Ein Kaffee für mich, einer für dich – Gutes tun mit dem hey Spendierbrett
Nachbarschaftshilfe, ehrenamtliches Engagement, die Unterstützung von lokalen Läden – die letzten Wochen haben uns gezeigt, dass auch anonyme Großstädte in Krisenzeiten zu nachbarschaftlichen Gemeinschaften werden können. Wer helfen kann, unterstützt die, die gerade darauf angewiesen sind – eigentlich kann es so einfach sein! Im hektischen Alltag, wenn jeder damit beschäftigt ist, sein eigenes Leben auf die Kette zu kriegen, gerät das aber leider oft in Vergessenheit. Um das zu ändern, haben engagierte Münchner*innen die hey Spendierbretter ins Leben gerufen!
Simples Konzept, große Wirkung
Vielleicht habt ihr schon mal von hey gehört, früher hieß das Projekt nämlich Brot am Haken. Das schöne Konzept basiert auf einer simplen Idee: Wer kann und möchte, bezahlt in der Bäckerei, der Falafel-Bude oder der Eisdiele ums Eck einfach etwas für jemanden mit, der es gerade gut gebrauchen kann. Das kann eine Breze sein, ein Kaffee oder auch eine Kugel Eis.
Der extra Bon wird dann an das hey Spendierbrett geheftet, das auf der Theke steht. Wer gerade nicht so viel Geld zur Verfügung hat, ist herzlich eingeladen, sich einen Bon vom Brett zu nehmen. Dabei darf jeder geben und nehmen, niemand muss sich dafür rechtfertigen oder finanzielle Not vorweisen. So können sich beispielsweise Menschen ohne Zuhause bei einem warmen Getränk im Café aufwärmen. Oder Senior*innen ein Stück Kuchen in Gesellschaft genießen, das für sie durch ihre kleine Rente zum Luxusgut geworden ist.
Die Idee dahinter ist nicht neu: Schon seit den 1920er Jahren gibt es in Neapel den "Caffè sospeso", den aufgeschobenen Kaffee. In vielen Espressobars der Stadt hat sich damals etabliert, außer dem eigenen Kaffee auch noch einen weiteren Kaffee zu bezahlen. Ähnliche Konzepte gibt es weltweit, zum Beispiel in Bäckereien in Istanbul. 2008 hat der Hamburger Bäcker Sören Özer die Idee nach Deutschland gebracht, 2015 ist Michael Spitzenberger darauf gestoßen und hat den Brot am Haken e.V. in München gegründet, aus dem das Social Impact Unternehmen hey entstanden ist. Mittlerweile stehen die Spendierbretter in über 70 Cafés, Restaurants, Kiosken, Imbissen und Bäckereien in München! Wer genau mitmacht, könnt ihr hier auf der Karte sehen.
Etwas spendieren und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen
Eigentlich ist es nur ein einfacher Kassenbon, der den oder die Besitzer*in wechselt. Dahinter steckt aber so viel mehr, als ein spendiertes Spezi gegen den Durst oder eine Leberkassemmel gegen den Hunger. Wer etwas an das Spendierbrett hängt, setzt damit ein kleines Zeichen für mehr Miteinander in der Stadt-Gesellschaft und lässt den Kapitalismus links liegen.
Wer etwas an das Spendierbrett hängt sagt damit: "Hey, ich weiß nicht wer du bist und warum du in einer finanziell schwierigen Situation bist. Aber ich möchte dich auf einen Kaffee einladen und dir etwas Gutes tun". hey verbindet auf diese Weise Menschen, die sonst nur wenige Berührungspunkte haben. Durch eine kleine Geste wird Menschen in Not ein Weg zurück in die alltägliche Gesellschaft geboten. Und genau das ist es, worum es bei hey eigentlich geht: gesellschaftliche Teilhabe!
Das hilft übrigens auch den einzelnen Läden und Gastronomien, die durch Spendierbretter einen doppelten Umsatz erwirtschaften. "Support your locals" ist in den letzten Wochen zum Mantra in der Krise geworden. Auch wenn man es mittlerweile fast nicht mehr hören kann, an Wichtigkeit hat es dadurch nicht verloren! Mit einem extra Bon unterstützt ihr also nicht nur die Menschen in eurem Viertel, sondern auch eure Lieblingsläden. Übrigens freut sich hey über jeden weiteren Laden, der gerne ein Spendierbrett bei sich aufstellen möchte. Meldet euch dafür einfach beim netten Team.
Support und Liebe für die Menschen und Läden in deinem Viertel
Was wir besonders schön finden: die hey GmbH ist ein Social Impact Unternehmen, möchte also gesellschaftliche Herausforderungen mit unternehmerischen Ansätzen lösen. Es werden also keine Gewinne entnommen, sämtliche Einnahmen werden wieder reinvestiert, um hey weiter wachsen zu lassen. Die Gründer*innen sind überzeugt: Gute Ideen tragen sich selbst. Das sehen wir genauso und möchten deshalb Aufmerksamkeit für das Thema schaffen, damit noch mehr Münchner Läden Spendierbretter aufstellen und jeder weiß, dass man in vielen Läden spendieren oder sich einladen lassen kann.
Spendierhosen anziehen und Zeichen setzen
Wenn ihr das nächste Mal am Kiosk steht und euch ein Radler holt, euch Baguette fürs Frühstück mitnehmt oder eine Kugel Eis kauft, zieht die Spendierhosen an und kauft gleich noch einen extra Bon mit. Es ist nur eine kleine Geste, die weder viel Geld noch viel Zeit kostet, aber ein klares Zeichen setzt: Wir wollen mehr Nachbarschaftlicheit, mehr Viertel-Liebe und ein München, in dem wir alle gemeinsam am alltäglichen Leben in der Stadt teilhaben können – egal welche finanziellen Mittel wir gerade verfügbar haben.
hey Spendierbretter in München
In welchen Restaurants, Cafés, Bars, Kiosken und Bäckereien es das hey Spendierbrett in München gibt, seht ihr auf dieser Karte!
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