Erdbeer-Gin mit Basilikum-Schaum: Die neue Juliet Rose Bar
Wir sind ja schon immer große Verfechter von Hotelbars. Ja, es kostet schon ein bisschen Überwindung, sich seinen Weg durch die prunkvollen Foyers bis an die rettende Theke zu bahnen. Dieses Phänomen nennt man Marmor-Angst, wie ich soeben gelernt habe. Ziemlich bescheuert, denn man lässt sich hier ganz schön was entgehen. Zum Glück hat die neue Juliet Rose Bar, die ein Teil des Hilton Hotels in der Rosenheimerstraße ist, ihren ganz eigenen Eingang!
Kaum angekommen, bin ich direkt schockverliebt in die Einrichtung und weiß gar nicht, wohin ich zuerst schauen soll. Es gibt Sitzbereiche in verschiedenen Höhen, mal an der Bar, mal auf den wunderschön türkis-grünen Sofas. Die Bar ist U-förmig aufgebaut, sodass man am Abend gut ins Gespräch kommt. Oder eben von allen Seiten schnell an seinen Drink kommt. Hier wartet auch schon das gesamte Team mit einer erfrischenden Grapefruit-Limonade, die mir hilft, mich etwas zu sammeln.
Es geht auch direkt weiter mit Drinks. Obwohl "Drinks" dem, was hier ins Glas kommt, wirklich nicht gerecht wird – und auch "Glas" ist ein unpassender Begriff, denn ich beobachte mich im nächsten Moment, wie ich aus einem kupfernen Globus trinke. Der absolute Wahnsinn! Der Thyme Traveller ist eine Mischung aus einem mit Thymian verfeinerten Wodka, Ingwer, Pink Grapefruit und Soda. Der nächste liquide Traum ist ein Erdbeer-Gin mit Basilikum-Schaum. Unbedingt probieren!
Ein edles drei-Gänge-Menü zum Drink
Ich weiß: Man sollte nie auf leeren Magen trinken. Der Küchenchef Roman Kotte ist sich dessen auch bewusst und tischt ein edles Drei-Gänge-Menü auf. Ein Kabeljau Ceviche mit Süßkartoffel-Püree macht den Anfang. Der zweite Gang ist in Nussbutter gegarter Lauch auf Miso-Schaum mit Honigpollen – und spätestens da erlebe ich eine unglaubliche Geschmacksexplosion. Lauch klingt erst einmal super lame und kommt wohl bei den wenigsten regelmäßig auf den Teller, aber was ich gerade mit jedem Bissen schmecke, ist wirklich eine Offenbarung. Last but not least serviert Roman Bio-Hühnerfilet mit Hirtenkäse auf bunten Tomaten. Ziemlich angeheitert bin ich trotzdem.
An der Bar sowie in der Küche wird ressourcenorientiert gearbeitet. Heißt: Es wird möglichst alles verwendet und wenig verschwendet. „Schalen beispielsweise lassen sich wunderbar für eine Essenz oder einen Sirup nutzen. Aus Wurzeln oder Stängeln gewinnen wir fantastische Aromen.", erklärt Oliver von Carnap. Er ist hier Barchef und in Fachkreisen eine wahre Ikone. Weil viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird, kommt natürlich auch kein Plastikstrohhalm ins Glas.
Die Juliet Rose ist übrigens eine echte Rosenart, die das Team schwer beeindruckt hat. Über Jahre hinweg und unter hohem persönlichen sowie finanziellen Einsatz schuf eine Gruppe von Rosenzüchtern diese besondere Blüte: Die raffinierteste Züchtung der Welt. „Mich persönlich begeisterte von Anfang an die Idee, eine Bar zu schaffen, die ebenso einzigartig und feinsinnig ist wie die Juliet Rose“, erklärt General Manager Sebastian Lumpe. So viel Leidenschaft ist eben ansteckend und diese Inspiration steckt nicht nur im Namen, sondern auch in Einrichtung und dem gesamten Konzept.
Unbedingt probieren // Den gegarten Lauch auf Miso-Schaum und Erdbeer-Gin-Basilikumschum-Cocktail, dessen Namen ich vergessen habe.
Vegetarisch // Viel!
Mit wem gehst du hin // Mit den Mädels oder deinem Date für einen besonderen Anlass.
Lärmfaktor // Draußen an der Rosenheimerstraße geht es schon geschäftig zu, aber der breite Bürgersteig und die Pergola schirmen die Geräusche ab. Drinnen verteilt sich das Gemurmel in dem großen Raum.
Preise // Snacks zum Teilen an der Bar für 3,50 Euro, Lauch & Miso für 5,50 Euro, Frühstücksangebot ab 5,50 Euro, Drinks um die 10 Euro.
Besonderheit des Ladens // Die unglaublich guten und besonderen Drinks, die wunderschöne Einrichtung – man vergisst, dass man immer noch in einer Hotelbar ist.
Juliet Rose | Rosenheimer Straße 15, 81667 München | Donnerstag – Samstag: 07.30–02.00 Uhr, Sonntag – Mittwoch: 07.30–01.00 Uhr | Mehr Info
Wir wurden von der Bar eingeladen. Das beeinflusst aber nicht unsere ehrliche Meinung.