Nachts im Museum: 11 Stationen für die Lange Nacht der Museen 2021

Es liegt ein Zauber in der Luft, wenn sich die großen und kleinen Museen, Kunstsammlungen und Galerien in München zusammentun und ihre zahlreichen Pforten für die späten Abendstunden öffnen. Euch erwartet vielleicht nicht gerade ein zum Leben erwachtes Dinosaurier-Skelett, das euch mit Ben Stiller durch die Lange Nacht der Museen 2021 jagt, doch das kunterbunte Programm dieses Jahr ist schon aufregend genug! Los geht's diesen Samstag, 16. Oktober, um 18 Uhr. Die Tickets kosten schlanke 15 Euro und gewähren euch nicht nur Eintritt, sondern stellen direkt den fahrbaren Untersatz von A nach B in Form einer MVV-Fahrkarte. Jawoll!

Weder das windig-kalte Wetter noch die hohen Eintrittspreise entschuldigen euch also vom nächtlichen Kulturprogramm. Die Nachtlinien der MVG fahren wieder in komplettem Umfang, auf der Museumslinie 100 verkehren zusätzliche Busse und die Sonderlinie 101 bringen euch vom Kunstareal über Nymphenburg bis Fröttmaning und zurück. Damit ihr auch wisst wohin, haben wir euch unsere 11 Favoriten für die Lange Nacht der Museen zusammengestellt.

1. Nachts durch die Hotelzimmer im Hotel Mariandl spazieren

Hotel Mariandl Zimmer frei
© Zimmer frei

Wie jedes Jahr lädt das Hotel Mariandl in der Goethestraße euch ein, durch die Hotelzimmer zu streifen und eine der spannendsten Kunstaktionen der Stadt zu bewundern. Im denkmalgeschützten Belle-Epoque-Hotel findet man weder Flachbildfernseher noch Teppichböden oder gar einen Aufzug. Nichtmal eine Lobby im üblichen Sinne gibt es in diesem Künstler*innentreff. Auf den zwei Etagen sind dieses Jahr unter anderem Artists wie Xenia Fumbarev, Juliana Nozomi, Markus Pollinger und Katharina Lehmann mit dabei.

"Zimmer frei" im Hotel Mariandl | Goethestraße 51, 80336 München | Mehr Info

2. Zu Gast bei den legendärsten Urban-Art-Künstler*innen im MUCA

MUCA Ikonen der Urban Art
© MUCA | wunderland media

Hurra! Das MUCA feiert seinen 5. Geburtstag! Zu diesem Anlass gibt es bei der Langen Nacht der Museen gleich zwei einzigartige Ausstellungen zu sehen: „Ikonen der Urban Art“ zeigt Werke berühmter und berüchtigter Künstler*innen aus dem Bereich der Urban Art – darunter eines der größten Ölgemälde von Banksy mit dem Titel „Are You Using That Chair?“. Zum vierten Todestag des legendären Künstlers Richard Hambleton, dem "Godfather of Street Art", steht außerdem die Sonderausstellung „Shadowman“ auf dem Programm.

"Ikonen der Urban Art" und "Shadowman" im MUCA | Hotterstraße 12, 80331 München | Mehr Info

3. Die Videoinstallation "Shadowlight" in der St. Korbinian-Kirche entdecken

St. Korbinian
© Fotoagentur Robert Kiderle

Künstler*innen und Betroffene setzen mit der Videoinstallation „Shadowlight“ einen Appell für entschiedenes Vorgehen gegen Missbrauch an Kindern. Das bereits vielfach in der Presse besprochene Projekt bildet mit der Lichtkunst von Philipp Geist und einer Tanzchoreografie von Pedro Dias mit Tänzer*innen der freien Tanzszene München das Thema Missbrauch ab. Die Performance beginnt um 18, 20 und 22 Uhr und dauert jeweils etwa 20 Minuten. Ab 23 Uhr läuft die Lichtinstallation durchgehend bis zum Schluss.

"Shadowlight" in der Kirche St. Korbinians | Gotzinger Platz 2, 81371 München | Mehr Info

4. "Nachts" im Stadtmuseum: Endlich wieder Atomic Café

Nachts Stadtmuseum
© Lilli Wermuth

Die Ausstellung "Nachts. Clubkultur in München" nimmt uns mit auf einen Streifzug durch das Münchner Nachtleben der letzten 80 Jahre. Das Stadtmuseum wird also die nächsten Monate – bis Anfang Mai 2022 – gespickt sein mit verloren geglaubten Orten und Objekten der Subkultur. Darunter findet sich auch das ein oder andere Stück Wand aus dem Atomic, der berühmt berüchtigte Paillettenvorhang, das DJ-Pult samt Originalstickern, sogar die echte Eingangstür mit Schild und allem drum und dran. Das Atomic Café wird quasi zum Leben erweckt, wenn auch nicht ganz so lebendig, wie wir es gerne hätten.

"Nachts. Clubkultur in München" im Münchner Stadtmuseum | St.-Jakobs-Platz 1, 80331 München | Mehr Info

5. Legendäre Bilder aus den 80er und 90er Jahren im Amerikahaus gucken

Grace Jones Volker Hinz
© Volker Hinz

Volker Hinz zählt zu den großen deutschen Fotografen und Bildjournalisten. Die Ausstellung "Some Time Ago" gibt Einblicke in die unterschiedlichen Facetten seiner Arbeiten, die im Amerika der 1980er und 90er-Jahre entstanden sind. Viele längst legendäre Motive sind wiederzusehen, aber auch bisher nie oder nur selten präsentierte Aufnahmen gilt es zu entdecken.

"Some Time Ago – Volker Hinz in America" im Amerikahaus | Karolinenplatz 3, 80333 München | Mehr Info

6. Die zweite Pop-up-Galerie von BAODT besuchen

BAODT
© BAODT

BAODT – Buy Art Or Die Trying – ist eine Mischung aus Kunstplattform und Wander-Auktionshaus und präsentiert euch im zweiten Pop-up über hunderte einzigartige Kunstwerke von knapp 50 neuen und etablierten Künstler*innen, die direkt vor Ort verkäuflich sind! Spezialisiert ist BAODT auf Urban and Contemporary Art. Für diesen Stop lohnt es sich also, das Sparschwein mit in die Handtasche zu werfen.

BAODT | Briennerstrasse 4, 80333 München | Achtung: Nur bis 24 Uhr geöffnet! |  Mehr Info

7. Im Haus der Kunst Metamorphosen durchleben

Heidi Bucher
© Stefan Altenburger

Wir sagen nur eins: Latex-Häutungen. Klingt im ersten Moment eigenartig sexuell, stellt aber eigentlich eine künstlerische Performance der Schweizer Künstlerin Heidi Bucher dar. Mit ihren Latex-Werken ergründete sie die Zwänge und Befreiungsprozesse menschlicher Existenzformen und lenkte bei ihren performativen Arbeiten den Blick auf den Körper im Raum, dem sich Erlebnisse, Beziehungen und Emotionen einschreiben. Das Haus der Kunst zeigt nun 150 Exponate und bisher unbekanntes Film- und Archivmaterial.

"Metamorphosen" im Haus der Kunst | Prinzregentenstraße 1, 80538 München | Mehr Info

8. Kunstlabor 2: Endlos viele Werke und die Location selbst bestaunen

Kunstlabor 2
© Kunstlabor 2

Finally! Münchens größte kulturelle Zwischennutzung ist zurück und bereit für die Lange Nacht der Museen 2021. Das Kunstlabor 2 vernetzt Künstler*innen untereinander und lässt Besuchende in einen Dialog mit ihnen treten. In insgesamt 237 (!) Räumen könnt ihr ab sofort nicht nur nachts etwas mehr als 100 Kreative abchecken und teilweise live bei der Entstehung neuer Kunst dabei sein.

Kunstlabor 2 | Dachauer Straße 90, 80335 München | Mehr Info

9. Digitale Statuen von tollen Frauen in der Stadt suchen

© DenkFEmale

Im Münchner Stadtraum gibt es viele Denkmäler – aber 95 Prozent davon stellen Männer dar. Die Initiative „denkFEmale“ von Studierenden der LMU, HFF und Akademie der bildenden Künste, hat sich daher entschieden, das Münchner Stadtbild um Statuen berühmter Frauen zu erweitern. Das Besondere: Die Statuen existieren nur digital! Um sie zu entdecken, braucht ihr aber lediglich die App und schon kann's losgehen.

denkFEmale | Unter anderem vor dem Lenbachhaus, an den Stufen der Akademie und am Rudi-Hierl-Platz | Mehr Info

10. Musiktheater und Real Life Game bei "HADES LIVE 01" vereinen

HADES LIVE 01
© HADES LIVE 01

Wer die Grenzen zwischen Realität und Online-Welt verwischen möchte, besucht bei der Langen Nacht der Museen den Digital Art Space in der Amalienstraße. Hier könnt ihr teilnehmen an "HADES LIVE 01", einem interaktiven Suchspiel, das den physischen Galerieraum mit Livestream sowie reale Spieler*innen mit einer Online-Community auf Twitch verbindet. Eine Mischung aus Musiktheater und Real Life Game. Mit Singleplayer-Experience dockt die preisgekrönte XR-Pionierin Evelyn Hriberšek an das von ihr geschaffene Universum von "O.R.PHEUS" und "EURYDIKE" an, das sich zwischen Bildender und Darstellender Kunst sowie Gaming und Hightech bewegt.

"HADES LIVE 01" im Digital Art Space & Twitch | Amalienstraße 14, 80333 München | Mehr Info

11. Werthaftes und Wertloses unterscheiden lernen in der Halle von der Lothringer 13

Lothringer 13
© Barbara Kapusta

Die Ausstellung "dissolving matter & value" in der Halle von der Lothringer 13 mit Beiträgen von Bik Van der Pol, Barbara Kapusta, Judith Neunhäuserer und vielen mehr widmet sich den Übergängen von einem Zustand zu einem anderen. Der Fokus liegt auf Konzepten der Trennung von Werthaftem von Wertlosem, auf materiellen Gütern. Was wird eingesetzt, um etwas zu erlangen? Was ist verfügbar? Was ist ohne Wert?

"dissolving matter & value" in der Lothringer 13 | Lothringer Straße 13, 81667 München | Mehr Info

Zurück zur Startseite