Ausflugsvergnügen: Ein Offline-Wochenende im Hofgut Hafnerleiten

Als ich das Hofgut Hafnerleiten in unseren 11 wunderschönen Wellnesshotels in Bayern entdeckte, wusste ich sofort: Da muss ich hin! Nicht nur, weil Wellnesswochenenden sozusagen mein Hobby sind, sondern vor allem weil mich das besondere Konzept des Hotels interessierte. Im Hofgut gibt es weder Internet noch Handyempfang. Wer telefonieren möchte, muss mindestens einen Kilometer wegspazieren oder einfach vom Haustelefon der Rezeption anrufen – richtig gelesen, Haustelefon!

Ansonsten: Nada! Statt Instagram und WhatsApp gibt es hier hervorragendes Essen, einen wunderschönen Wellnessbereich, Strickzeug auf dem Zimmer, freistehende Badewannen, tolle Ausblicke, nette Nachbarn, eigene Schwimmteiche und jede Menge Bücher.

Doch nach einer Woche, in der ich nicht nur viel gearbeitet hatte, sondern auch noch krank war und dank Schlafstörungen jeden Morgen schon früh wach lag, war meine Freude nicht mehr ganz so groß, jetzt in ein Hotel zu fahren und damit natürlich auch irgendwie zu arbeiten. Immer noch mit Kopfschmerzen stieg ich zu meiner Freundin ins Auto und dachte mir: "Ich mach' das jetzt, zur Not liege ich nächste Woche halt richtig flach." Was dann passierte, konnte allerdings niemand erahnen: Ich wurde hier endlich gesund – und schlief so gut wie lange nicht mehr!

Freitag, 21 Uhr: Ankunft im Hofgut Hafnerleiten

Aber eines nach dem Anderen. Freitagabend kommen wir erst spät los in München, das Hofgut Hafnerleiten liegt fünf Minuten von Bad Birnbach entfernt – mit dem Auto braucht man zwei Stunden, mit dem Zug (bis nach Bad Birnbach) je nach Umsteigemöglichkeiten auch mal drei Stunden. Als wir um 21 Uhr im Hotel ankommen, wartet in unserem Themenhaus schon ein kleines Abendessen auf uns. Vor dem Kamin essen wir leckere Antipasti, aus einem Glas Wein werden schnell drei und wir sinken ins Bett.

Samstag, 9 Uhr: Frühstück am Kamin

Ausflugsvergnügen: Ein Offline-Wochenende im Hofgut Hafnerleiten
© Anja Schauberger
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Ebenfalls besonders (und sehr angenehm) am Hofgut: Man kann daheim frühstücken – das heißt, man muss sich um 9 Uhr morgens nicht aufhübschen. Jeder, der es hasst, seine Schuhe anzuziehen, bevor er überhaupt einen ersten Kaffee getrunken hat und sich all die aufgestylten Pärchen in Wellnesshotels zu geben, der wird mich bestens verstehen. Hier wird das Frühstück ins Haus gebracht – so kann man ganz in Ruhe zu zweit oder auch alleine vorm Kamin sitzen und in Schlafanzug und Bademantel Croissants essen, ratschen, den Ausblick genießen.

Samstag, 11 Uhr: Pasta-Kurs und Mittagessen

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© Anja Schauberger
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Nach unserem ausgedehnten Frühstück wird es Zeit für: Essen, was sonst. Um 11 Uhr findet ein Pasta-Kurs im Haupthaus statt. Passend zum Thema Entschleunigung machen wir hier verschiedene Pasta-Sorten selbst – den Teig hat Köchin Franzi natürlich schon vorbereitet. So formen wir Rote-Bete-Ricotta-Tortellini, Spinat-Ricotta-Ravioli und, aus den Resten, Pappardelle.

Fühlt sich wirklich gut und entschleunigend an. Natürlich bilde ich mir sofort ein, mir unbedingt eine Pasta-Maschine zulegen zu müssen – und selbstverständlich wieder viel öfter selbst zu kochen. Mal sehen, was daraus wird. Jetzt macht uns Franzi erst einmal die drei verschiedenen Nudelsorten mit passenden Soßen dazu. Wir trinken ein, zwei Gläser Weißwein dazu und der Nachmittag ist plötzlich ganz leicht.

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© Anja Schauberger
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Samstag, 15 Uhr: Sauna, Wellness und viel Schlaf

Nach zwei Hauptmahlzeiten und zwei Glaserl schläft es sich ja bekanntlich besonders gut. Also legen wir einen Wellnessnachmittag ein, schlafen im gut beheizten Farbwürfel sofort ein, saunieren – und trauen uns dann aber leider nicht in den fast zugefrorenen See zu springen. Im Hofgut gibt es eine klassische, finnische Sauna und eine etwas kühlere Erdsauna, die ab 17 Uhr nur noch für die Gäste des Hang- und Wiesenhauses zugänglich ist (ein Grund, sich unbedingt hier einzumieten!). Außerdem warten noch ein Ruheraum mit direktem Blick auf den Teich und ein Massageraum.

Wir buchen uns eine Massage für den nächsten Tag. Bevor es zum Abendessen geht, nehme ich noch ein Bad in unserer freistehenden Badewanne. So schön das Saunieren und die verschneite Landschaft des Hofguts im Winter ist, würde mich auch der Sommer hier interessieren. Man könnte (von allen Themenhäusern, die am Wasser stehen) direkt von seiner Terrasse in den Teich springen, den üppigen Kräutergarten riechen und in dem Innenhof des Haupthauses italienische Abende feiern.

Ausflugsvergnügen: Ein Offline-Wochenende im Hofgut Hafnerleiten
© Anja Schauberger
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Samstag, 18.30 Uhr: Abendessen an der Tafel

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© Anja Schauberger
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Abends trifft man sich hier im Haupthaus zum Abendessen. Wer mag, kann gegen einen kleinen Aufpreis auch im eigenen Themenhaus dinieren. Bei so wenig Handyempfang ist es aber auch mal ganz schön, wieder mit Menschen an der langen Tafel in Kontakt zu kommen – und obwohl die beiden Pärchen, die mit uns hier sind, komplett anders sind, haben wir einen richtig netten Abend. Das kann daran liegen, dass niemand immer wieder nervös auf sein Handy schaut oder auch einfach daran, dass wir – so verschieden alle sind – eines gemeinsam haben: Wir suchen Ruhe hier.

Köchin Franzi macht uns eine Sellerie-Suppe mit Garnelen, zur Hauptspeise Kalbsrücken mit Gemüse und danach noch ein feines Schokoladenmousse mit Früchten. Ich mag es, wie sie kocht – daran ist nichts gekünstelt oder übertrieben extravagant. Man könnte fast sagen, ihre Küche ist bodenständig, zum Einsatz kommen  regionale Produkte, auch viele direkt vom Hofgut, und italienische Lebensmittel, die das Besitzerpaar regelmäßig importieren lässt oder selbst mitbringt.

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© Anja Schauberger
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Sonntag, 11 Uhr: Massage und Farbwürfel

Direkt neben unserem heißgeliebten Farbwürfel, der genau die richtige Wärme hat, um hier sofort einzudösen, findet am Sonntag unsere Massage statt. Hier muss man sich nicht zwischen 16 verschiedenen Angeboten entscheiden – es gibt ganz einfach die "Entspannungsmassage", 70 Minuten für 89 Euro, 90 Minuten für 109 Euro, bei der auf Wunsch auch heiße Steine zum Einsatz kommen. Ich bin sehr begeistert von der Masseurin. Denn während andere nur um den heißen Brei massieren, geht sie dahin, wo es wehtut – aber so soll es, finde ich zumindest, auch sein. Danach unbedingt noch zehn bis hundert Minuten im warmen Farbwürfel liegen und nach draußen gucken.

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© Anja Schauberger
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Sonntag, 14 Uhr: Rundgang durch die Themenhäuser

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© Anja Schauberger
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Zum Abschluss bekommen wir noch eine Führung über das komplette Gelände. Insgesamt gibt es im Hofgut Hafnerleiten sieben Themenhäuser, darunter ein Baumhaus und ein Bootshaus mit komplett eigenem Schwimmteich, und drei "Rottaler Langhäuser", die erst vor Kurzem dazu gebaut wurden. Diese drei Häuser entstanden auf Wunsch vieler Gäste für längere Aufenthalte oder komplette Eigenversorgung.

In diesen größeren Designhäusern befinden sich voll ausgestattete Küchen, auf Wunsch kann aber auch die Halbpension gebucht werden. Da jedes Haus umringt von Wald, Bambus oder Wasser ist, hat man schnell das Gefühl, hier komplett alleine zu sein. Die vielen Terrassen und zwei Stockwerke geben auch zu zweit genug Rückzugsmöglichkeiten. Und innen sind die Langhäuser so designig und schön, dass man am liebsten gleich hier bleiben möchte.

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© Anja Schauberger
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Sonntag, 16 Uhr: Abreise nach München

Ich kann mich dagegen gar nicht trennen von unserem wunderhübschen Wasserhaus. Und während ich am Samstagvormittag noch panisch auf der Suche nach Handynetz war, möchte ich mittlerweile schon gar nicht zurück in die Online-Welt. Ich bin plötzlich so ruhig innerlich, denke nicht nur an die Arbeit, sondern auch mal an mich – oder noch besser: an gar nichts.

Obwohl wir mit Pasta-Kurs, Wellness, Abendessen, Massage und ausgedehnten Frühstücken auch immer gut zu tun hatten, habe ich hier wie nebenbei einen ganzen Roman gelesen – toll, wie viel Zeit man plötzlich hat, wenn man am Wochenende nicht auf Instagram abhängt. Das Hofgut Hafnerleiten ist mein persönlicher Herzensort geworden – dieser Ort, von dem du weißt, du wirst auf jeden Fall wiederkommen.

Mein Fazit: Auch, wenn das Hofgut keine günstige Angelegenheit ist, lohnt sich das Geld absolut – denn im Vergleich zu anderen Wellnesshotels habe ich nachhaltig etwas von dem Wochenende. Nicht nur, dass ich total entspannt in die neue Woche starte, meine Handynutzung ist auch um einiges bewusster geworden. Ich versuche es jetzt immer erst morgens im Büro einzuschalten, abends nur noch für begrenzte Zeiten dranzuhängen und es schon gleich gar nicht mehr mit ins Bett zu nehmen. Ich möchte wieder viel mehr lesen, mir auch daheim mal Offline-Wochenende gönnen. Ihr erreicht mich an meinem Haustelefon.

Ausflugsvergnügen: Ein Offline-Wochenende im Hofgut Hafnerleiten
© Anja Schauberger
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Hofgut Hafnerleiten | Brunndobl 16, 84364 Bad Birnbach | Themenhäuser mit Halbpension: 170 Euro pro Nacht pro Person | Mehr Infos

Wir wurden vom Hotel eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung!

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