Japanische Bar-Oase in der Altstadt: Fancy Drinks im Wabi Sabi Shibui
Immer, wenn ich in Bars beim Gin-Angebot angekommen bin, herrscht Überforderung. Welchen von den 36 Sorten soll ich denn jetzt nehmen? Meistens führt das Szenario nach Schweißausbruch, Haare raufen, Pro-Kontra-Liste und etwa drei Nervenzusammenbrüchen dazu, dass ich das selbe bestelle wie immer. Wer die 35 restlichen Sorten trinkt? Keine Ahnung. Das neue Wabi Sabi Shibui räumt mein Hirn auf und nimmt mir die Entscheidungsproblematik ab. Dort gibt’s nämlich pro Spirituose einen, maximal zwei Hersteller. Das macht die Sache für notorische Nicht-Entscheider leichter. Aber wer steckt dahinter?
Gründer und Bar-Chef Klaus Stephan Rainer (kennen wir bereits aus der Goldenen Bar) hatte schon immer eine Schwäche für Japan und dessen besondere Philosophien. Das Wabi Sabi Shibui soll eine Hommage darauf sein. Der Name kommt aus der japanischen Ästhetik: minimalistisch, unperfekt, entschleunigt. Der meterhohe Raum war früher eine Galerie, dann 15 Jahre lang ein Edelbäcker, jetzt Bar, Restaurant und Store. Es gibt Platz für 60 Gäste – 30 drinnen, bei Sonne 30 draußen.
Das Interior ist ein Hipster-Traum in Salbeigrün mit Messing, unverputzten Wänden und viel Holz. Neben Food und Drinks gibt es ausgewählte Magazine, frische Blumen und handgefertigte Teekannen zu kaufen. Klingt nicht nach einer Abschuss-Location für Freitagnacht? Richtig. Das Lokal soll ein Ort sein, an dem man sich nach einem langen Tag einen gepflegten Feierabend-Drink gönnt, deswegen schließt die Bar auch schon gegen Mitternacht. Das Publikum reicht vom Anzugträger bis zum Hippie. Als wir die Location Freitagabend besuchen, sitzen außerdem Hauptkommissar Leitmayr und der Beamte Hammermann vom Münchner Tatort an einem der Tische – und wir flippen aus. Still und leise natürlich.
Fancy Drinks, Snacks und japanische Pfannkuchen
Zu den fancy Spezialitäten gehört der Drink „Vicky Chen“ – Champagner mit Granatapfel für 14,50 Euro nicht ganz günstig – oder der „Saketini“. Hier wird’s speziell: eine Martini-Variante auf Sake-Basis, mit rohen Garnelen aus Bayern dekoriert und in einem Holzkästchen serviert. Wer Hunger hat, sollte unbedingt Ramen probieren: Die hohe Qualität der Lebensmittel (Nachhaltigkeit steht auf der Tagesordnung) und die bis ins kleinste Detail ausgetüftelten Rezepte sind nicht nur für Fans von japanischen Gerichten geeignet. Frühstück gibt’s hier übrigens auch. Japanische Pfannkuchen? Yes, please!
Unbedingt probieren // Vicky-Chen, den rosa Champagner-Traum mit Granatapfelkernen!
Mit wem gehst du hin // Mit den Lieblingskollegen oder der besten Freundin, wenn’s was zu feiern gibt.
Lärmfaktor // Musik steht eher im Hintergrund, hier kann man sich easy unterhalten ohne gegen jemanden anschreien zu müssen.
Preise // Das Pils kostet 4 Euro, einen klassischen Gin Tonic gibt’s für 9,50 Euro. Ramen-Gerichte starten bei 13 Euro.
Besonderheit des Ladens // Weniger ist mehr: Dieses Konzept wurde bis ins kleinste Detail übertragen, auch aufs Angebot. Es gibt das Beste vom Besten. Und das reicht vollkommen.
Wabi Sabi Shibui | Ludwigstraße 11, 80539 München | Montag – Freitag: 08.00–24.00 Uhr, Samstag: 16.00–24.00 Uhr | Mehr Info