Simpel, aber geil: Das neue Frühstücks Pop-up Faber Breakfast
So, jetzt mal alle die Hände hoch, die das Wort Pop-up nicht mehr hören können. Wir hegen ja eine kleine Hassliebe zu dem Konzept. Einerseits nervt es uns, dass man sich an keinen Laden mehr gewöhnen kann, weil er schneller weg ist als man Zwischennutzung sagt. Andererseits finden wir es super, dass viele Leute durch ein temporäres Projekt ausprobieren können, ob ihre spannenden Konzept Ideen auch wirklich realisierbar sind. So zum Beispiel Leon und Hannah mit ihrem neuen Frühstücks Pop-up Faber Breakfast.
Das Konzept ist eine Parallelnutzung wie sie im Buche steht: Hannah und Leon haben es sich nämlich in der Bar Garçon gemütlich gemacht. Wo abends in lauschiger und trotzdem stilvoller Atmosphäre ziemlich gute Cocktails kredenzt werden, zaubert das Gastro-Duo am Wochenende jetzt leckeres Frühstück. Die Bar zwischen Gärtnerplatz und Viktualienmarkt öffnet samstags erst um 18 Uhr die Tore, sonntags hat sie ganz geschlossen. Statt die schönen Räume leer stehen zu lassen, werden sie jetzt aber jeden Samstag und Sonntag mit Stimmengewirr, dem Duft nach Kaffee und frisch gebackenem Kuchen gefüllt.
In lauschiger Atmosphäre zwischen der hübsch aufgereihten Platten- und Spirituosensammlung sitzt man an kleinen Tischen oder direkt auf Hockern an der Bar. Wer richtig Glück hat, ergattert den Platz auf der Fensterbank, auf der ziemlich gemütlich sitzen und gleichzeitig das Treiben auf der anderen Seite des Schaufensters beobachten kann. Das Schöne am Café in der Bar ist, dass man den Beiden wunderbar beim Arbeiten zuschauen kann.
Statt in einer Küche wird nämlich alles direkt an der Theke zubereitet – Leon macht Kaffee, Hannah pochiert Eier, belegt Brote und garniert Granola Bowls. Meistens arbeiten sie zu dritt, als wir zu Besuch waren, haben sie eine ziemlich ordentliche Two Human Show hingelegt. Obwohl der ganze Laden voll war, haben sich die beiden Gastgeber*innen die Mühe gemacht von Tisch zu Tisch zu laufen und allen gratis Leitungswasser nachzuschenken.
Specialty Coffee at it's best
Leon arbeitet nebenher auch als Barista im neuen Sweet Spot Café beim Viktualienmarkt. Ihm liegt richtig guter Kaffee am Herzen, deshalb gibt es auch beim Faber Breakfast Specialty Coffee: Kaffee, der nicht nur mit viel Liebe und ausgefeilter Technik aufgebrüht wurde, sondern auch aus besonderen Bohnen gemacht wurde. Er schmeckt dann mal fruchtig leicht, mal überraschend süß, aber niemals bitter. Der Kaffee kommt dabei immer aus verschiedenen Röstereien, wie zum Beispiel den beiden Münchner Röstereien Man versus Machine und Johannes Bayer. Wer dann noch Durst hat, bestellt sich dazu am besten eine Quittenschorle.
Das Konzept der Frühstückskarte ist auf jeden Fall: klein, aber oho! Hannah und Leon haben eine Weile in Berlin gelebt und von dort jede Menge Inspiration mitgebracht. So sehr wir die ewigen München-Berlin-Vergleiche hassen, das Münchner Frühstücksgame kann sich von der Hauptstadt schon noch die ein oder andere (Brot-)Scheibe abschneiden.
Cheesetoast mit Kimchi & Topfen mit Granola und Zwetschgenmus
Auf der überschaubaren Karte finden sich verschiedene Gerichte, von denen die meist eher Brunch- als reine Frühstücksgerichte sind und durch internationale Zutaten ergänzt werden: Cheesetoast mit Kimchi und Chilimayo, Eggs on Toast mit Sauerteigbrot, Miso und Sauce Hollandaise oder Bagel mit Roastbeef, Zwiebelchutney und Frischkäse. Wer lieber süß frühstückt, kann sich das Granola mit Topfen, Zwetschgen und Powidl (Zwetschgenmus) bestellen. Nach dem Frühstück bleibt man am besten sitzen, trinkt ein zweites Käffchen und probiert einen der hausgemachten Kuchen oder eine fluffige Brioche.
Fast alles auf der Karte wird von Hannah und Leon selbst gemacht, bei den Lebensmitteln setzen sie auf heimische Produkte. Die meisten Zutaten kommen von kleinen, handwerklich arbeitenden Betrieben aus der Umgebung: Eier und Fleischprodukte von einem Demeter-Hof nahe Passau, das Gemüse von einem Bauern bei Mühldorf, den Hannah schon kennt seit sie klein ist.
Auf ein Frühstück bei Freunden
Insgesamt fühlt man sich bei Faber Breakfast eher wie in der kleinen und gemütlichen Wg-Küche von Freunden. Freunde, die dir nach einer durchtanzten Nacht einen guten Kaffee und ein liebevoll zubereitetes Frühstück vor die Nase stellen, nach dem man mit einem wohligen Gefühl im Bauch einfach noch eine Weile sitzen bleibt und das Wochenende Wochenende sein lässt.
Faber Breakfast ist erst einmal für sechs Monate geplant, wie es danach weitergeht steht noch in den Sternen. Wenn Hannah und Leon nicht in der Bar Garçon weitermachen, suchen sie sich vielleicht auch einfach eine eigene Location. Dafür wollen sie aber erst einmal testen, ob ihr Konzept auf Anklang stößt. Wer also Lust auf einen entspannten Morgen mit simplen, aber geilen Frühstück hat, sollte auf jeden Fall in der Bar Garçon vorbeischauen. Am besten sagt ihr den beiden auch, wenn es euch gefallen hat – dann gibt es nämlich vielleicht bald ein Pop-up weniger und eine tolle Frühstücks-Anlaufstelle mehr in München!
Unbedingt probieren // Eggs on Toast, die hausgemachten Brioche und einen bis elf Kaffee!
Vegetarisch // Granola mit Topfen und Zwetschgen, Cheesetoast mit Kimchi und Chilimayo.
Mit wem gehst du hin // Alleine für eine gute Zeit, zum Rauskommen, zum Arbeiten, mit Freunden zum Frühstücken oder einen gemütlichen Kaffee am Nachmittag.
Für Fans von // Sweet Spot Café, Man versus Machine, bean + batter.
Preise // Espresso 2 Euro, Cappuccino 3,20 Euro, Granola 6,50 Euro, Cheesetoast 6,50 Euro, Bagel 8 Euro, Eggs on Toast 9,50 Euro.
Besonderheit des Ladens // Guter Kaffee, ungezwungene Stimmung, kleine und feine Frühstückskarte.
Faber Breakfast in der Bar Garçon | Utzschneiderstraße 4, 80469 München | Samstag und Sonntag 10.00–17.00 Uhr | Voraussichtlich bis Frühjahr 2020 | Mehr Info