11 typische Münchner Wirtshäuser, die du kennen solltest

Wir sind ja ständig schwer damit beschäftigt, die neuesten Restaurants, Bars, Cafés, Läden, Zwischennutzungen und sonstigen Vergnügungsstätten der Stadt aufzuspüren. Wie wir alle wissen, war das in den letzten Wochen nicht einfach und natürlich auch nicht unsere Priorität, aber so langsam haben wir und ganz München wieder Lust drauf, unsere Stadt zurück zu erobern. Da sehen wir es doch positiv, dass diese besondere Situation uns dazu bringt, wieder ein paar erste Male zu erleben und womöglich Ecken zu entdecken, die bisher im Alltagstrott untergegangen sind.

Wiedersehen in München – fast wie Urlaub in der eigenen Stadt

Wir schärfen also unseren Blick und werden vielleicht sogar kurz Tourist in der eigenen Stadt. Passend dazu lädt München Tourismus nicht nur Besucher*innen, sondern auch uns und alle Bürger*innen der Stadt mit vielen Tipps und Ideen zu einem Wiedersehen in München ein! Finden wir super, denn mal ehrlich: Um wirklich über seine Stadt Bescheid zu wissen, sollte man auf jeden Fall die Klassiker kennen. Dazu gehört in München definitiv die Wirtshauskultur und damit ihr eure Hausaufgaben ordentlich machen könnt, haben wir gemeinsam mit München Tourismus ein paar Wirtshaus-Klassiker für euch ausgesucht, die ihr auf jeden Fall kennen solltet.

Obacht: Wie ihr wisst, ändern sich die Bestimmungen für Gastronomien gerade relativ häufig. Daher können wir die Aktualität der Öffnungszeiten leider nicht garantieren. Schaut doch gerne auf den Websites der Lokale vorbei oder ruft vorher an, um sicher zu sein. Und eh klar: Maske nicht vergessen & Abstand halten. Merci!

© Paulaner am Nockherberg

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Hausgebrautes Bier und gehobene bayerische Küche im Paulaner am Nockherberg

Beim Nockherberg denken wir zuerst an starkes Bier, dann an stramme Wadeln beim Berg hochradeln und außerdem fällt uns ein, dass hier eine Münchner Wirtshaus-Institution daheim ist. Vor nicht allzu langer Zeit hat sich der Paulaner am Nockherberg in ein neues, modernes und vor allem aufwändiges Gewand geworfen. Und obwohl die Paulaner Brauerei schon länger vom Nockherberg weggezogen ist, bekommt ihr im Wirtshaus trotzdem noch hausgebrautes und unfiltriertes Bier, das hier in großen Sudkesseln mitten im Gastraum vor sich hin braut. In den verschiedenen Gasträumen, die alle ihren eigenen Charme mitbringen, sowie im großzügig dimensionierten Gastgarten kann man sich leicht mal verlaufen. Umso angenehmer, dass die Speisekarte eine gut sortierte Auswahl an Brotzeiten, Wirtshausklassikern sowie saisonalen Schmankerln bereithält – so zum Beispiel Seesaiblingsfilet mit Risotto vom Chiemseer Bio-Urreis, Steinpilz-Waldschwammerlknödel mit Büffelmozzarella oder bayerischen Bio-Linsen mit Kürbisgemüse.

© Gasthof zum Alten Wirt

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Bodenständig einkehren in der ältesten Wirtschaft Münchens

Kaum zu glauben, aber Münchens älteste Wirtschaft hat stolze 603 Jahre auf dem Buckel. Und nach so einer langer Zeit hat man zum Glück keine Attitüde mehr nötig. Im Alten Wirt in Obermenzing bekommt ihr frisches Augustiner und grundsolide gutbürgerliche Küche zu ebenso bodenständigen Preisen. Und während die jüngeren Wirtshäuser damit beschäftigt sind, sich ausgefallene Namen für ihre Gerichte auszudenken, stehen hier ein paar Uralt-Klassiker auf der Karte, die ihr sonst kaum noch bekommt – Kalbszunge zum Beispiel. Solltet ihr auf der Suche nach fleischlosen Genüssen sein, dann ist der Alte Wirt allerdings nicht eure erste Anlaufstelle – außer ihr seid Käsespätzle-Ultras!

© Schneider Bräuhaus München

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Bayerische Schmankerl und jede Menge Weißbier im Schneider Bräuhaus

Mit der Adresse im Tal und umgeben von der ein oder anderen gastronomischen Kette könnte man das Schneider Bräuhaus fälschlicherweise leicht als Touristen-Hotspot abtun. Dabei wartet hier echte Tradition – vor allem in Sachen Weißbier, denn die Brauerei, deren Bier wir als Schneider Weisse kennen, braut immerhin schon seit 1872 obergärigen Hopfensaft. Im Bräuhaus in München geht es zünftig zu, die Bedienungen sind freundlich, aber bestimmt und servieren euch alle möglichen bekannten und auch unbekannteren Wirtshausgerichte: Brotzeiten, Fleischpflanzerl, Kasspatzen, Schweinsbraten oder Haxen sind genau so dabei wie Kalbslüngerl, Josefi Schnitzel mit Bergkäse-Brezn-Panade oder Kaspflanzerl. Solltet ihr schon beim Essen Entscheidungsschwierigkeiten haben, dann plant auf jeden Fall auch ein bisschen Zeit fürs Studium der umfangreichen Weißbier-Karte ein!

Ayinger in der Au Wirtshaus
© Nina Vogl

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Im Ayinger in der Au im wunderschönen Innenhof unter Kastanien sitzen

Direkt gegenüber vom Mariahilfplatz befindet sich das Ayinger in der Au. Angelockt werden wir nicht nur zu Zeiten der Auer Dult, sondern auch in den warmen Monaten von der großen Kastanie im Hinterhof. Die weist euch nicht nur den Weg in das schöne Wirtshaus, sondern auch in einen der wohl gemütlichsten Außenbereiche Münchens. Ein wunderschönes Fleckchen, um mit dem Besuch die bayerische Speisekarte durchzuprobieren oder sich einen relativ günstigen Brunch am Wochenende zu gönnen.

© Gasthaus Isarthor

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Gut bürgerlich essen im Gasthaus Isarthor

Wir geben zu, dass die Kreuzung am Isartorplatz nicht das einladendste, übersichtlichste oder gar schönste Eck der Stadt ist. Trotzdem lohnt der zweite Blick, denn wer auf der Suche nach einem authentischen Wirtshaus ist, der sollte im Gasthaus Isarthor vorbeischauen. Hier fällt gleich der etwas ungewöhnliche dreieckige Gastraum auf, in dem sich der ein oder andere Stammtisch beim Schafkopfen sichtlich wohl fühlt. Sonst ist alles herrlich normal – von der bayerisch-fleischlastigen Speisekarte bis zur Laune der Bedienung. Extrapunkte gibt's fürs frische Augustiner vom Holzfass.

© Wirtshaus Zur Schwalbe

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Zünftig essen und trinken im Garten vom Wirtshaus Zur Schwalbe

Ruhig sitzen direkt an der Schwanthaler Straße? Klingt nach der dreisten Lüge eines Immobilienmaklers, aber dank des lauschigen Wirtsgartens, den das Wirtshaus zur Schwalbe zu bieten hat, dann doch kein Problem. Hier sitzt ihr nicht nur ruhig, sondern könnt neben kühlem Bier ein paar bayerische Schmankerl futtern. Die Karte ist zwar klein, aber das ist ja bekanntlich ein gutes Zeichen. Außer den Klassikern Wiener Schnitzel und Schweinsbraten gibt es auch hausgemachte Rahmfleckerl, einen besonders guten Brezensalat mit jungem Spinat und für den Süßzahn zum Beispiel Topfenknödel und Bayrisch Creme!

Hohenwart
© Hohenwart

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Von Avocadobrot über Sellerieschnitzel bis Schweinebraten im Wirtshaus Hohenwart

Das Wirtshaus Hohenwart liegt an einer der schönsten Ecken Obergiesings und zeigt, dass urig und modern sich keineswegs ausschließen müssen. Im neuen Gewand lädt das Traditionswirtshaus – das es schon seit 1896 gibt – zu typisch bayerischen Köstlichkeiten ein. Aber auch Vegetarier*innen kommen zwischen Kasspatzn, Breznknödelsalat und Sellerieschnitzel in der gemütlichen Wirtschaft überhaupt nicht zu kurz. Am Wochenende und an Feiertagen könnt ihr euch außerdem bis 14 Uhr durch die Frühstücksauswahl mit Egg's Benedict, Avocadobrot, Brotzeitbrettl schnabulieren. Allerdings nichts für den superschmalen Geldbeutel, denn für Giesing sind die Preise verhältnismäßig hoch. Dafür gibt es eine Kegelbahn!

© Nürnberger Bratwurst Glöckl am Dom

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Die weltberühmten Rostbratwürste probieren im Nürnberger Bratwurst Glöckl am Dom

Was wäre die bayerische Küche nur ohne die Wurst? Und auch wenn die Franken sich gerne mal als eigenes Völkchen verstehen, haben auch sie einen bedeutenden Teil zur bayerischen Wurst-Geschichte beigetragen. Wir sagen nur: Drei im Weggla! Im Nürnberger Bratwurst Glöckl am Dom kommt ihr also nicht an den weltberühmten Rostbratwürstln vorbei. Die werden täglich frisch zubereitet und über Buchenholzfeuer gegrillt. Natürlich gibt es aber auch Münchner Stadtwurst, fränkische Bierwörschtla, Käsekrainer und viele andere typisch bayerische Wirtshausgerichte. Nicht verpassen: Den Apfelschmarrn, der frisch im Pfandl serviert wird und für den ihr etwa zwanzig Minuten Wartezeit einplanen solltet!

Wirtshaus Görreshof Maxvorstadt
© Görreshof

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Münchner Schnitzel und Kaiserschmarrn im Görreshof schnabulieren

Wie schrieb unser Autor Markus einst in seiner Ode an den Görreshof: "Und zum Nachtisch noch einen Kaiserschmarrn. Der knallt! Junge!" Und er hat recht, der Görreshof ist ein Wirtshaus, wie man es sich wünscht. Grundsolide kommt dieses Maxvorstädter Urgestein daher, der Service ist versiert, das Bier frisch gezapft und es ist ein bisschen egal, was man bestellt, denn falsch machen kann man hier nichts. Auch nicht bei der Nachspeise – sofern nach dem Münchner Schnitzel überhaupt noch Platz ist für diesen knalligen Kaiserschmarrn, den ihr wahlweise mit hausgemachtem Zwetschgenröster oder Apfelmus bestellen könnt.

Eltern
© Wirtshaus in der Au

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Die größten Knödel der Stadt essen im Wirtshaus in der Au

Das Wirtshaus in der gleichnamigen Au fällt allein schon durch das imposante Gründerzeit-Gebäude auf, in dem es sich befindet. In dem kehrte seinerzeit kein Geringerer ein, als einer der bekanntesten und beliebtesten Münchner: Karl Valentin. Als der sich hier seinen Schweinsbraten schmecken ließ, gehörte das Lokal noch der Wagner Brauerei. Heute hat Paulaner hier das Sagen. Auf der Speisekarte gibt’s Klassiker ebenso wie modern interpretierte Küche aus Bayern. Und: nach eigenen Angaben kommen im Wirtshaus in der Au die größten Knödel der Stadt auf den Tisch.

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Weißwürste essen in der Gaststätte Großmarkthalle

Und wo wir schon mal beim Schlachthof sind, ist auch die Großmarkthalle nicht weit. Die hat nämlich ebenfalls eine traditionelle Wirtschaft mit langer Geschichte. Das Besondere hier: In Sachen Öffnungszeiten orientiert sich das Gasthaus an den Frühaufstehern. Sie macht nämlich schon um sieben auf und dafür um 17 Uhr bereits zu. Am Samstag ist das Wirtshaus sogar schon um 13 Uhr geschlossen. Die Weißwürst stammen aus eigener Produktion – und auch sonst kommt hier alles auf den Tisch, was man von den Metzgern am Schlachthof so bekommt – sogar solche Sachen, die viele noch aus der Kindheit kennen, wie Milzwurst oder Wollwürste. Nix für Vegetarier also!

In Kooperation mit München Tourismus.

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