11 Hörbücher aus und über München, denen ihr mal lauschen solltet
Wir haben euch ja bereits mit Münchner Podcasts einiges um die Ohren gehauen. Doch damit natürlich nicht genug! Wer sich lieber in fremde Welten und Geschichten flüchtet, ist mit Hörbüchern noch ein bisschen besser bedient. Wer sich jetzt denkt, dass man Bücher lieber lesen sollte, dem gebe ich recht, aber mal Hand aufs Herz: Egal, wie groß die Freizeit war, wie viele Bücher habt ihr im letzten Jahr wirklich konsumiert? Eben. Und glaubt es oder nicht, aber mit der richtigen Stimme dazu kann ein gutes Buch sogar noch besser werden.
Natürlich lassen wir euch nicht ins kalte Wasser springen, sondern haben eine kleine Hörbücher-Vorauswahl für euch getroffen. Ob ihr nun auditiv die gruseligsten Orte in München erkundet oder es euch gemeinsam mit Karl Valentin auf der Couch gemütlich macht, sei euch überlassen. Wir wünschen ein aufregendes Hörvergnügen!
1. Buchbinder Wanninger – Karl Valentin
Let's start with a legend! Dass wir die größten Karl Valentin-Fans überhaupt sind, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Seine berühmten Sprachclownerien und Grotesken gibt es seit 2019 endlich auch als Hörbuch, schön bayrisch eingesprochen vom Schauspieler Winfried Frey. Das schelmische Spiel mit Worten und ihren Bedeutungen allein bereitet schon größtes Vergnügen und dass München bei jedem Satz geradezu aus den Kopfhörern tropft, ist nur ein extra Schmankerl.
Darum geht's: Was können wir sagen, denken oder wissen – und was nicht?
Hörst du am besten hier: Auf keinen Fall in der Öffentlichkeit, es entweicht einem doch der ein oder andere amüsierte Pruster.
Gelesen von: Winfried Frey
2. Vom Ende der Einsamkeit – Benedict Wells
Von einer Legende zur nächsten: Benedict Wells darf bei unseren Hörbüchern natürlich nicht fehlen. "Vom Ende der Einsamkeit" erzählt von Jules und seinen beiden Geschwistern. Die drei wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Eine berührende Geschichte über das Überwinden von Verlust und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist.
Darum geht's: Alleinsein, Liebe, Familie.
Hörst du am besten hier: In guter Gesellschaft.
Gelesen von: Robert Stadlober
3. Mittersendling – Olaf Maly
Eine Kindheit nach dem Krieg: Die Lederhose wird auf der Auer Dult beim Billigen Jakob gekauft, man wird selten richtig satt und Kino ist gleich gar nicht drin. Aber Hansi und seine besten Freunde aus Mittersendling wissen sich doch immer irgendwie zu helfen. Olaf Maly erzählt in diesem Hörbuch selbst amüsante Geschichten aus dem alten München. Sie wecken Erinnerungen an eine Zeit, in der es für freche kleine Jungs immer ein Abenteuer zu bestehen gab und sie nichts fürchteten - außer vielleicht die Mama oder ein paar Mädchen!
Darum geht's: Leben eines Lausbuben.
Hörst du am besten hier: Hmmm, Mittersendling vielleicht? Harras ist auch okay.
Gelesen von: Olaf Maly
4. Was wollen Sie von mir? – Doris Dörrie
Wir fanden nicht nur den Namen dieses Hörbuchs extrem ansprechend, Doris Dörrie darf in einer Liste von Münchner Schriftsteller*innen natürlich nicht fehlen! Mit diesen knappen, manchmal melancholischen, manchmal sehr komischen Geschichten gelingt der Autorin ein kleines Panorama unserer verrückten Gesellschaft. Wer übrigens mehr zu Dörrie erfahren und sie persönlich ein bisschen besser kennen lernen will, hört am besten mal in Folge 89 vom Hotel Matze rein – da war sie nämlich zu Gast.
Darum geht's: Runter gebrochen auf ein Wort? Die Liebe.
Hörst du am besten hier: Im Sommer auf Balkonien, im Winter eingekuschelt mit Blick aus dem Fenster.
Gelesen von: Doris Dörrie
5. Süden und der Mann im langen schwarzen Mantel – Friedrich Ani
Kommissar Tabor Süden steckt bei einem Besuch in seinem bayerischen Heimatort sofort im nächsten Fall: Eigentlich wollte er nur das Grab seiner Mutter besuchen, doch ehe er sich versieht, bittet ihn der Lehrer des Dorfes um Hilfe, dessen zehnjährige Tochter seit einem Jahr vermisst wird. Natürlich nimmt Süden sich des Falles an. Doch ganz so einfach sind die Ermittlungen nicht, denn die Dorfbewohner wollen nichts gesehen haben, auch wenn sie glauben, dass es jemand aus ihren Reihen gewesen sein muss...
Darum geht's: Ein weiterer spannender Fall von Kommissar Süden!
Hörst du am besten hier: Im Norden.
Gelesen von: Wolfgang Buschner
6. Die Harakiri-Serie – Herbert Asmodi
Und direkt noch ein Krimi! Diesmal handelt es um eine Reihe von rätselhaften Selbstmorden in den höchsten Adelskreisen Englands, die vor allem Zeitungsleser und diverse Detektive in Aufruhr versetzt. Peter Body, ein charmanter Taugenichts verfolgt einen Verdacht und nimmt sich die Lösung der Fälle vor. Natürlich begibt er sich dabei selbst in Gefahr. Gelingt es ihm dennoch rechtzeitig das Rätsel zu lösen und der aufgeschreckten Gesellschaft Ruhe und Frieden zurückzugeben?
Darum geht's: Zyankali und die Suche nach einem oder einer Schuldigen.
Hörst du am besten hier: Unter der Bettdecke.
Gelesen von: Claus Biederstaedt, Klaus Schwarzkopf, Ernst Fritz Fürbringer, Carl Lieffen und Axel von Ambesser.
7. Die gruseligsten Orte in München – Iny Lorentz, Oliver Pötzsch (u.a.)
In diesem Hörbuch erwarten euch zwölf schaurige Kriminalgeschichten von zwölf Autor*innen über zwölf reale Orte in München, angelehnt an Ereignisse und Legenden von der Eisenzeit bis in die Gegenwart – elf Geschichten hätten es für uns zwar auch getan, aber die zwölfte ist halt ein Bonus. Verteilt sind die Schauplätze in der ganzen Stadt: Auf dem neuen Südfriedhof (na klar), am Stachus oder in Moosach. Vielleicht beginnt ihr mit einem Kapitel, das nicht in eurer unmittelbaren Umgebung spielt. Wir wollen schließlich nicht, dass ihr euch nicht mehr raus traut.
Darum geht's: Der Teufel ist omnipräsent – Hauptsache spooky!
Hörst du am besten hier: Zuhause nur mit Lichtern an, unterwegs auf einer langen Autofahrt.
Gelesen von: N.N.
8. Das Lächeln des Krokodils – Keto von Waberer
Nein, es handelt sich bei dieser Empfehlung nicht um ein Hörbuch für Kinder. Spielt es eurem Nachwuchs gerne vor, sie können nur wahrscheinlich wenig damit anfangen.
Denn der erfolgreiche Zahnarzt Friedrich zweifelt nach einer Panikattacke plötzlich an seinem Beruf – und seiner Fähigkeit zu lieben. Er lässt alles stehen und liegen, und zieht sich in die Einsamkeit an der Küste Sri Lankas zurück. Dort kommt er jedoch nicht zur Ruhe. Das tote Krokodil vor seiner Hütte macht die Sache auch nicht besser. Erst in Gesprächen mit seinen Mitbewohnern beginnt er langsam, seinen Zustand zu erkennen und einen Neuanfang ins Auge zu fassen.
Darum geht's: Midlife-Crisis.
Hörst du am besten hier: In der Hängematte. Unterm Zimmer-Kaktus tut's aber auch.
Gelesen von: Konstantin Graudus
9. Die Listensammlerin – Lena Gorelik
Sofia ist Schriftstellerin und Mutter und hat alle Hände voll zu tun, Mann, Kind, Alltag und das Schreiben unter einen Hut zu bringen. Als ihre demente Großmutter ins Heim zieht, muss sie auch noch deren Wohnung ausräumen und macht dabei eine Entdeckung: eine Sammlung seltsamer alter Listen. Der Fund führt sie geradewegs in die Vergangenheit ihrer russischen Familie und zu Onkel Grischa, einem Abenteurer und schrägen Vogel.
Darum geht's: Männern mit schönen Händen oder Menschen, die besser Musiker geworden wären.
Hörst du am besten hier: Im Büro oder Homeoffice.
Gelesen von: Eva Meckbach
10. Graugrün und Kastanienbraun – Helmut Degner
Okay, Helmut Degner ist eigentlich in Wien geboren. Aber der Untertitel dieses Hörbuchs lautet "Aufzeichnungen eines Neurotikers" und klang in den Ohren der Autorin dieser Liste seltsam tröstend. Ein Roman als psychotherapeutische Maßnahme? Vielleicht. Degner erzählt von einem souveränen Menschen, der trotz seiner Stärke der wuchernden Vielfalt seines Lebens ausgeliefert bleibt und letztendlich droht, daran zugrunde zu gehen. Ein packender Bericht über die Kehrseite von Karriere und Leistung. Hochaktuell, obwohl das Ganze in den Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts spielt!
Darum geht's: S'Lebn.
Hörst du am besten hier: Auf der Lieblingsbank unter einer Kastanie.
Gelesen von: Helmut Degner
11. Nachbarsleute – Ludwig Thoma
Last but not least wird's nochmal urig. Solltet ihr ihn nicht kennen: Ludwig Thoma war ein deutscher Schriftsteller, der durch seine ebenso realistischen wie satirischen Schilderungen des bayerischen Alltags und der politischen Geschehnisse seiner Zeit populär geworden ist. Seine hier gelesenen Kurzgeschichten entlarven auf höchst vergnügliche Weise Heuchelei, Standesdünkel und politischen Opportunismus des bayrischen Provinzalltags.
Darum geht's: München.
Hörst du am besten hier: Egal wo. Hauptsache mit Weißbier.
Gelesen von: Karl Knaup, Gerhard Acktun und Hubert Münster.