11 Orte in München, an denen Queer-Sein besonders bunt gefeiert wird
Gelebt, geliebt, gefeiert – die Queer-Kultur hat in München Tradition. Die Münchner Partei 'Die rosa Liste' war zum Beispiel als eine der ersten homosexuellen Parteien auf Europaebene vertreten. München war auch eine der ersten Städte, die den jährlich stattfindenden Christopher Street Day ausgerichtet hat. Angefangen hat alles im Glockenbachviertel, wo uns die Paradiesvögel jeden Tag zeigen wie schön Diversität ist. Aber die Queer-Kultur lebt längst überall in München. Und sie ist wunderbar vielfältig: Hier wird bayrisches Brauchtum genauso gefeiert wie die DragQueens im Garry Klein. München liebt’s eben bunt und wir lieben München deshalb umso mehr! Die LGBTQ-Community beweist mit Kunst, Musik und Showbiz-Vibes, dass es in München Raum für alle gibt. Wir stellen euch 11 wunderbare Orte vor, an denen Queer-Sein besonders bunt gefeiert wird. #spreadthelove #lovehasnogender
1 Jeden ersten Freitag im Monat bei "Deep" im Palais queer feiern
Queere Partys gibt es in München eindeutig zu wenige. Das dachte sich auch das Palais und geht mit der neuen Partyreihe "Deep" an den Start. Jeden ersten Freitag im Monat verwandelt sich der Club in ein regenbogenfarbiges Wunderland. Alle open-minded People sind willkommen und können die Nacht zum Tag machen und bis zum Sonnenaufgang oder noch länger feiern. Dabei ist das Motto: "Dress to impress or wear less, but always be yourself!"
2 Mit d'Schwuhplattlern bayrisches Brauchtum feiern
D'Schwuhplattler sind traditionsbewusst, heimatverbunden und schwul. Eine Kombination, die viele dem bayrischen Brauchtum so erstmal nicht zutrauen würden. Dabei wird sie in München schon seit über zwanzig Jahren gefeiert. Denn hier hat eine kleine Gruppe Schuhplatter 1997 ein grandioses Coming–out gewagt und den weltweit ersten homosexuellen Plattlerverein gegründet! Sie wollten damit zeigen, dass Brauchtum, Heimatliebe und Homosexualität ganz wunderbar zusammenpassen. Mittlerweile ist der Verein ziemlich groß geworden und tritt mit seinen nur von Männern getanzten Burschenplattlern längst nicht mehr nur bei queeren Veranstaltungen wie dem Christopher Street Day auf. D'Schwuhplattler zeigen mit viel Liebe zur bayrischen Kultur, dass Brauchtum für alle da ist. Dass sie sich dafür einsetzten Vorurteile abzubauen und gleichzeitig heimatliche Traditionen pflegen, findet die Stadt München toll und unterstützt sie deshalb!
3 Auf Radio Uferlos queeres Programm hören, das was zu sagen hat
Das Radio wird auch noch sein Revival erleben. Es wird mal wieder eine Zeit kommen, in der jenseits von Autofahrten, Wartezimmern und altmodischen Kaffeehäusern bewusst das Radio angemacht wird um ausgewählte, gute Musik und spannenden Content zu hören. Seit mit Spotify & Co. die große Freiheit in der Musikauswahl Einzug erhalten hat, ist das Radio eher zur Nebenbeschallung geworden. Aber es gibt sie noch – oder wieder – diese coolen kleinen Sendungen, die weit abseits vom Mainstream arbeiten. Radio 80000 zum Beispiel. Oder Radio Uferlos. Das läuft auf Lora München 92.4 und macht neben toller Musik auch noch richtig tollen Inhalt. Sie selbst bezeichnen sich als queeres Radioprogramm, das Content für alle macht. Denn sie möchten mit ihrer Arbeit für Aufklärung sorgen, Hemmungen abbauen und die Distanz zwischen der queeren Szene und den Leuten verringern. Toller Ansatz finden wir! Also graben wir demnächst Omas Transit Radio aus, setzten uns ultra hip in den Englischen und hören Radio, das etwas zu sagen hat.
4 In der Lack und Leder Stammkneipe Ochsengarten eine Feierabendhalbe genießen
Seit 52 Jahren treffen sich im Ochsengarten Kerle, die auf Leder stehen. Damit ist die Bar im Glockenbachviertel Deutschlands älteste Lederfetischkneipe. Sie stammt aus einer Zeit, in der Schwul-Sein nur heimlich, hinter verschlossenen Türen und Vorhängen stattfinden konnte. Vielleicht sind deshalb die Fenster im Ochsengarten heute noch schwarz verklebt. Vielleicht aber auch, weil es einfach zum Flair gehört. Genau wie die uralte Holzverkleidung und ein Publikum, das nur aus Männern besteht. Eröffnet wurde der Laden allerdings von Gusti, einer Lady ohne Angst vor dem Anders-Sein. Sie hat mit dem Ochsengarten eine Nische gefüllt, die ihn bis heute einzigartig macht in München. Besonders ist er auch wegen der heimelig anmutenden Atmosphäre. Denn abgesehen von den ledernen Outfits der meisten Gäste unterscheidet sich der Ochsengarten wenig von anderen griabigen Kneipen. Er hat viele Stammgäste, man sitzt gemütlich zusammen, trinkt die eine oder andere Feierabendhalbe. Es sollte eben ein Ort zum Wohlfühlen sein.
5 Queere Filme im Arena Filmtheater gucken
Das Arena Filmtheater hat viele schöne Eigenschaften, es ist klein, gemütlich und mit viel Liebe über Jahrzehnte hinweg erhalten worden. Seit 1912 kann man dort an 364 Tagen im Jahr Erstaufführungen und viele Independent Filme im Original ansehen. Besonderes Zuckerl dabei: Das Arena Kino zeigt keine Werbung! Neben diesen ganzen tollen Tatsachen kommt noch eine hinzu: die Queerfilmnacht. Jeden zweiten Mittwoch im Monat werden im Arena Kino Filme wie Studio 54 gezeigt. By the way, auch im City Kino gibt es dieses schöne Konzept: Bei Mongay wird jeden Montag ein queerer Film gezeigt!
6 Abheben mit den Superheldinnen von She-La
Oft abgetan, aber trotzdem wahr: auch München hat legendäre Clubs. Das NY.C zum Beispiel. Unter den Gay Clubs das Urgestein und jaa mit internationalen Fame: Freddy Mercury hat da auch schon getanzt. Es gibt die Prosecco Bar, herrlich schrill überdekoriert. Die Bar Rendezvous, den Ochsengarten. Es sind vor allem Gay Clubs, die in München bekannt sind. Weniger bekannt, deswegen aber nicht weniger fetzig sind die lesbischen Partys. Da wären DJane's Delight, die mit Balkanbeats den Boden zum wackeln bringen, die Amazonas Partys und die Feten von She-La. Letztere veranstalten ihre Feiern in wechselnden Clubs für Lesbian and Friends. Zuletzt gab es eine Partyreihe im 8below. Die nächsten Partys für all die Superheldinnen, ihre Freunde und Freundinnen da draußen ist in Planung. Bis dahin können wir uns auf actionreiche Stimmung und DJanes erster Sahne freuen.
7 Mit der LGBTQ-Jugend abhängen im Diversity Café
Das Diversity Café befinden sich im ehemaligen Café am Hochhaus in der Blumenstraße - also mitten im bunten Glockenbachviertel. Dort finden verschiedene queere Veranstaltungen statt. Das sind spektakuläre Events wie die TuntiTunt Show. Jeden Mittwoch öffnet im Café von 19.00 bis 24.00 Uhr die Diversity Bar. Dann wird der Raum zum Treffpunkt von Jugendorganisationen der LGBTQ-Szene, wie den JuLes, Wilma, JUNGS, youngsters, NoDifference, diversity@school, BiYourself und frienTS. Willkommen sind dort Jugendliche und Erwachsene bis 27 Jahren, egal ob lesbisch, schwul, hetero, bisexuell, trans* oder noch unentschlossen. Im Diversity Café ist die Atmosphäre entspannt und die Getränkepreise moderat: Der perfekte Ort, um einen tollen Abend mit Freunden*innen zu haben oder neue kennenzulernen - ein Regenbogenträumchen.
8 Werke schwuler Künstler bewundern in der Kunstbehandlung
Mitten im Glockenbachviertel hat es sich eine Galerie zur Aufgabe gemacht, zeitgenössischer, schwuler Kunst, die sich auf die Darstellung männlicher Figuren konzentriert, einen Raum zu geben. Als Jahresausstellung werden in der Kunstbehandlung zum Beispiel seit 1997 immer wieder Werke des deutschen Künstlers Robert C. Rore präsentiert. Seine Zeichnungen, Aquarelle und Ölgemälde zeigen vorwiegend leicht bekleidete Männer, ohne dabei pornographisch zu wirken. Die Galerie bietet mit ihren Ausstellungen eine außergewöhnliche und ästhetische Sichtweise auf Männlichkeit.
9 Tränen lachen mit den drei Wundern an der Bar im Oberanger
Miss Piggy, Gene Pascale und France Delon sind die drei Kultfiguren der Münchner Travestieszene. Das schillernde Trio ist schon seit mehr als 30 Jahren im Showbusiness tätig. International bekannt wurde vor allem Peter Ambachs Kunstfigur Miss Piggy, deren Name er sich btw. mit der persönlichen Erlaubnis vom Erfinder der Muppets, Jim Henson, patentieren ließ. Seit vielen Jahren tritt das Trio im Oberangertheater mit umwerfenden Kabarettshows auf. Dabei verwandeln sich die KünstlerInnen in Travestiemanier zu überzogene Frauenrollen und ziehen alles und jeden von der Schlagerwelt, dem Showbusiness bis hin zu sich selbst durch den Kakao. Sie singen, sie tanzen, sie improvisieren – das Publikum lacht Tränen. Und ist am Ende des Abends gerührt von der Ehrlichkeit der drei Bühnengrößen. Das nächste Mal zu sehen sind sie ab November zur legendären Weihnachtsshow Christmas Follies!
10 Saunieren in der Herrensauna der Deutschen Eiche
Saunieren ist was Feines. Besonders, wenn die Sauna vier Etagen hat und 1400 Quadratmeter groß ist. Besonders dann, wenn sie am Wochenende von Freitag Mittag bis Montag Früh durchgehend geöffnet hat. Wenn es eine finnische Sauna, eine Salzsauna, einen Whirlpool, einen Wintergarten, TV-Räume, Ruheräume, Massageräume, Solarium, einen Dachgarten und eine Bar gibt. Besonders schön also, das Badehaus des Hotels Deutsche Eiche. Und mit besonders viel Tradition: zum einen gibt es die Schenke unter dem Namen des Hotels schon seit 1882. Zum anderen ist die urbayrische Deutsche Eiche schon seit den 70er Jahren ein Treffpunkt Homosexueller Aktionsgruppen, einer der ältesten in München. Daher kommt für das Badehaus noch eine weitere Besonderheit hinzu: die Sauna ist für Männer only (Zitat aus der Hausordnung: "Der Penis am Körper ist die Einlassvoraussetzung in die Herrensauna."). Tja Ladies, da müssen wir wohl ein bisschen neidisch auf die donnerstägliche Damensauna im Prinzregentenbad zurückgreifen und den Jungs ihren Spaß lassen.
11 Ankommen im Café Sub und dem LeTRa Zentrum
So viel Liebe die Münchner*innen für ihre bunte Stadt und all die wunderbaren Projekte zeigen, bleibt trotzdem noch viel zu tun. Hier übernehmen das Sub (Schwules Kommunikations– und Kulturzentrum) und das LeTRa (das lesbische Äquivalent), die zwei größten Organisationen für schwule und lesbische Menschen in München Vieles. Ob Gewalt gegenüber Homosexuellen, gesundheitliche Aufklärung, Coming–out, oder das Gefühl von Zugehörigkeit – sie decken Themen ab, die sonst wenig oder gar keine Unterstützung finden. Gleichzeitig fungieren sie als Sprachrohr, sie organisieren zum Beispiel den jährlich stattfindenden Idahobit. Ein Tag, an dem für Gleichberechtigung, Anerkennung und Toleranz gegenüber sexueller Minderheiten demonstriert, gesprochen und gearbeitet wird. Vertreten sind sie natürlich auch bei dem über die queere Szene hinaus bekannten Christopher Street Day, an dem Queer-Sein in all seinen Formen und Farben gefeiert wird.