Veganer Käse & Kombucha: Das Om Nom Nom Ladencafé in Sendling
"Puh, also ich könnte ja auf vieles verzichten, aber auf Käse? Niemals!" – diesen Satz bekommen Veganer*innen mindestens genauso oft zu hören, wie die besorgte Nachfrage, was sie denn jetzt abgesehen von Brokkoli überhaupt noch essen können. Und ehrlich gesagt war auch ich der Meinung, dass mir Parmesan und Camembert auf dem Weg zur veganen Ernährung immer im Weg stehen würden. Eines Besseren belehrt wurde ich skurrilerweise in einer Metzgerei in Sendling – zumindest in einer ehemaligen. Wo früher Gelbwurst und Schnitzel gestapelt wurden, befindet sich heute das wunderbare Café und Feinkostgeschäft Om Nom Nom – in dem ausschließlich vegane Gerichte und Produkte verkauft werden.
Heute erinnern nur noch die gelben Fliesen an frühere Zeiten, denn die beiden Besitzer*innen Marlen und Daniel haben die Räumlichkeiten, die zwischenzeitlich das Café Lilli & Lulu beherbergt haben, in ein helles und einladendes Ladencafé verwandelt. Vegane Kuchen, Mittagsgerichte, Sandwiches und kleine Köstlichkeiten für Zuhause – mit dem Om Nom Nom wollen die beiden zeigen, dass Genuss auch ganz ohne tierische Produkte möglich ist.
Sweet dreams are made of (vegan) cheese
Das Herzstück des Ladens ist aber auf jeden Fall die Käsetheke, in der sich verschiedene vegane Käsesorten von Cashew Camembert aus Paris bis Parmesan-Ersatz aus London auftürmen. Bevor man sich für einen Käse entscheidet, kann man hier jede Sorte probieren, um Enttäuschungen zu vermeiden.
Marlen und Daniel arbeiten seit vielen Jahren in der Münchner Gastro und haben sich dort auch kennengelernt. Ihnen war klar, dass sie mal gemeinsam einen Laden aufmachen möchten und auch die Frage nach dem Konzept war fix beantwortet: Sie wollten genau das machen, was sie selbst in München vermissen. Einen veganen Feinkostladen, in dem man verschiedene spannende Käsesorten und andere Produkte kaufen, aber auch gemütlich sitzen, gut essen und Kaffee trinken kann.
Fränkischer Wein, Spirulina Pulver und Gänseblümchen-Honig
Verkauft wird alles, was das Leben schöner macht: Vegane Schokolade von einer kleinen Münchner Firma, Bowls aus Kokosnussschalen, Spirulina Pulver, fränkischer Wein, veganer Honig aus Gänseblümchen und vieles mehr. Bei der Auswahl der Produkte im Feinkostregal ist Marlen und Daniel die faire und nachhaltige Herstellung und Regionalität wichtig. Im Regal finden sich aber auch Produkte von spannenden kleinen Start-ups aus Berlin und vegane Produkte, die man sonst nur schwer bekommt. Ihr Ziel dabei ist es, kleine Händler*innen zu unterstützen und das Sortiment von Bio-Läden zu ergänzen. Zu den Händler*innen pflegen sie persönlichen Kontakt, besichtigen Weingüter und Produktionsstätten.
Vegane und deftige Mittagsgerichte
Momentan ist die Essenskarte noch klein, wird in der nächsten Zeit aber noch ausgebaut. Der Fokus liegt auf vollwertigen Mittagsgerichten, die Marlen in der Küche zaubert: BLT-Sandwich mit Tempeh und Aubergine, Grilled Cheeze Sandwich mit dreierlei Käse und ein Käseteller mit fünf Käsesorten nach Wahl, Brot und allerlei Schnickschnack. Dazu kommt ein wechselndes Tagesgericht, wie eine Kartoffel-Lauch-Suppe oder Nudelsalat mit Pestobrot.
Die Getränkekarte ist dafür schon ganz schön ausführlich und umfasst neben Kaffee der Münchner Rösterei Supremo auch viele ausgefallenere kalte und heiße Getränke. Unsere Favoriten: Hausgemachter Kombucha, Espresso-Erdnussbutter-Smoothie, Pink Chai Latte und Puppuccino – Milchschaum mit einem Hundekeks, bei dem der Erlös an Tierschutzorganisationen gespendet wird. Wir haben uns für die Käseplatte entschieden, die überrascht und definitiv satt und glücklich macht. Unbedingt probieren! Ein kleines bisschen Platz war dann zum Glück noch für das Bananenbrot, das getoastet und mit Mandelmus getoppt wird – ein warmes Träumchen aus halbflüssigen Schokostückchen und fluffigem Teig.
Ein nachhaltiges und durchdachtes Konzept
Besonders schön finden wir, dass Nachhaltigkeit kein leeres Versprechen ist, mit dem sich das Om Nom Nom schmückt. Neben den obligatorischen Glasstrohhalmen und dem recycelbaren To-Go-Verpackungen, gibt es hier beispielsweise auch Kaffeebohnen im Glas für zuhause zu kaufen. Das Glas kann man einfach beim nächsten Besuch wieder mitbringen und sich erneut auffüllen lassen.
Den Käse soll man bald unverpackt kaufen können und eine kleine Unverpackt-Ecke mit Hülsenfrüchten, Nudeln und weiteren Grundnahrungsmitteln ist in Planung. Bei jedem Arbeitsschritt wird darauf geachtet, Müll und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden: Übrig gebliebene Hafermilch vom Milchschäumen wird zum Backen verwendet, aus Gemüse-Resten wird am nächsten Tag eine Suppe gekocht und das ausgepresste Fruchtfleisch der Säfte wird in das selbstgemachte Futter von Marlens und Daniels Hund gemischt.
Fertig sind Marlen und Daniel übrigens noch lange nicht. Neben dem Ausbau der Speisekarte sind in Zukunft auch alkoholfreie Drinks geplant. Den alkoholfreien Spritz und Basil Smash kann man dann auf der kleinen und ruhigen Straßenterrasse in der Oberländerstraße unter türkisblauen Sonnenschirmen genießen. Wir sind jetzt schon große Fans vom gemütlichen Ladencafé und dem sympathischen Betreiber-Paar und sind gespannt auf alles, was in den nächsten Wochen noch im Om Nom Nom passiert!
Unbedingt probieren // Den veganen Käseteller, den hausgemachten Kombucha und das getoastete Bananenbrot mit Mandelmus.
Vegetarisch // Alles im Om Nom Nom ist komplett vegan!
Mit wem gehst du hin // Deinen veganen Freund*innen und allen anderen, die du davon überzeugen möchtest, dass man bei pflanzlicher Ernährung auf nichts verzichten muss.
Preise // Tagesgericht 6,90 Euro, Sandwiches 7,90–8,20 Euro, Käseteller 14,40 Euro, Cappuccino mit Hafermilch 3,50 Euro.
Besonderheit des Ladens // Vegane Feinkost, krasser Käse und allerliebste Besitzer*innen.
Om Nom Nom Ladencafé | Oberländerstraße 24a, 81371 München | Dienstag – Samstag: 11.00–18.00 Uhr | Mehr Info