einzelne Mal versoffen und bin heim gelaufen. Die teuerste Taxifahrt war also wohl die, die nie stattgefunden hat – Bier statt Chauffeur!

3. Was wirst du an München nie verstehen?

Warum kleine Veranstaltungen medial oft so aufgebauscht werden. Bestes Beispiel: Tiny House Festival im April diesen Jahres. Wahnsinnig viel Werbung vorab auf Facebook, vor Ort ein DJ und hippe Getränke. Doch noch kleiner als die Häuschen war letztlich das Event: Es gab genau zwei Tiny Houses, die man angucken konnte. Enttäuschend.

4. Wann und wo hast du zuletzt jemanden Bekanntes getroffen?

Ich merke es irgendwie nie, wenn mal ein Promi meine Wege kreuzt. Erst hinterher, wenn jemand sagt, „Krass, da war gerade der…“, bekomme ich das dann mit. Das ist mir jetzt schon mit Elfriede Jelinek, Uwe Ochsenknecht, Jette Joop und vielen anderen passiert. Offenbar bin ich zu sehr in meiner eigenen Welt unterwegs, um diese Menschen wahrzunehmen.

5. Wo kennst du den Kellner mit Namen und was bestellst du bei ihm? 

Im Pilsdoktor. Da wird traditionell eine Flasche Apfelkorn für die Runde bestellt. Der schmeckt zwar widerlich, wird aber auf einer kleinen Modelleisenbahn das Lokal entlang zum Tisch gefahren. Allein dafür lohnt es sich schon.

6. Wohin flüchtest du, wenn Wiesn ist?

Die letzten zwei Jahre war ich zur Wiesn-Zeit in Rom unterwegs – und habe das Oktoberfest irgendwie vermisst. In Jeans und Pulli über die Oide Wiesn bummeln und ein Lebkuchenherz futtern, ist doch schön. Da muss ich nicht flüchten. Wobei: Italien ist halt auch schön. Besonders im September.

7. Der schönste bayerische Fluch?

Saupreiß, japanischer!

8. Dein letztes Handybild von der Isar? 

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© Carolina Heberling

9. …

Gegenfrage an euch: Erstickt München an seiner eigenen Geschichte?

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