11 Boulderhallen in München, in denen ihr euch austoben könnt
Manchmal stellen wir uns vor, wie es wäre, wenn zufällig Aliens auf der Erde landeten und das Erste, was sie sehen, wäre eine Boulderhalle. Menschen, die sich an bunten Griffen an Wänden entlang hangeln, nur um nach wenigen Metern wieder herunterzukraxeln. Danach eine Fistbump, kurze Pause und alles wieder von vorne.
Vermutlich würden sich die Aliens Gedanken über die tiefere Bedeutung der verschiedenen Farben der seltsam geformten Griffe machen und sich fragen, was es mit dem weißen Pulver an den Händen der Menschen auf sich hat. Vielleicht würden sie sich aber auch denken, dass diese kletternden Äffchen mit den komischen Schuhen nicht nur fast haar-, sondern auch völlig harmlos sein müssen. So friedlich wie sie über Weichbodenmatten hopsen, an kompakten Energieriegel knabbern und sich gegenseitig motivierende Worte zurufen. Denn Bouldern ist zwar Einzelsport, aber einsam ist hier niemand.
Damit ihr wisst, in welchen Boulderhallen in München ihr auf die Ankuft der Außeriridischen warten könnt, haben wir hier wie immer eine hilfreiche Liste für euch:
1 Heavens Gate: Bouldern und bis zu 30 Meter klettern in alten Kartoffelsilos
Wiggle Waggle, Tango mit der Mango, Mettigel Hawaii. Das ist kein Auszug aus der Speisekarte eines neuen Hipster-Cafés, das sind Namen für Kletterrouten, die euch teilweise 30 Meter in die Höhe befördern. Schon von außen beeindruckt die fast 20 Meter hohe Kletterwand an der Fassade (die Südausrichtung verspricht sonnige Klettertage!) und drinnen herrscht ebenso einzigartiges Kletterfeeling. Denn im Heavens Gate kraxelt ihr in ehemaligen Silos, in denen die Firma Pfanni einst ihr Kartoffelmehl lagerte. Gut 10.000 Klettergriffe wurden verbaut und auch alle Boulder*innen kommen im neuen Boulder-Bereich auf ihre Kosten. Egal, ob mit oder ohne Seil, am Ende trifft man sich auf Kaffee und Snacks an der hauseigenen Bar!
2 Auspowern in der Einstein Boulderhalle
Bouldern hat in den letzten Jahren definitiv einen kleinen Hype erlebt. Die großen Münchner Hallen sind stets gut besucht, aber im Einstein in Laim geht es ein bisschen kleiner und entspannter zu. Auf der Landsberger Straße zwischen Donnersberger Brücke und Hirschgarten, direkt an der Tramhaltestelle "Am Lokschuppen" versteckt sich diese Boulderoase. Hier kraxelt ihr auf zwei Stockwerken in gemütlicher Atmosphäre. Dabei gibt es Routen für alle – von Anfänger*in bis Könner*in. Auch wenn die Halle eine überschaubare Größe hat, kann man sich prächtig austoben und dank dem kleinen Café eigentlich auch den ganzen Tag abhängen – sofern die Fingerkraft es zulässt.
3 Bouldern auf 2500 Quadratmetern in der Boulderwelt West
Neuaubing sieht man hauptsächlich als verschwimmende Ansammlung von Neubauten durchs S-Bahn-Fenster. Eines der Highlights für die sich die Reise lohnt: Die Boulderwelt West. Dort herrscht eine naturburschige Gemeinschaftlichkeit vor, die ganz vergessen lässt, dass man kurz vor München in einer etwas muffigen Turnhalle steht und nicht am Berg an einer Felsenwand mit Weitblick und Alpenluft. Etwas an der Atmosphäre dort macht die Boulderhalle zu einem Ort, an dem man richtig gerne ist, wo sich Sport treiben eher als spielerisches Abenteuer, denn als Workout anfühlt. Toll ist, dass man als Anfänger*in keine Vorkenntnisse braucht. Und wenn es warm genug ist, wird der Außenbereich geöffnet, wo man sich nur einen Meter über der Gummimatte den Alpengipfeln schon sehr nahe fühlt.
4 Klettern, bouldern und Kurse machen im DAV Kletter- und Boulderzentrum Thalkirchen
Das DAV Kletter- und Boulderzentrum in Thalkirchen ist mit seinen fast 8.000 Quadratmetern Kletterfläche tatsächlich das größte seiner Art weltweit. Ein Großteil der Fläche fällt auf den großzügigen Außenbereich, wo ihr entweder gesichert klettern oder auch "nur" bouldern könnt. Der Fokus der Halle liegt dabei definitiv beim Klettern, aber im Boulderbereich könnt ihr euch ohne Gurt und Seil auspowern. Falls ihr selbst noch keinerlei Erfahrung habt, ist das kein Problem, denn vor Ort gibt es Schnupper- und Einführungskurse, damit ihr lernt, wie ihr den Kletterspaß sicher genießen könnt.
5 In aller Ruhe klettern und bouldern beim SV Neuperlach
Das Kletterzentrum des SV Neuperlach ist ein echter Geheimtipp, denn bis heute ist die Halle mit großzügigem Kletter- und Boulderbereich noch nicht so überlaufen wie andere ihrer Art. Dabei gibt es hier auch alles, was das Kletter- und Boulderherz begehrt – und noch dazu zu einem unschlagbaren Eintrittspreis von sieben Euro für Nicht-Mitglieder. Mit einer Mitgliedschaft beim SVN e.V. zahlt ihr sogar bloß fünf Euro fürs Bouldervergnügen. Jeden Donnerstag werden neue Routen geschraubt und wer sich erstmal ausprobieren mag, kann sich günstig Ausrüstung leihen und die insgesamt 350 Quadratmeter Boulderfläche im Inneren sowie weitere 150 im Außenbereich erkunden!
6 Klettern und Bouldern für jede*n in der High-east Kletterhalle
Bis zu 18 Meter ragen die Kletterwände im High-east in die Höhe. Die Kletteranlage in Kirchheim bietet Kletterfans eine wunderbare Spielwiese. Da ist wirklich für jede*n etwas dabei – egal, ob ihr eure erste Nach- und Vorstiegserfahrung macht oder an euren Überhang-Skills feilen wollt. Falls die großen Höhen nicht euer Ding sind, könnt ihr aber auch fürs Bouldern einchecken. Besonders schön: Geht bei gutem Wetter auch alles draußen in der Sonne, denn der Außenbereich der High-east Kletterhalle kann sich mit seinen 15 Metern Höhe sehen lassen. Für die Stärkung zwischendurch sorgt übrigens das kleine Bistro und für ein wenig Aufpreis könnt ihr sogar den Wellnessbereich besuchen!
7 Bouldern auf der Dachterrasse in der Boulderwelt Ost
Auch toll an Regentagen: Neue Sportarten entdecken! Ganz besonders toll: Bouldern gehen. Das geht nämlich drinnen genau so gut wie draußen, macht mega Spaß und man kann auch ohne Vorkenntnisse einfach mal einsteigen. Besonders schön und vielseitig ist die Boulderwelt Ost, die auf mehreren Stockwerken mit verschiedensten Bereichen und einer Vielzahl an verschiedenen Routen lockt. Absolutes Highlight und unser liebstes Sonntagabend-Programm: Zum Sonnenuntergang im Außenbereich bouldern, denn der ist tatsächlich auf dem Dach und bietet einen richtig schicken Rundum-Blick!
8 Kraxeln im "hohen Norden" im DAV Kletter- und Boulderzentrum Freimann
Nicht ganz so groß wie die Schwester in Thalkirchen, aber mit gut 4.000 Quadratmetern Kletter- und Boulderfläche bietet das DAV Zentrum in Freimann trotzdem mehr als genug Platz für euren vertikalen Lieblingssport. Im kleinen hauseigenen Shop könnt ihr euch mit Kletterutensilien ausstatten und nach der Bouldereinheit solltet ihr auf jeden Fall noch Zeit für das After-Kletter-Bier einplanen. Auf der Dachterrasse des Bistros könnt ihr anstoßen, warme und kalte Speisen bestellen und den Blick über das Areal bis zur Allianz Arena genießen.
9 Klein, aber fein: Klettern und Bouldern beim MTV München
Der MTV war schon früh damit dran, den Trend rund um den Klettersport zu erkennen. Seit 1995 gibt es die vereinseigene Kletterhalle, in der ihr auch ohne Seil und Gurt bouldern könnt. Dabei ist es egal, ob ihr Mitglied im Verein seid oder eben nicht, denn die Halle steht jedem offen. Eine vorherige Anmeldung über eine App und der Kauf der Kletterkarten ist allerdings nötig, wie genau das funktioniert, lest ihr hier! Im Vergleich zu den großen Kletterhallen der Stadt ist die Halle des MTV zwar überschaubar, aber dafür auch nicht so überlaufen und immerhin hat hier schon die Sportkletter-Nationalmannschaft des Deutschen Alpenvereins trainiert.
10 Bouldern, trainieren und Kaffee trinken in der Boulderwelt Süd
Kennst du eine, kennst du alle. Für Neueinsteiger*innen im Bouldersport sieht erstmal jede Wand und jede Halle mehr oder weniger gleich aus – vor allem, wenn sie zur Boulderwelt-Familie gehört. Dabei hat doch jede Halle ihre Eigenheiten, die es zu entdecken gibt. Jüngster Spross in der Dynastie der Boulderwelten ist die Halle in Brunnthal. Kennen die meisten von euch vermutlich nur von Ikea, doch seit Herbst 2020 gibt es hier nicht nur ein Bällebad für Kinder, sondern auch ein Boulderparadies für alle Altersklassen. Dabei hat die Boulderwelt Süd alles, was man von einer modernen Halle erwartet: Verschiedenste Boulderbereiche – von der Kinderwelt bis zum Creative Lab–, einen großzügigen Trainingsbereich und das obligatorische Café, in dem man nach der Session fachsimpeln und sich mit Energieriegeln eindecken kann. Dabei kommt auch für Dauerbesucher*innen keine Langeweile auf, denn hier wird mehrmals die Woche fleißig an neuen Routen geschraubt.
11 Abwechslunsgreich bouldern und klettern beim Zentralen Hochschulsport im Olympiapark
Hinterher ist man immer schlauer und trotzdem ärgern wir uns bis heute, dass wir zu unseren Studienzeiten das umfangreiche Angebot des Zentralen Hochschulsports in München nicht intensiver genutzt haben. Aber okay, die neue Kletter- und Boulderanlage des ZHS im Olympiapark gibt es erst seit 2021. Echte Hingucker sind der riesige Kletterturm sowie der Boulderblock im Außenbereich, aber auch drinnen kann fleißig gekraxelt werden. Zum Beispiel an 84 Kletterrouten in verschiedensten Schwierigkeiten oder ihr versucht euch an etwa 40 verschiedenen Boulderproblemen auf der Galerie der Halle. Einziger Wermutstropfen: Zugang gibt es nur für Studierende oder Mitarbeitende der Münchner Hochschulen. Außerdem müsst ihr vor der Nutzung eine Boulder- oder Kletterberechtigung erwerben. Alle Infos rund ums Bouldern und Klettern beim ZHS gibt's hier!